Für individuell konfigurierbare Dedicated Server mit Software-RAID und Microsoft Windows Server 2019 oder Microsoft Windows Server 2022

Wenn Sie einen individualisierbaren Dedicated Server mit Software-RAID und zusätzlichem Datenspeicher bestellen, wird nur für den primären Speicher des Servers ein Software-RAID mit dem Level 1 erstellt. Für den zusätzlichen Speicher müssen Sie in diesem Fall ein separates Software-RAID erstellen.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Vor- und Nachteile die wichtigsten RAID-Level haben und welche Kriterien zur Auswahl des passenden RAID-Levels berücksichtigt werden sollten. Darüber hinaus wird beispielhaft erklärt, wie Sie für die zusätzlich erworbenen Datenspeicher des Typs HDD, SSD oder NVMe in Microsoft Windows Server ein separates Software-RAID mit dem Level 1 erstellen. Die hierbei beschriebene Vorgehensweise empfiehlt sich, um die Vorteile von RAID 1 optimal zu nutzen.

Je nach Anwendungsbereich können Sie für Ihre Datenspeicher auch RAID-Systeme mit abweichenden RAID-Levels erstellen.

Hinweis

Wenn Sie einen individualisierbaren Dedicated Server mit Hardware-RAID bestellen, müssen Sie in den folgenden Fällen ein separates Software-RAID für den zusätzlichen Datenspeicher erstellen:

  • Sie haben einen individualisierbaren Dedicated Server mit Hardware-RAID bestellt, der Datenspeicher des Typs HDD als primären Speicher und Datenspeicher des Typs NVMe als zusätzlichen Datenspeicher verwendet.  

  • Sie haben einen individualisierbaren Dedicated Server mit Hardware-RAID bestellt, der Datenspeicher des Typs NVMe als primären Speicher und Datenspeicher des Typs HDD, SSD oder NVMe als zusätzlichen Datenspeicher verwendet. 

Achtung

Dieser Artikel setzt gute Kenntnisse der Serveradministration mit Microsoft Windows Server voraus. 

Kriterien zur Auswahl des passenden RAID-Levels

Die Frage, welches RAID-Level für Ihren Server geeignet ist, können Sie mithilfe der folgenden Fragen klären:

  • Welches Betriebssystem wird auf dem Server verwendet und welche RAID-Level werden von diesem unterstützt?

  • Welche Speicherkapazität wird benötigt? Wie viel Kapazität der eingesetzten Datenspeicher soll nutzbar sein?

  • Welche Anforderungen werden an die Schreib- und Lesegeschwindigkeit gestellt? 

  • Welche Anforderungen gibt es hinsichtlich der Datensicherheit? 

Achtung

RAID-Systeme ermöglichen eine größere Ausfallsicherheit und/oder eine höhere Geschwindigkeit. Sie sind jedoch kein Ersatz für regelmäßige Backups. Um Datenverlust zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen, regelmäßig ein Backup zu erstellen. 

Überblick über die wichtigsten RAID-Level

In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten RAID-Level sowie deren Vor- und Nachteile aufgeführt:

  RAID 0 RAID 1 RAID 5 RAID 6 RAID 10 (1+0)
Mindestanzahl an Datenspeichern (HDD, SSD oder NVMe) 2 2 3 4 4
Verwendetes Verfahren Striping Spiegelung (Mirroring) Striping und Parität Striping und doppelte Parität Striping gespiegelter Daten
Ausfallsicherheit keine Ausfall eines Laufwerks Ausfall eines Laufwerks Ausfall von zwei Laufwerken Ausfall von zwei Datenspeichern eines Sub-Arrays führt zum Crash des gesamten Systems
Kapazitätsausnutzung 100%
Anzahl der Datenspeicher x Kapazität
50%
(Anzahl der Datenspeicher -1) x Kapazität
67%
Anzahl der Datenspeicher - 1
50%
(Anzahl der Datenspeicher - 2) x Kapazität
50%
(Anzahl der Datenspeicher - 2) x Kapazität
Schreibgeschwindigkeit sehr hoch niedrig mittel niedrig mittel
Lesegeschwindigkeit sehr hoch mittel hoch hoch sehr hoch
Vorteile Höhere Bandbreite als Einzellaufwerke

