Mit diesem Wissen und den Informationen über die verwendete Netzwerktechnologie lässt sich dann die maximale Größe einer Kollisionsdomäne berechnen. Geht man von einem klassischen Halbduplex-Ethernet-Netzwerk aus, hat dies eine Datenübertragungsrate von 10 Mbit/s. Das kleinste Datenpaket, welches dementsprechend die kürzeste Zeit für die vollständige Übertragung in Anspruch nimmt und damit der extremste Fall ist, hat eine Größe von 512 Bit (64 Byte). Daraus ergibt sich eine Slotzeit von 51,2 μs (Mikrosekunden). Die Slotzeit beschreibt die Dauer, die ein Signal bis zum Ende der Kollisionsdomäne und wieder zurück brauchen darf.
Daten in Netzwerken werden aber nicht mit Lichtgeschwindigkeit durch den luftleeren Raum geschickt. Man ist an die physischen Gegebenheiten des Übertragungsmediums gebunden. Mit einem Verkürzungsfaktor (engl. „Nominal Velocity of Propagation“, NVP), gibt man daher an, wie viel Prozent der Lichtgeschwindigkeit in dem Medium erreicht wird. So haben die für lokale Netzwerke typischen Twisted-Pair-Kabel einen NVP-Wert von 0,6 und die etwas älteren Koaxialkabel einen Wert von 0,77. Daten können also 180.000 km/s (60 %) oder ca. 230.000 km/s (77 %) der Lichtgeschwindigkeit erreichen.
Aus allen Daten lässt sich so die maximale Ausdehnung einer Kollisionsdomäne berechnen, um die Wirksamkeit vom CSMA/CD zu garantieren:
- Geschwindigkeit der Daten * Dauer der Sendung = das Doppelte der maximalen Länge
- 230.000 km/s * 0,0000512s = 11,776 km
Eine Kollisionsdomäne in einem Netzwerk, das auf Koaxialkabeln aufgebaut ist, darf also höchstens eine Ausbreitung von 5,89 km haben. Bei der Berechnung muss man berücksichtigen, dass der Weg der Signale in beide Richtungen betrachtet werden muss. Auch durch die Zwischenschaltung von Signalverstärkern (Repeatern) kann die maximale Größe einer Kollisionsdomäne nicht erweitert werden, da diese keinen Einfluss auf das CSMA/CD-Verfahren haben.