Der Curriculum Vitae (CV) – der etwas andere Lebenslauf

CV steht für „Curriculum Vitae“, eine lateinische Bezeichnung, die übersetzt „Verlauf des Lebens” bedeutet. Es handelt sich also um nichts anderes als um eine besondere Form des Lebenslaufs, bei der alle Stationen des persönlichen Bildungs- und Berufswegs übersichtlich aufgelistet werden.

In Deutschland werden die beiden Bezeichnungen Lebenslauf und Curriculum Vitae daher oft synonym verwendet – doch das ist nicht in allen Branchen und Ländern so. Vor allem im akademischen Bereich wird ein Unterschied zwischen dem CV und dem Lebenslauf gemacht. Und dann gibt es auch noch das Résumé, das größtenteils bei Bewerbungen im US-amerikanischen Sprachraum verlangt wird und das sich ebenfalls in Details von den beiden anderen Formen unterscheidet.

Was ist ein Curriculum Vitae?

Ein CV ist das wichtigste Dokument in der Bewerbungsmappe. Die Mitarbeiter der Personalabteilung erkennen an ihm auf einen Blick, ob die Kenntnisse und Fähigkeiten des Bewerbers zum Anforderungsprofil der ausgeschriebenen Stelle passen. Erst dann beschäftigen sie sich mit weiteren Dokumenten – wie Anschreiben oder Motivationsschreiben, Zeugnissen und Referenzen. Dementsprechend wichtig ist, dass ein CV fehlerfrei ist und den üblichen Formvorgaben entspricht.

In Europa, den USA und Kanada wird ein Curriculum Vitae vorwiegend im akademischen Bereich verlangt. Im Unterschied zum deutschen Lebenslauf und zum Résumé listet er nicht nur die verschiedenen Lebensstationen auf, sondern liefert auch Tätigkeitsbeschreibungen – beispielsweise Forschungsaktivitäten, Publikationen, Vorträge. So kommen schnell mehrere Seiten zusammen, was bei einem Curriculum Vitae aber kein Problem, sondern sogar erwünscht ist.

Aufbau eines CV

Ein Curriculum Vitae ist nicht chronologisch aufgebaut. Das unterscheidet ihn vom traditionellen deutschen Lebenslauf (obwohl der Trend auch dort zur umgekehrt chronologischen Anordnung geht). Das heißt, Sie entscheiden selbst, wie Sie die Informationen über Ihren schulischen und beruflichen Werdegang anordnen und gewichten. Das erlaubt Ihnen, die für die jeweilige Stelle besonders wichtigen Kenntnisse hervorzuheben.

Nichtsdestotrotz sollte auch ein CV lückenlos sein und gegebenenfalls offensiv mit Auszeiten und häufigen Firmenwechseln umgehen. Denn solange die Motivation und Eignung für die entsprechende Stelle deutlich werden, sind Brüche im Lebenslauf kein Grund für eine Absage. Und anschließend kann man im Vorstellungsgespräch immer noch die Hintergründe für solche Lücken erklären und möglichst positiv darstellen.

Persönliche Angaben

In diesem Block nennen Bewerber ihren Namen, das Geburtsdatum, die volle Anschrift sowie die E-Mail-Adresse und ihre Telefonnummer. Auf ein Foto können Sie an dieser Stelle verzichten. Insbesondere bei Bewerbungen im englischsprachigen Ausland sind Fotos generell nicht üblich. Bei Bewerbungen in Deutschland können Sie hingegen Ihre gesamten Bewerbungsunterlagen mit einem Deckblatt versehen, auf dem Sie das Bewerbungsfoto platzieren.

Beruflicher und akademischer Werdegang

Dieser Block enthält die Informationen, die für einen potenziellen Arbeitgeber am wichtigsten sind. Listen Sie alle Stationen Ihres beruflichen und akademischen Werdegangs auf – inklusive Ihrer Stellenbezeichnung und einer kurzen Beschreibung der Kerntätigkeiten. Die Beschreibung sollte nur als Fließtext erfolgen, sofern es die Stellenanzeige ausdrücklich verlangt. Üblicherweise nennen Sie zu jeder Position rund drei Stichpunkte, um Ihre Tätigkeiten und erworbenen Kenntnisse darzustellen. Wählen Sie dabei vor allem solche, die auch dem potenziellen künftigen Arbeitgeber interessant erscheinen dürften.

Bei einer Bewerbung für den akademischen Bereich sollte dieser Block die Mitarbeit in oder Leitung von Forschungsgruppen sowie interdisziplinäre Kooperationen enthalten, die die eigene Expertise auf dem jeweiligen Fachgebiet unterstreichen.

