Marktentwicklung
Anders sieht es bei der Marktentwicklung aus: Diese Ansoff-Strategie ist die richtige, wenn Sie bei Ihrem bestehenden Produktportfolio bleiben möchten, aber neue Märkte angreifen können. Das bedeutet z. B. eine weitere geografische Region zu erschließen oder aber die Zielgruppe zu erweitern. Um mit der Marktentwicklung ein effektives Wachstum zu erreichen, ist ein hoher Marketingaufwand notwendig – noch mehr als bei der Marktdurchdringung. Durch den hohen finanziellen Einsatz birgt diese Strategie ein gewisses Risiko.
Produktentwicklung
Wenn Sie sich mit einem neuen Produkt auf einem bereits für Sie bestehenden Markt etablieren, kommt die Wachstumsstrategie „Produktentwicklung“ zum Einsatz. Dabei haben Sie zwei verschiedene Optionen: Entweder Sie entwickeln ein komplett neues Produkt für Ihre Zielgruppe oder Sie stellen eine Variante eines Produkts her, das Sie bereits verkaufen.
Wenn Sie dabei auf Feedback der Kunden eingehen, können Sie das neue oder veränderte Produkt besser an die Zielgruppe anpassen. Die Kosten für diese Strategie sind vergleichsweise hoch, denn die Entwicklung von neuen Produkten oder auch Dienstleistungen ist aufwendig. Auch hier gibt es ein Risiko: Ob die Innovation am Markt Erfolg hat, zeigt sich erst nach der Veröffentlichung.
Diversifikation
Schließlich können Sie auch mit einem neuen Produkt einen ganz neuen Markt angreifen. Diese Strategie birgt das höchste Risiko, kann aber zugleich den größten Erfolg bedeuten. Neben einem gesteigerten Absatz können Sie mit dieser Strategie auch neue Kundengruppen für Ihr Unternehmen erschließen. Zudem hilft Diversifikation bei der Risikostreuung: Statt auf ein einziges Produkt oder auf einen bestimmten Markt zu setzen, haben Sie mit dieser Wachstumsstrategie gleich mehrere Zugpferde für Ihren Erfolg. Diese vierte Strategie der Ansoff-Matrix lässt sich wiederum in drei Arten unterteilen. Die Wahl der richtigen Strategie ist abhängig von Ihrer Risikobereitschaft.
Horizontale Diversifikation
Bei dieser Art der Diversifikation erweitern Sie Ihr Portfolio um einen Artikel, der in einem Ähnlichkeitsverhältnis zu einem bereits bestehenden Produkt steht. Dies hat den Vorteil, dass Ihr Unternehmen auf diesem Gebiet bereits Expertise hat und Sie vorhandene Prozesse ausnutzen. Man spricht mit den neuen Produkten sowohl neue Kundengruppen als auch bereits bekannte Käufer an, bei denen man einen weiteren Bedarf deckt. Im Vergleich zu anderen Diversifikationsmaßnahmen stellt die horizontale Diversifikation ein geringes Risiko dar: Sie bewegen sich in einem Feld, das Sie bereits kennen – so können Sie Fehlentscheidungen besser vermeiden.
Vertikale Diversifikation
Bei der vertikalen Diversifikation geht es weniger um die Erweiterung der Produktpalette, sondern vielmehr um die Ausdehnung der Wertschöpfungskette. Sie können z. B. den Vertrieb Ihrer Waren selbst übernehmen (Vorwärtsintegration) oder weitere Schritte des Herstellungsprozesses selbst in die Hand nehmen (Rückwärtsintegration). So machen Sie sich weniger abhängig von Zulieferern oder Händlern. Außerdem können die zusätzlichen Leistungen auch an andere Abnehmer weiterverkauft werden. Um neue Produktionsstätten oder Ladenlokale aufzubauen, müssen Sie einiges investieren, was zu einem erhöhten Risiko führt.
Laterale Diversifikation
Das größte Risiko gehen Sie mit einer lateralen Diversifikation ein: Statt sich auf das bisher bestehende Geschäft zu konzentrieren und dieses zu erweitern, gehen Sie komplett neue Wege. Mit einem ganz anderen Produkt, was in keinem Verhältnis zu bereits angebotenen Produkten steht, platzieren Sie sich in einem neuen Markt. Bei dieser Wachstumsstrategie wenden Sie sich einer komplett neuen Branche zu, in der Sie noch keinerlei Expertise haben. Dieses Vorgehen ist mit großen Kosten verbunden und Unternehmer können nur schwer abschätzen, ob der Vorstoß auch von Erfolg gekrönt sein wird. Deshalb ist die laterale Diversifikation auch nur zu empfehlen, wenn Ihr Unternehmen einen großen Fehlschlag auffangen kann.