Sandwich-Methode

Auf Kritik reagieren die wenigsten Mitarbeiter mit guter Laune. Im Gegenteil, häufig sind die Angestellten anschließend sogar demotiviert. Genau diesen Effekt wollen Führungskräfte mit der sogenannten Sandwich-Methode vermeiden. Negatives Feedback folgt dabei einer festgelegten Dramaturgie: Ähnlich dem Aufbau eines Sandwiches wird die Kritik zwischen zwei Lagen Brot, bestehend aus Lob, gelegt. Der Belag ist demzufolge die Kritik. Hierdurch nehmen Mitarbeiter eine negative Rückmeldung leichter auf, das Gespräch verläuft für beide Seiten angenehmer. Allerdings besteht die Gefahr, dass die Kritik nicht ausreichend deutlich wird und infolgedessen keine Besserung eintritt.

Was ist die Sandwich-Methode und wie funktioniert sie?

Die Sandwich-Methode oder Sandwich-Kritik ist ein Feedback, das eine negative Rückmeldung in Lob verpackt. Das bedeutet, dass das Feedbackgespräch mit positiven Worten begonnen wird. Anschließend folgt die negative Kritik. Abschließend werden wieder anerkennende Worte gefunden. Der Begriff Sandwich-Methode rührt daher, dass das negative Feedback, in diesem Bild also der Käse und der Schinken, zwischen lobende Worte, das sind die Brotscheiben, gepackt wird. Ziel dieser Methode ist es, eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen und die negative Kritik zu relativieren. Der auf diese Weise Kritisierte soll dadurch aufnahmebereiter für die Beurteilung werden und letztlich mit einem guten Gefühl aus dem Gespräch gehen.

Wo wird die Sandwich-Methode angewandt?

Die Sandwich-Methode wird vor allem im Berufsleben angewandt, und dort insbesondere in Mitarbeitergesprächen, in denen die Führungskraft die erbrachten Leistungen bewertet. Aber auch bei spontanen Rückmeldungen wird die Sandwich-Methode häufig angewandt, um dem negativen Feedback nicht zu viel Gewicht beizumessen. Ein Beispiel für die Sandwich-Methode liefert dieses Feedback:

Ihr Projekt war von Beginn an sehr gut gegliedert und durchdacht. Allerdings fehlten in der Präsentation einige Themen, die wir im letzten Meeting besprochen hatten. Ihre Präsentation war trotzdem sehr gelungen und Sie mit Sicherheit schon selbst bemerkt, dass einige Themen fehlten, und diese nachträglich eingearbeitet.“

Auch im Alltag begegnet einem die Sandwich-Methode. Die Sandwich-Methode ist auch im Verkauf und im Einzelhandel äußerst beliebt – mit ihrer Hilfe versuchen Verkäufer, potenzielle Kunden von einem Produkt zu überzeugen. Statt der Kritik packen Verkäufer allerdings die Investition bzw. den Preis in ein Sandwich – die Brotscheiben sind dann die Vorteile beziehungsweise Nutzungsmöglichkeiten des Produkts. Diese sollen so überzeugend sein, dass dem Interessenten der Preis kaum mehr wichtig erscheint.

Viele Eltern, Trainer und Betreuer wenden zudem die Sandwich-Kritik auch bei Kindern an, um negative Reaktionen zu vermeiden.

Kritik an der Sandwich-Methode

Eine häufig an der Sandwich-Methode geäußerte Kritik lautet, dass sie Lob entwerten würde. Grund dafür ist, dass Mitarbeiter diese Taktik schnell durchschauen, vor allem wenn sie häufig angewandt wird. Eine positive Rückmeldung wird somit nicht mehr als ehrlich gemeintes Lob aufgenommen, sondern lediglich als Einleitung eines negativen Feedbacks. Zudem versteckt die Sandwich-Methode die eigentlichen Kritikpunkte in positiven Bewertungen, wodurch im schlimmsten Fall die eigentliche Kritik untergeht oder ihre Tragweite und die daraus zu ziehenden Konsequenzen nicht erfasst werden. Damit der Mitarbeiter die Kritik versteht, annimmt und seine Leistung zum Wohle des Unternehmens steigert, so die Gegner dieser Methode, müsse sie unmissverständlich geäußert werden.