Linux-Shutdown: Befehle zum Herunterfahren und zum Neustart von Linux
Unter „Shutdown“ versteht man das systematische Herunterfahren und Anhalten eines Computers oder Servers. Dabei wird den zentralen Komponenten des Systems auf kontrollierte Weise der Strom entzogen: Anwenderprogramme werden beendet, aktive Prozesse und Protokolle auf der Festplatte gespeichert, Gerätetreiber entfernt und Benutzereinstellungen gespeichert. Linux-Betriebssysteme lassen sich mit Hilfe des Shutdown-Befehls und seiner verschiedenen Optionen einfach unkompliziert herunterfahren, anhalten oder neu starten. Die Eingabe der Linux-Shutdown-Befehle erfolgt im Linux-Terminal, der sich mit der Tastenkombination [Strg] + [Alt] + [T] öffnen lässt. Das Terminalfenster wieder schließen können Sie, wenn Sie [Strg] + [D] drücken.
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Die wesentlichen Linux-Shutdown-Befehle
Um Linux über das Terminal herunterzufahren bzw. neu zu starten, ist der Befehl „shutdown“ von zentraler Bedeutung. An ihn kann eine Option angehängt werden, gefolgt von einer Zeitangabe und einer Nachricht. Die Syntax des Linux-Shutdown-Befehls sieht demnach folgendermaßen aus:
shutdown [OPTION] [ZEIT] [NACHRICHT]
Für viele der hier genannten Befehle gibt es eine oder mehrere Varianten, die zum selben Ergebnis führen.
Linux standardmäßig herunterfahren
shutdown -h
Linux fährt innerhalb einer Minute herunter. Die Option „-h“ steht dabei explizit für das Herunterfahren bzw. Abstellen des Systems. Dasselbe erreichen Sie in der Regel auch, wenn sie den Shutdown-Befehl alleine eingeben.
shutdown
Linux standardmäßig neu starten
shutdown -r
Linux wird innerhalb einer Minute neu gestartet. Die Option „r“ steht dabei für „reboot“ – Neustart.
Linux sofort herunterfahren
shutdown -h 0
Linux wird sofort heruntergefahren. Dem Shutdown-Befehl folgt hier die Option „h“ und die Zeitangabe „0“ für „sofort“. Ein anderer, bei weitem geläufigerer Befehl zum sofortigen Herunterfahren von Linux lautet:
shutdown now
Linux sofort neu starten
shutdown -r 0
Linux wird sofort neu gestartet. Hier folgt dem Shutdown-Befehl die Option „r“ und die Zeitangabe „0“ für sofort. Ein häufig gebrauchter anderer Befehl zum sofortigen Neustart von Linux lautet:
shutdown -r now
Der standardmäßige Linux-Shutdown mit der Zeitverzögerung von einer Minute ist vor allem bei Multi-User-Lösungen sinnvoll – also wenn mehrere Nutzer auf einen Linux-Rechner oder Server zugreifen. Der Netzwerk-Administrator hat dann die Möglichkeit, für die Nutzer einen entsprechenden Warnhinweis in Form einer sogenannten Wandnachricht einzurichten, um sie zu informieren, dass das System in Kürze heruntergefahren bzw. neu gestartet wird. Wird Linux nur auf einem einzelnen Rechner verwendet, sind die Befehle „Linux sofort herunterfahren“ bzw. „Linux sofort neu starten“ in der Regel ebenso komplikationslos möglich.
Shutdown-Befehle funktionieren bei Linux nur dann, wann man über entsprechende Administratorenrechte verfügt. Dies lässt sich bei bestimmten Linux-Systemen umgehen, indem man dem entsprechenden Linux-Shutdown-Befehl einfach den Befehl „sudo“ voranstellt – also z. B. „sudo shutdown now“ oder „sudo shutdown r 0“.
