RSAT für Windows 11: So funktionieren die Windows-Remotetools

Tools für den Fernzugriff auf Windows-Systeme nennen sich bei Microsoft „Remote Server Administration Tools“ – kurz RSAT. Diese Remoteserver-Verwaltungstools helfen Ihnen, mit entsprechenden Administratorrechten routinemäßige Verwaltungsaufgaben zu erledigen – aus der Ferne über eine zentrale Oberfläche.

Was können RSAT-Tools in Windows 11?

Hinter der Abkürzung RSAT verbergen sich vielfältige, clientseitige Remotetools für die administrative Serververwaltung aus der Ferne. Je nach aktiviertem Tool erhalten Administratorinnen und Administratoren verschiedene Möglichkeiten, per Fernzugriff Windows-Server zu verwalten und zu überwachen, Funktionen auszuführen und Rollen zu organisieren. Zudem lassen sich die Windows-Remotetools auch für Windows Server 2019 und 2022 verwenden.

Sofern Sie über entsprechende administrative Rechte verfügen, ermöglichen Ihnen RSAT-Features die zentrale Steuerung und Verwaltung mehrerer Arbeitsstationen oder Server. Dazu nutzen Sie in der Regel die Eingabeaufforderung oder die grafische Bedienoberfläche von Windows.

Zu den wichtigsten Funktionen von RSAT-Werkzeugen gehören:

  • Durchführung von Aktualisierungen
  • Vergabe oder Bearbeitung von Rollen
  • Installation oder Konfiguration von Software und anderen Anwendungen
  • Nutzung des Windows-Remotedesktop
  • Verwaltung von Windows-Netzwerken bzw. Windows-basierten Netzwerken mit dem Active Directory
  • Organisation und Verwaltung von Benutzerkonten und Gruppenrichtlinien
  • Server-Konfiguration und Server-Überwachung
  • Bearbeitung, Änderung und Verwaltung von DNS, Dateiservern sowie Virtual Private Networks (VPN)

Voraussetzung für die RSAT-Nutzung: Es muss sich beim Betriebssystem um eine Windows-Lizenz der Edition Pro for Business oder Enterprise handeln. Die Windows-Lizenzen Home, Standard und Education bieten keine Möglichkeit, auf RSAT-Tools zuzugreifen.

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So aktivieren Sie RSAT in Windows 11: Schritt-für-Schritt Anleitung

Seit dem Windows-Update vom Oktober 2018 brauchen Sie RSAT-Tools nicht mehr aktiv herunterzuladen und zu installieren. Um RSAT zu nutzen, müssen Sie diese lediglich unter den optionalen Windows-Features aussuchen und aktivieren. Dasselbe gilt für Windows 11 in der Business- oder Enterprise-Version.

Halten Sie sich an unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung, um optionale RSAT-Komponenten zu aktivieren bzw. zu deaktivieren:

RSAT in Windows 11 aktivieren

Windows 11 bietet verschiedene Möglichkeiten, RSAT-Features per DISM-Kommandozeilen-Befehl oder per Windows Power Shell zu aktivieren. Da es sich dabei jedoch um relativ komplexe Abläufe handelt, empfehlen wir Ihnen die einfachste und schnellste Aktivierung von RSAT-Werkzeugen über die Windows GUI, also die grafische Windows-Oberfläche. Nach dem „Features on Demand“-Prinzip wählen Sie aus einer Liste die benötigten Features aus.

Gehen Sie hierzu wie folgt vor:

  1. Drücken Sie den Windows-Shortcut [Windows] + [i], um das Einstellungen-Menü von Windows aufzurufen.
  2. Klicken Sie im Einstellungen-Menü auf den Punkt „Apps“.
  3. Wählen Sie „Optionale Features“.
  4. Möchten Sie Features hinzufügen, klicken Sie im Bereich „Optionale Features hinzufügen“ auf den Button „Features anzeigen“.
  5. Windows bietet Ihnen nun eine Auflistung aller optionalen Features, die für Ihr System zu Verfügung stehen.
  6. Möchten Sie gezielt RSAT-Features anzeigen lassen, tragen Sie „RSAT“ in die Suchzeile ein.
  7. Sie sehen nun alle gefilterten optionalen RSAT-Features.
  8. Setzen Sie vor den benötigten Features ein Häkchen und gehen Sie auf „Weiter“, um diese zu aktivieren.

So deinstallieren Sie RSAT-Features in Windows 11

Aktivierte RSAT-Features finden Sie unter Apps > Optionale Features im Bereich „Installierte Features“. Auch hier können Sie speziell RSAT-Features über die Suchzeile filtern. Möchten Sie den Verlauf für die zuletzt aktivierten Features anzeigen, gehen Sie auf „Verlauf optionaler Features“. Um ausgewählte RSAT-Tools zu entfernen, wählen Sie das entsprechende Tool in der Liste „Installierte Features“ aus und öffnen über den Pfeil-Button das Drop-down-Menü. Darin finden Sie den Punkt „Deinstallieren“, mit dem Sie das Tool wieder entfernen bzw. deaktivieren.

