Um die Gewinnverteilung in einer KG verständlicher zu machen, zeigt folgende Rechnung die einzelnen Schritte zur Ermittlung exemplarisch auf. Der Einfachheit halber soll hier nicht berücksichtigt werden, was sich der Komplementär als Gewinnanteil auszahlen lässt und inwieweit die Kommanditisten über ihre Gewinnanteile verfügen können.
Ausgangslage: Die Kommanditgesellschaft hat Kapitaleinlagen von insgesamt 800.000 Euro. Beteiligt sind Gesellschafter A als Komplementär (jährliches Gehalt für die Geschäftsführung: 40.000 Euro) mit einer Kapitaleinlage von 400.000 Euro, Gesellschafter B als Kommanditist mit 300.000 Euro sowie Gesellschafter C, ebenfalls als Kommanditist, mit einer Einlage von 100.000 Euro. Der erzielte Jahresgewinn beträgt 200.000 Euro.
| Gesellschafter A | Gesellschafter B | Gesellschafter C |
Rolle | Komplementär | Kommanditist | Kommanditist |
Kapitaleinlage | 400.000 Euro | 300.000 Euro | 100.000 Euro |
Anteil an KG | 4/8 | 3/8 | 1/8 |
Gehalt | 40.000 Euro | - | - |
Noch bevor das Gehalt des Komplementärs ausgezahlt wird, greift die vierprozentige Verzinsung der Kapitaleinlagen, wodurch folgende Gewinnanteile auf die drei Gesellschafter entfallen:
- Gesellschafter A: 4 Prozent von 400.000 Euro = 16.000 Euro
- Gesellschafter B: 4 Prozent von 300.000 Euro = 12.000 Euro
- Gesellschafter C: 4 Prozent von 100.000 Euro = 4.000 Euro
Die Pflichtanteile, die die Gesellschafter am Umsatzplus erhalten, summieren sich zu 32.000 Euro.
Von den 168.000 Euro, die nach Abzug dieser Zinsen übrigbleiben, ist nun das Gehalt (40.000 Euro) von Gesellschafter A abzuziehen. Damit ergibt sich ein Restbetrag des Jahresgewinnsvon 128.000 Euro. Er ist nun in angemessenen Anteilen unter Gesellschafter A, B und C aufzuteilen, im einfachsten Fall auf diese Weise:
- Gesellschafter A: 4/8 von 128.000 Euro = 64.000 Euro
- Gesellschafter B: 3/8 von 128.000 Euro = 48.000 Euro
- Gesellschafter C: 1/8 von 128.000 Euro = 16.000 Euro
Zusammenfassung: Bei dieser Beispiel-Gewinnverteilung in einer KG hat Gesellschafter A, der als Komplementär mit einer Einlage von 400.000 Euro beteiligt ist, einen Gesamtbetrag von 120.000 Euro erhalten. Dieser setzt sich zusammen aus seinem Gehalt von 40.000 Euro, der Verzinsung in Höhe von 16.000 Euro und einem Restgewinnanteil von 64.000 Euro. Gesellschafter B, der als Kommanditist mit einer Einlage von 300.000 Euro beteiligt ist, hat einen Gewinn von 60.000 Euro (12.000 Euro Verzinsung + 48.000 Euro Restanteil). Gesellschafter C ist ebenfalls als Kommanditist an der KG beteiligt (100.000 Euro Einlage). Auf ihn entfallen insgesamt 20.000 Euro (4.000 Euro Verzinsung + 16.000 Euro Restanteil) aus dem erzielten Jahresgewinn.