Wurde meine E-Mail gehackt? So finden Sie es heraus!

„Ist meine E-Mail gehackt?“ Vor dieser Frage stehen Millionen User rund um den Globus, wenn ein großer Hackerangriff bekannt wird. Sind die Internetkriminellen erst einmal im Besitz der Zugangsdaten, kann der Schaden für die Betroffenen beträchtlich sein. Unser Überblick zeigt, wie Sie prüfen, ob Ihre E-Mail gehackt wurde, und welche Websites und Tools Ihnen dabei behilflich sein können.

Tipp

Das Wichtigste in Kürze: Diese drei Websites verraten Ihnen, ob Ihre E-Mail gehackt wurde:

  1. Have I Been Pwned?
  2. Firefox Monitor
  3. Website des Hasso-Plattner-Instituts

Wurde meine E-Mail gehackt? Prüfen per Website

Sie stellen sich die Frage, woran Sie erkennen, dass Ihr E-Mail-Account gehackt wurde? Glücklicherweise ist kein Rätselraten notwendig: Es gibt Websites, die beispielsweise anhand der Analyse von Bot-Netzwerken oder Datenpannen feststellen können, ob ein E-Mail-Account in der Vergangenheit gehackt wurde. Wir haben die besten Lösungen für den Test für Sie zusammengestellt.

Tipp

Im Zuge von Ermittlungsverfahren gegen Bot-Netze haben das BSI und der eco-Verband in Zusammenarbeit mit Vertretern von IONOS bereits 2010 das Projekt botfrei ins Leben gerufen.

Have I Been Pwned?

Die wohl bekannteste Lösung, um zu prüfen, ob Ihre E-Mail gehackt wurde, ist die englischsprachige Website Have I Been Pwned? (HIBP). Dort können Sie Ihre E-Mail-Adresse eintragen und überprüfen lassen. Grundlage für das Prüfverfahren bilden zahlreiche bekannte Datenpannen großer Websites – über 670 verschiedene Seiten und 12,5 Milliarden gehackte Adressen sind bereits in der Datenbank.

Screenshot der Startseite von Have I Been Pwned?
Das Tool Have I Been Pwned? Prüft, ob ein Account im Zuge von Datenpannen kompromittiert wurde. Quelle: https://haveibeenpwned.com/

Darüber hinaus bietet die Website noch einige weitere Features: So gibt es etwa die Benachrichtigungsfunktion „Notify Me“. Mit dieser können Sie sich automatisch vom HIBP-System benachrichtigen lassen, falls Ihre E-Mail-Adresse oder Ihr Nutzername irgendwann einmal in Zusammenhang mit einer Datenpanne auftaucht.

Firefox Monitor

Seit September 2018 bietet auch der Browser-Entwickler Mozilla ein Webtool, mit dem Sie Ihre E-Mail-Adresse auf einen Hack prüfen können. Die Lösung mit dem Namen Firefox Monitor bezieht die Daten dabei von dem bereits aufgeführten Service Have I Been Pwned? (HIBP). Die Überprüfung funktioniert nach dem bekannten Muster: Sie geben Ihre E-Mail-Adresse ein und klicken danach auf den verfügbaren Button „Check for Breaches“. Nach kurzer Zeit erhalten Sie Klarheit darüber, ob Ihr E-Mail gehackt wurde bzw. ob die Adresse von bekannten Datenleaks betroffen ist.

Firefox Monitor
Wurde meine E-Mail gehackt? Firefox Monitor beantwortet diese Frage innerhalb weniger Sekunden. Quelle: https://monitor.firefox.com/

Auch Firefox Monitor bietet die Möglichkeit, sich per Mail informieren zu lassen, falls die eigene Adresse im Zuge eines bekanntgewordenen Leaks nicht mehr sicher sein sollte. Zudem erhalten Sie in aller Regelmäßigkeit Informationen zur aktuellen Sicherheitslage.