Höhere Zahl an Eingabe- und Ausgabe-Operationen pro Sekunde als bei Einzellaufwerken
Vollständige Redundanz

Datensicherheit und Geschwindigkeit lässt sich bei passendem Controller bzw. passender Software optional erhöhen
Erhöhte Ausfallsicherheit durch Parität

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis in puncto Redundanz und Speicheroptimierung
Hohe Ausfallsicherheit dank doppelter Parität

Leicht verbesserte Durchsatzrate beim Leseprozess im Vergleich zu Einzellaufwerken
Erhöhte Lesegeschwindigkeit im Vergleich zu Einzellaufwerken

Erhöhte Ausfallsicherheit der eingebundenen Datenspeicher
Nachteile Höhere Ausfallwahrscheinlichkeit als Einzellaufwerke

Fehlende Redundanz sorgt dafür, dass ein Großteil der Daten im Fall eines defekten Datenspeichers verloren geht
Speicherkapazität des Verbunds ist maximal so groß wie die Kapazität des kleinsten Datenspeichers

Hoher Kostenfaktor
Schreibgeschwindigkeit im Vergleich zu Einzellaufwerken verringert

Speicherkapazität der einzelnen Datenspeicher wird zu einem gewissen Teil eingeschränkt
Schreibgeschwindigkeit im Vergleich zu Einzellaufwerken deutlich verringert

Speicherkapazität der einzelnen Datenspeicher wird – insbesondere in kleineren Verbünden – deutlich eingeschränkt
Starke Einschränkung der maximal verfügbaren Speicherkapazität

Ausfall von zwei Datenspeichern eines Sub-Arrays führt zum Crash des gesamten Systems

Separates RAID mit dem Level 1 erstellen und zusätzlich erworbenen Datenspeicher einbinden

  • Loggen Sie sich auf dem Server als Administrator ein.

  • Klicken Sie unten links mit der rechten Maustaste auf die Windows-Schaltfläche.

  • Klicken Sie auf Run. Das Fenster Run wird angezeigt.

Screenshot: Das Schnellzugriffsmenü wird angezeigt. In diesem Menü ist die Option Run hervorgehoben.
Abbildung: Schnellzugriffsmenü mit ausgewählten Option Run
  • Geben Sie den Befehl diskmgmt.msc ein und klicken Sie auf OK.

Screenshot: Das Fenster Run wird angezeigt. In diesem Fenster wird im Feld Open die Eingabe diskmgmt.msc angezeigt. Darüber hinaus ist die Schaltfläche OK hervorgehoben.
Abbildung: Fenster Run mit der Eingabe diskmgmt.msc und der Schaltfläche OK.

Das Fenster Disk Management öffnet sich.

  • Um die erworbenen, zusätzlichen Datenspeicher in dynamische Datenträger umzuwandeln, wählen Sie diese im Fenster Convert to Dynamic Disk aus und klicken Sie auf OK.

    Wenn Ihnen das Fenster Convert to Dynamic Disk nicht angezeigt wird, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen der zusätzlich erworbenen Datenspeicher. Klicken Sie anschließend auf Convert to Dynamic Disk, um das gleichnamige Fenster anzuzeigen.

Screenshot: Das Fenster Convert to Dynamic Disk zur Umwandlung von Basisdatenträgern in dynamische Datenträger in der Datenträgerverwaltung wird angezeigt. In diesem Fenster sind die Datenträger Disk 2 und 3 ausgewählt. Darüber hinaus ist die Schaltfläche OK hervorgehoben.
Abbildung: Fenster Convert to Dynamic Disk mit den ausgewählten Datenträgern Disk 2 und 3 und der Schaltfläche OK
  • Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf einen der zusätzlich erworbenen Datenspeicher.

