Mit dem Linux-Rescue-System arbeiten (Software-RAID)
In diesem Artikel wird erklärt, wie Sie das Linux-Rescue-System Ihres Dedicated Servers nutzen können, um die Daten Ihres Servers zu sichern.
Hinweis
Wie Sie Ihren Server in das Linux-Rescue-System booten, erfahren Sie im folgenden Artikel
Status des Software-RAIDs prüfen
Um den Status des Software-RAIDs zu prüfen, geben Sie in der Shell den folgenden Befehl ein:
rescue:~# cat /proc/mdstat
Nach der Eingabe des Befehls werden Ihnen z. B. die folgenden Informationen angezeigt:
rescue:~# cat /proc/mdstat
Personalities : [linear] [raid0] [raid1] [raid10] [raid6] [raid5] [raid4] [faulty]
md126 : active (auto-read-only) raid1 sda2[0] sdb2[2]
29293440 blocks super 1.0 [2/2] [UU]
md127 : active (auto-read-only) raid1 sda4[0] sdb4[2]
937699136 blocks super 1.0 [2/2] [UU]
bitmap: 0/7 pages [0KB], 65536KB chunk
In dem oben genannten Beispiel muss md127 gemountet werden.
Partitionierung anzeigen
Um die Dateisysteme aufzulisten und das Dateisystem zu identifizieren, geben Sie den Befehl df -h ein. Die Abkürzung df steht für disk free. Mit dem Parameter -h kann man die Anzahl der belegten Blöcke in maschinenlesbarer Form in Giga-, Mega- oder Kilobyte anzeigen.
rescue:~# df -h
Beispiel:
rescue:~# df -h
Filesystem Size Used Avail Use% Mounted on
/dev/root 630M 560M 71M 89% /
devtmpfs 16G 0 16G 0% /dev
tmpfs 16G 0 16G 0% /dev/shm
tmpfs 16G 14M 16G 1% /run
tmpfs 5.0M 0 5.0M 0% /run/lock
tmpfs 16G 0 16G 0% /sys/fs/cgroup
Um die vorhandenen Festplatten, Partitionen, Logical Volumes und Multiple Devices aufzulisten, geben Sie den Befehl fdisk -l ein. fdisk ist ein Kommandozeilen-Programm zur Partitionierung von Festplatten. Mit diesem Programm kann man Partitionen anzeigen, anlegen oder löschen.
rescue:~# fdisk -l
Hinweis
Je nach Servertyp und Servermodell können sich die angezeigten Partitionen, Logical Volumes und Multiple Devices voneinander unterscheiden.
Im folgenden Beispiel sind Informationen zu Festplatten, Partitionen, Logical Volumes und Multiple Devices eines Servers mit Software-Raid aufgelistet:
rescue:~# fdisk -l
Disk /dev/ram0: 640 MiB, 671088640 bytes, 1310720 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 4096 bytes
I/O size (minimum/optimal): 4096 bytes / 4096 bytes
Disk /dev/sda: 447.1 GiB, 480103981056 bytes, 937703088 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 4096 bytes
I/O size (minimum/optimal): 4096 bytes / 4096 bytes
Disklabel type: gpt
Disk identifier: 857E5503-92EF-4576-B9E9-C1E9D6CB603F
Device Start End Sectors Size Type
/dev/sda1 2048 6143 4096 2M BIOS boot
/dev/sda2 6144 58593279 58587136 28G Linux RAID
/dev/sda3 58593280 78125055 19531776 9.3G Linux swap
/dev/sda4 78125056 937701375 859576320 409.9G Linux RAID
Disk /dev/sdb: 447.1 GiB, 480103981056 bytes, 937703088 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 4096 bytes
I/O size (minimum/optimal): 4096 bytes / 4096 bytes
Disklabel type: gpt
Disk identifier: 3CDA280F-70D3-4EBF-AC09-1C94C23A3BB3
Device Start End Sectors Size Type
/dev/sdb1 2048 6143 4096 2M BIOS boot
/dev/sdb2 6144 58593279 58587136 28G Linux RAID
/dev/sdb3 58593280 78125055 19531776 9.3G Linux swap
/dev/sdb4 78125056 937701375 859576320 409.9G Linux RAID
Disk /dev/md127: 28 GiB, 29996482560 bytes, 58586880 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 4096 bytes
I/O size (minimum/optimal): 4096 bytes / 4096 bytes
Disk /dev/md126: 409.9 GiB, 440102879232 bytes, 859575936 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 4096 bytes
I/O size (minimum/optimal): 4096 bytes / 4096 bytes
Disk /dev/mapper/vg00-usr: 10 GiB, 10737418240 bytes, 20971520 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 4096 bytes
I/O size (minimum/optimal): 4096 bytes / 4096 bytes
Disk /dev/mapper/vg00-var: 10 GiB, 10737418240 bytes, 20971520 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 4096 bytes
I/O size (minimum/optimal): 4096 bytes / 4096 bytes
Disk /dev/mapper/vg00-home: 10 GiB, 10737418240 bytes, 20971520 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 4096 bytes
I/O size (minimum/optimal): 4096 bytes / 4096 bytes
Disk /dev/ram12: 640 MiB, 671088640 bytes, 1310720 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 4096 bytes
I/O size (minimum/optimal): 4096 bytes / 4096 bytes
Disk /dev/ram8: 640 MiB, 671088640 bytes, 1310720 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 4096 bytes
I/O size (minimum/optimal): 4096 bytes / 4096 bytes
Disk /dev/ram4: 640 MiB, 671088640 bytes, 1310720 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 4096 bytes
I/O size (minimum/optimal): 4096 bytes / 4096 bytes
Disk /dev/ram14: 640 MiB, 671088640 bytes, 1310720 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 4096 bytes
I/O size (minimum/optimal): 4096 bytes / 4096 bytes
Disk /dev/ram1: 640 MiB, 671088640 bytes, 1310720 sectors
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 4096 bytes
I/O size (minimum/optimal): 4096 bytes / 4096 bytes
Notieren Sie sich die Pfade der Logical Volumes bzw. des Multiple Device. In diesem Beispiel handelt es sich um /dev/md127.