(Akademische) Ausbildung

Je nach Werdegang listen Sie hier die weiterführenden Schulen, den Ausbildungsbetrieb, die Fachhochschule oder die Universität auf, die Sie besucht haben. Vergessen Sie nicht, Ihre Abschlüsse zu nennen und gegebenenfalls Spezialisierungen zu erwähnen, die für das Stellenprofil interessant sein könnten.

Schulbildung

An dieser Stelle reicht eine einfache Auflistung der besuchten Schulen. Wenn Ihre Schulzeit allerdings schon lange Zeit zurückliegt, ist die Nennung der letzten Station völlig ausreichend. Ein zukünftiger Arbeitgeber wird sich kaum für Ihre Grundschulzeit interessieren.

Besondere Fähigkeiten

In diesen Block gehört die Auflistung Ihrer Hard Skills. Hier können Sie wesentliche Kompetenzen nennen, die Sie im Zuge Ihrer Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen erworben haben. Auch für Hobbys und Interessen ist hier Platz. Achten Sie jedoch darauf, dass dieser Teil nicht ausufert, und nennen Sie nur solche Fähigkeiten, die für die jeweilige Stelle von Bedeutung sind.

Datum und Unterschrift

Im Gegensatz zum deutschen Lebenslauf kommt ein Curriculum Vitae für englischsprachige Einrichtungen ohne Datum und Unterschrift aus. Falls Sie den CV an eine deutsche Bewerbung anhängen, sollten Sie jedoch Datum und Unterschrift hinzufügen.

Tipp

Oft fällt es schwer auf dem Job-Markt, aus der Masse von Bewerbungen herauszustechen. Eine kreative Weise, um sich von der Konkurrenz abzusetzen ist eine Bewerbungshomepage. Wie dies einfach gelingt, erfahren Sie in unserem Artikel zum Thema „Bewerbungshomepage erstellen“.

CV, Lebenslauf, Résumé: Die Unterschiede zusammengefasst

Auf die Unterschiede zwischen Curriculum Vitae und Lebenslauf wurde bereits eingegangen. Wobei eine eindeutige Trennung besonders im deutschen Sprachraum schwer bleibt, weil die Begriffe häufig synonym verwendet werden und seit einigen Jahren zunehmend Elemente des Curriculum Vitae auch im Lebenslauf verwendet werden. Beide Formen lassen sich jedoch deutlich vom sogenannten Résumé abgrenzen, das ebenfalls Bestandteil vieler Bewerbungen ist.

Aus dem Französischen übersetzt bedeutet „Résumé“ schlicht „Zusammenfassung“. Damit wird schon deutlich, worum es bei dieser Form des Lebenslaufes geht – nämlich um eine möglichst knappe Auflistung des Berufs- und Bildungsweges. Eine ausführliche Liste aller Stationen des persönlichen Lebenswegs ist hier ebenso fehl am Platz wie die Tätigkeitsbeschreibungen einzelner Jobs oder die Inhaltsangabe akademischer Publikationen.

Falls ein potenzieller Arbeitgeber ein Résumé verlangt, heißt das für Sie: Mut zur Lücke. Listen Sie nur die Beschäftigungen, Fähigkeiten und Referenzen auf, die für den Job von Bedeutung sind und ordnen Sie diese ihrer Priorität entsprechend an. Denn ein Unternehmen, das ein Résumé verlangt, will nur einen groben Eindruck von Ihrer Eignung und wird alle weiteren Informationen gegebenenfalls später im Vorstellungsgespräch erfragen.

Zum Abschluss noch einmal die Unterschiede der verschiedenen Formen im tabellarischen Überblick:

  CV Lebenslauf Résumé
Überschrift Curriculum Vitae Lebenslauf Keine
Bewerbungsfoto Nein Ja Nein
Persönliche Daten Name, Kontaktdaten, Nationalität Name, Kontaktdaten, Geburtsdatum, Familienstand, Nationalität Name, Kontaktdaten, Familienstand
Länge 2–3 Seiten (bei Bedarf auch länger, besonders bei Auflistung von akademischen Publikationen und Vorträgen) Maximal 2 Seiten Eine Seite
Aufbau Nicht chronologisch, absteigende Relevanz Chronologisch Nicht chronologisch, absteigende Relevanz
Auswahl der Daten Lückenlos Lückenlos Nur für die Stelle relevante Stichdaten und Tätigkeiten
Beschreibung der Angaben Stichpunktartige Tätigkeitsbeschreibungen der wichtigsten Stationen Nicht nötig, aber stichpunktartig möglich Nein
Referenzen Abhängig von Zielland der Bewerbung Nein Ja
Datum/Unterschrift Nein Ja Nein

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