  • Klicken Sie auf New Mirrored Volume. Der New Mirrored Volume Wizard im Fenster New Mirrored Volume wird angezeigt. 

Screenshot: In der Datenträgerverwaltung ist im Kontextmenü des zusätzlich erworbenen Datenspeichers die Option New Mirrored Volume hervorgehoben.
Abbildung: Kontextmenü in der Datenträgerverwaltung mit hervorgehobener Option New Mirrored Volume
  • Klicken Sie auf Next. Das Auswahlfenster für Festplatten im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume wird angezeigt.

Screenshot: Der New Mirrored Volume Wizard im Fenster New Mirrored Volume wird in der Datenträgerverwaltung angezeigt. In dem Fenster ist eine kurze Einführung abgebildet. Darüber hinaus ist die Schaltfläche Next > hervorgehoben.
Abbildung: New Mirrored Volume Wizard in der Datenträgerverwaltung mit hervorgehobener Schaltfläche Next >.
  • Wählen Sie den zweiten Datenspeicher im Bereich Available: aus und klicken Sie auf Add >.

Screenshot: Das Auswahlfenster für Festplatten im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume wird angezeigt. In dem Fenster ist Disk 2 ausgewählt. Darüber hinaus ist die Schaltfläche Add > hervorgehoben.
Abbildung: New Mirrored Volume Wizard in der Datenträgerverwaltung mit ausgewählter Disk 2 und hervorgehobener Schaltfläche Add >.
  • Klicken Sie auf Next. Die Zuweisung eines Laufwerkbuchstabens im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume wird im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume angezeigt.

Screenshot: Das Auswahlfenster für Festplatten im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume wird angezeigt. In dem Fenster sind Disk 2 und Disk 3 ausgewählt. Darüber hinaus ist die Schaltfläche Next > hervorgehoben.
Abbildung: New Mirrored Volume Wizard in der Datenträgerverwaltung mit den ausgewählten Datenträgern Disk 2 und 3 sowie der hervorgehobenen Schaltfläche Next >.
  • Optional: Wählen Sie den gewünschten Laufwerksbuchstaben.

  • Klicken Sie auf Next. Die Formatierungseinstellungen im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume werden im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume angezeigt.

Screenshot: Die Zuweisung eines Laufwerkbuchstabens im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume wird im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume angezeigt. In dem Fenster ist der Buchstabe E ausgewählt und die Next > ist hervorgehoben.
Abbildung: Zuweisung eines Laufwerkbuchstabens im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume und hervorgehobene Schaltfläche Next >.
  • Optional: Wählen Sie im Feld File system: das gewünschte Dateisystem.

  • Optional: Wählen Sie im Feld Allocation unit size die gewünschte Größe der Zuordnungseinheit aus.

  • Optional: Geben Sie im Feld Volume label den gewünschten Namen des Datenträgers ein.

  • Klicken Sie auf Next. Die Zusammenfassung der Einstellungen im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume wird im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume angezeigt. 

Screenshot: Die Formatierungseinstellungen im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume werden im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume angezeigt. In dem Fenster ist das NTFS-Dateisystem ausgewählt und die Next > ist hervorgehoben.
Abbildung: Formatierungseinstellungen im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume mit ausgewähltem NTFS-Dateisystem und hervorgehobene Schaltfläche Next >.

Die Übersicht Completing the New Mirrored Volume Wizard wird angezeigt.

  • Klicken Sie auf Finish.

Screenshot: Die Formatierungseinstellungen im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume werden im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume angezeigt. In dem Fenster ist das NTFS-Dateisystem ausgewählt und die Next > ist hervorgehoben.
Abbildung: Formatierungseinstellungen im Assistenten für ein neues gespiegeltes Volume mit ausgewähltem NTFS-Dateisystem und hervorgehobene Schaltfläche Next >.

Der Datenträger wird formatiert und das Software-RAID wird konfiguriert.