Logical Volume Management manuell starten
In der Regel werden alle Logical Volumes beim Start des Rescue Systems gestartet. Sollten diese nicht aktiv sein, können Sie die Logical Volumes manuell starten. Geben Sie hierzu die folgenden Befehle ein:
rescue:~# pvscan
rescue:~# vgscan
rescue:~# vgchange -a y
Vorsicht
Ein File System Check darf nicht mit gemounteten und/oder verschlüsselten Partitionen durchgeführt werden, da hierbei Datenverlust auftreten kann. Wenn Sie das Dateisystem eines Logical Volumes oder eines Multiple Devices prüfen, darf dieses ebenfalls nicht eingehängt sein.
Stellen Sie daher sicher, dass die Partition, das Logical Volume oder das Multiple Device nicht gemountet oder verschlüsselt ist, bevor Sie diese mit dem File System Check prüfen.
Um eine Partition, ein Logical Volume oder ein Multiple Device mit dem File System Check prüfen, geben Sie den folgenden Befehl ein:
Partition
rescue:/# fsck -f /PFAD/PARTITION
Logical Volume
rescue:/# fsck -f /PFAD/LOGICAL_VOLUME
Multiple Device
rescue:/# fsck -f /PFAD/MULTIPLE_DEVICE
Im folgenden Beispiel wird das Dateisystem von md127 geprüft:
rescue:/# fsck -f /dev/md127
fsck from util-linux 2.29.2
e2fsck 1.43.4 (31-Jan-2017)
Pass 1: Checking inodes, blocks, and sizes
Pass 2: Checking directory structure
Pass 3: Checking directory connectivity
Pass 4: Checking reference counts
Pass 5: Checking group summary information
root: 4026/1831424 files (1.7% non-contiguous), 190579/7323360 blocks
Multiple Device bzw. Logical Volume mounten
Um das Verzeichnis zu erstellen, in dem das Logical Volume oder das Multiple Device gemountet werden soll, geben Sie den folgenden Befehl ein:
rescue:/# mkdir /mnt/VERZEICHNISNAME
Beispiel:
rescue:/# mkdir /mnt/md127Um das Logical Volume oder das Multiple Device zu mounten, geben Sie den folgenden Befehl ein:
rescue:/# mount /PFAD/PARTITION /mnt/VERZEICHNIS
Beispiel:
rescue:/# mount /dev/md127 /mnt/md127
Dateien sichern
Sie haben folgende Möglichkeiten, um die Daten Ihres Servers zu sichern:
Sie sichern die Daten mittels WinSCP auf Ihrem lokalen Computer.
Sie speichern die Daten mittels Secure Copy auf einem anderen Server.
Nach der Sicherung Ihrer Daten können Sie auf dem Server ein neues Image installieren oder ein Backup Ihres Systems wiederherstellen. Anschließend können Sie die gesicherten Daten auf den Server kopieren.
Daten mittels WinSCP auf einem lokalen Computer sichern
Wenn Sie WinSCP nutzen, um Ihre Daten auf einem lokalen Computer zu sichern, können Sie die gewünschten Daten markieren und mittels Drag and Drop in ein Verzeichnis kopieren, das sich auf Ihrem lokalen Computer befindet.
Daten mittels Secure Copy auf einen anderen Server kopieren
Secure Copy ist ein Protokoll zur verschlüsselten Übertragung von Daten, das auf Secure Shell basiert. Um die Daten zu übertragen, geben Sie in der Shell den folgenden Befehl ein:
scp -r /PFAD/VERZEICHNIS username@IP-ADRESSE:/PFAD/ZIELVERZEICHNIS
Beispiel:
scp -r /mnt root@82.165.69.130:/home/backup
Vorsicht
Wenn Sie den Server mit gemounteten Dateisystemen neu starten, kann unter Umständen Datenverlust auftreten!
Um die gemounteten Logical Volumes bzw. Partitionen unzumounten, geben Sie den folgenden Befehl ein:
rescue:/# umount /PFAD/MULTIPLE_DEVICE /mnt/VERZEICHNIS
bzw.
rescue:/# umount /PFAD/LOGICAL_VOLUME /mnt/VERZEICHNIS
Im folgenden Beispiel wird ein Multiple Device ungemounted:
rescue:/# umount /dev/md127 /mnt/md127