Was Sie vor der Deinstallation beachten sollten: Zwischen einigen RSAT-Tools können Abhängigkeiten bestehen. So kann es passieren, dass ein untergeordnetes RSAT-Werkzeug nicht mehr funktioniert, wenn Sie ein übergeordnetes Tool deinstallieren.

So lassen sich RSAT-Tools unter Windows 11 nutzen

Um lokale Client-Computer mit RSAT-Features zu verwalten, benötigen Sie einen oder mehrere Remoteserver. Die Steuerung lokaler Client-Computer ist mit darauf installierten RSAT-Tools nicht möglich. Die Verwaltung und Konfigurierung Ihrer Remoteserver erfolgt genau wie die Steuerung der RSAT-Features über den Server-Manager von Windows. Wie Sie Ihre Remoteserver mit dem Server-Manager organisieren, erklärt Microsoft detailliert in der zugehörigen Windows-Learn-Anleitung.

Nutzen Sie den Pfad Start > Apps > Verwaltungstools > Server-Manager, um die Konsole des Server-Managers zu öffnen. Aktive RSAT-Features finden Sie hier im „Extras“-Menü. Ein alternativer Weg, um die Konsole zu öffnen: Drücken Sie [Windows] + [R], geben Sie „ServerManager“ in die Eingabeaufforderung ein und bestätigen Sie mit [Enter].

Diese RSAT-Tools stehen in Windows 11 zur Verfügung

Folgende RSAT-Tools für Remoteserver-Verwaltungsaufgaben stehen zur Auswahl:

  • Tools für Active-Directory-Zertifikatsdienste (AD CS)
  • Tools für Active Directory Domain Services (AD DS)
  • Tools für Active Directory Lightweight Directory Services (AD LDS)
  • DHCP-Servertools
  • DNS-Servertools
  • Dateidienste-Tools
  • Best Practices Analyzer
  • Hilfsprogramme für BitLocker-Laufwerkverschlüsselung
  • Routing, DirectAccess und Remotezugriff
  • Failover-Cluster-Tools
  • Gruppenrichtlinienverwaltung
  • Hyper-V-Tools
  • Netzwerkcontroller
  • Remotedesktop-Dienste
  • Netzwerklastenausgleich
  • IP-Adressverwaltungstools (IP Adress Management, IPAM)
  • Teamvorgang für Netzwerkadapter oder NIC-Teamvorgang
  • Server-Manager
  • Volumenaktivierung
  • Windows Server Update Services

Eine vollständige Liste inklusive Beschreibung aller RSAT-Tools bietet die offizielle Microsoft-Learn-Website.

Sicherheitsüberlegungen vor der Aktivierung von RSAT

RSAT-Tools bieten dank der komfortablen zentralen Steuerung mehrerer Server viele Vorteile. Vor allem für Unternehmen und kritische Unternehmensnetzwerke erfordert die Remoteverwaltung von Systemen jedoch klare Sicherheitsvorkehrungen. Bei mangelhaftem Schutz können Sicherheitslücken entstehen, die für Hacking- und Ransomware-Angriffe ausgenutzt werden können. Gehackte Administratorkonten können massive negative Auswirkungen auf die gesamte Serverstruktur haben.

Folgende Sicherheitsfragen gilt es vor Nutzung von Remotetools für Serververwaltung zu klären:

  • Liegt ein ausreichender Schutz für Konten bzw. Gruppen mit zugewiesenen Administratorenrechten vor, um unbefugte Zugriffe auf Überberechtigungen und Remotetools zu verhindern?
  • Handelt es sich bei administrativen Hosts, die RSAT-Aufgaben übernehmen, um geschützte, dedizierte Arbeitsstationen mit hohen Zugriffsbeschränkungen und Multi-Faktor-Authentifizierung?
Tipp

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Vorteile von RSAT

RSAT-Features bieten für administrative und routinemäßige Serververwaltung viele Vorteile. Da die Fernverwaltung von Servern und Arbeitsstationen mit zunehmendem Cloud Computing immer wichtiger wird, genießen Sie durch Windows-Remote-Features einen Wettbewerbsvorteil. RSAT bieten hierzu vielfältige Funktionen für die Steuerung, Konfigurierung und Verwaltung eines oder mehrerer Server auf weite Distanzen.

Supportaufgaben lassen sich von Administratoren somit über eine zentrale Oberfläche effizient aus der Ferne und gleichzeitig auf mehreren Geräten und Servern erledigen. Auf diese Weise sparen Sie Zeit, Kosten und Arbeitsaufwand und stärken durch die Überwachung und Automatisierung von Serverprozessen die Sicherheit.