Identity Leak Checker

Das letzte Tool in dieser Übersicht stammt von dem in Potsdam ansässigen Hasso-Plattner-Institut (HPI). Es ist in deutscher und englischer Sprache verfügbar und durchsucht Internet-Datenbanken nach gestohlenen Identitätsdaten. Dafür müssen Sie lediglich auf die Website des HPI gehen, Ihre E-Mail-Adresse eingeben und den Button „E-Mail-Adresse prüfen!“ anklicken. Der Datenabgleich gibt aber nicht nur Auskunft, ob das zur E-Mail-Adresse zugehörige Passwort gestohlen wurde, sondern prüft auch, ob andere persönliche Informationen wie die Telefonnummer, Adresse oder Geburtsdatum im Internet veröffentlicht bzw. missbraucht wurden.

Identity Leak Checker des Hasso-Plattner-Instituts
Mit dem Identity Leak Checker können Sie prüfen, ob Ihre E-Mail gehackt wurde und Ihre Identitätsdaten gestohlen wurden. Quelle: https://sec.hpi.de/leak-checker/search

Sie erhalten vom HPI eine Antwort-E-Mail an die eingegebene Adresse, in der Sie erfahren, ob Ihre E-Mail gehackt und persönliche Daten online gestellt wurden. Darüber hinaus setzt Sie das HPI darüber in Kenntnis, wann und wie der Datendiebstahl erfolgt ist.

Tipp

Haben Sie schon von Ethical Hacking gehört? Erfahren Sie mehr in unserem Artikel zu diesem Thema.

Was tun, wenn meine E-Mail gehackt wurde?

Alle drei Tools sind eine gute Anlaufstelle für jeden, der sich fragt, ob seine E-Mail gehackt wurde. Eine hundertprozentige Garantie, dass Ihr Account gehackt bzw. nicht gehackt wurde, kann aber niemals gewährleistet werden. Wird Ihnen von den Tools kein Fund gemeldet, ist aber zumindest die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Unbefugte aktuell keinen Zugriff auf Ihren Account haben. Sicherheitshalber sollten Sie trotzdem regelmäßig Ihre Passwörter ändern. Was aber tun, wenn tatsächlich ein Datendiebstahl gemeldet wird? Informieren Sie sich im Artikel „E-Mail-Account gehackt – Was tun?“ über die wichtigsten Schritte im Verdachtsfall.

Tipp

Bei IONOS können Sie Ihre eigene E-Mail-Adresse erstellen und so auf ein Postfach setzen, das nicht nur zu 100 Prozent werbefrei, sondern auch besonders gut vor Viren und Spam geschützt ist.

Warum ist die Sicherheit meines E-Mail-Accounts so wichtig?

Mit einem gehackten E-Mail-Account können Kriminelle im Web Ihre Identität annehmen. Man spricht in diesem Fall von Identitätsdiebstahl. Zudem können sensible Informationen wie Logins oder Bankdaten erbeutet werden. Damit haben Hacker und Hackerinnen Zugriff auf Ihre Kontakte, können in Ihrem Namen online einkaufen gehen oder Ihren Account zum Versenden von Spam oder Trojanern missbrauchen. Das kann für Sie erheblichen finanziellen Schaden bedeuten. Onlineshops beispielsweise werden Geld von Ihrem Konto abbuchen bzw. bei Ihnen einfordern, obwohl nicht Sie die Einkäufe getätigt haben, und für kriminelle Machenschaften, die von Ihrem E-Mail-Account ausgehen, werden zunächst Sie zur Rechenschaft gezogen.

Auch für andere kann der finanzielle Schaden enorm sein – wenn beispielsweise von Ihrem E-Mail-Account aus Trojaner versendet werden, die Firmennetzwerke lahmlegen. Durch diese und andere kriminelle Machenschaften im Internet entstand allein in Deutschland ein jährlicher Schaden von über 223 Milliarden Euro, wie das BKA und der Branchenverband Bitkom zuletzt ermittelt haben:

Internetkriminalität in Deutschland
Internetkriminalität in Deutschland

Hier können Sie die Infografik zur Internetkriminalität in Deutschland herunterladen.

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