Linux zeitgesteuert herunterfahren oder neu starten
Linux lässt sich natürlich auch einfach nach einer bestimmten Zeitspanne oder zu einem bestimmten Zeitpunkt herunterfahren oder neu starten. Dazu fügt man nach dem entsprechenden Linux-Shutdown-Befehl die Zahl der Minuten oder eine Uhrzeit an, wie diese Beispiele zeigen:
Linux nach 20 Minuten herunterfahren
shutdown -h 20
Linux wird 20 Minuten nach der Befehlseingabe heruntergefahren. Der nächste Befehl ist mitunter geläufiger und führt zum selben Ergebnis:
shutdown +20
Linux nach 20 Minuten neu starten
shutdown -r 20
Linux wird 20 Minuten nach der Befehlseingabe neu gestartet. Man kann diesen Befehl auch mit dem Plus-Zeichen versehen.
shutdown -r +20
Linux um 17:30 Uhr herunterfahren
shutdown -h 17:30
Die Angabe von Uhrzeiten erfolgt bei Linux im 24-Stunden-Format nach dem Schema (hh:mm). In diesem Beispiel wird Linux um 17:30 Uhr heruntergefahren. Auch hier ist es möglich, die Option „h“, die explizit für das Herunterfahren bzw. Abstellen des Systems steht, einfach wegzulassen:
shutdown 17:30
Linux um 17:30 Uhr neu starten
shutdown -r 17:30
Linux wird um 17:30 Uhr neu gestartet. Die Option „r“, die für „reboot“ steht, kann in diesem Fall natürlich nicht weggelassen werden – sonst würde Linux ohne Neustart herunterfahren.
Linux-Shutdown – weitere Befehle
Neben den oben genannten Befehlen für den Linux-Shutdown gibt es noch eine Reihe weiterer Befehle und Optionen rund um das Anhalten, Ausschalten oder Neustarten eines Linux-Betriebssystems. Diese können in der Regel auch mit den Eingaben zum zeitgesteuerten Linux-Shutdown kombiniert werden.
Zwischen „ein System anhalten“ und „ein System ausschalten“ besteht ein Unterschied: Beim Anhalten werden alle Prozessoren (CPU) gestoppt, beim Ausschalten wird zusätzlich die Hauptstromversorgung unterbrochen. Allgemein versteht man unter Herunterfahren („Shutdown“) das Anhalten und Ausschalten eines Systems.
Linux ausschalten
shutdown -P
Bei diesem Befehl wird explizit angegeben, dass das System heruntergefahren und die Hauptstromversorgung unterbrochen wird.
Wandnachricht einrichten
shutdown 'SCHREIBEN SIE HIER IHRE WANDNACHRICHT'
Eine Wandnachricht ist eine Information, die bei den Nutzern des Betriebssystems am Bildschirm erscheint. Mit einer Wandnachricht informiert ein Administrator die Nutzer beispielsweise, dass das System heruntergefahren wird.
Geplantes Herunterfahren bzw. geplanten Neustart abbrechen
shutdown -c
Mit diesem Befehl können Sie ein anstehendes Herunterfahren oder einen anstehenden Neustart abbrechen. Voraussetzung dafür ist, dass der Prozess noch nicht eingeleitet wurde.
Über das Linux-Terminal lässt sich Ihr Betriebssystem mit einfachen Befehlen herunterfahren, abschalten und neu starten. Als Alternative zur direkten Eingabe von Linux-Shutdown-Befehlen können Sie eine grafische Benutzeroberfläche in Form einer Software installieren – wie beispielsweise das Programm qshutdown, das sich speziell für die Linux-Distribution Ubuntu eignet.
Über das Linux-Terminal lässt sich Ihr Betriebssystem mit einfachen Befehlen herunterfahren, abschalten und neu starten. Als Alternative zur direkten Eingabe von Linux-Shutdown-Befehlen können Sie eine grafische Benutzeroberfläche in Form einer Software installieren – wie beispielsweise das Programm qshutdown, das sich speziell für die Linux-Distribution Ubuntu eignet.
Im Artikel „Die wichtigsten Linux-Befehle im Überblick“ finden Sie alle wichtigen Befehle, die Sie für die Steuerung eines Linux-Betriebssystems über ein Terminal benötigen.