SQL STORED PROCEDURE – So funktioniert Automatisierung mit SQL

Mit SQL Stored Procedures speichern Sie häufig benötigte Abfragen und Prozeduren als komplette Codeblöcke, die Sie später effizient und zeitsparend abrufen. Auf diese Weise müssen Sie eine SQL-Anweisung nicht neu ausformulieren, sondern rufen einfach Ihre gespeicherte Stored Procedure ab.

Was sind SQL Stored Procedures?

Bei der Anwendung der Datenbank- und Programmiersprache SQL werden Sie bestimmte SQL-Anweisungen immer wieder benötigen. Komplexe Statements jedes Mal neu einzugeben, kostet jedoch Zeit und birgt Fehleranfälligkeit. Eine SQL Stored Procedure erleichtert Ihnen daher die Arbeit mit komplexen oder regelmäßigen Abfragen. Sie speichern damit einfach häufig benötigte Codeblöcke und rufen diese bei Bedarf ab. Auf diese Weise können Sie wiederkehrende Prozeduren automatisieren und die Effizienz Ihrer Datenverwaltung deutlich verbessern.

Der Vorteil an Stored Procedures: Sie können im Grunde jede Art von SQL-Anweisung und Statement aus SQL-Funktionen, SQL-Befehlen und SQL-Operatoren mit verschiedenen Parametern speichern und nahezu jede Form von Aufgabe ausführen lassen. Sie erstellen Stored Procedures für die gewünschte Aktion und rufen sie ab, indem Sie den PROCEDURE-Namen in reguläre Anweisungen wie SQL UPDATE oder SQL SELECT einfügen. Zu den Funktionen, die Sie damit automatisieren können, zählen Aktualisierungen, Abfragen, das Löschen von Daten oder die Ausgabe von gewünschten Werten.

Tipp

Lernen Sie die Grundlagen von SQL: Unsere SQL-Einführung mit Beispielen sorgt für einen schnellen Überblick zu den wichtigsten Funktionen und Regeln.

Die Syntax von Stored Procedures erklärt

Die individuelle Stored-Procedure-Syntax hängt von dem Codeblock ab, den Sie speichern möchten, und kann daher mehr oder weniger komplex ausfallen.

Einfache Stored Procedure erstellen:

CREATE PROCEDURE Procedure_Name (Parameter1 Dateityp, Parameter2 Dateityp, …)
AS
BEGIN
(Codeblock, der gespeichert werden soll)
END;
sql

Je nach Datenbankmanagementsystem kann die Syntax auch wie folgt aussehen:

CREATE PROCEDURE Procedure_Name (Parameter1 Dateityp, Parameter2 Dateityp, …)
AS
(Codeblock, der gespeichert werden soll)
GO;
sql

Diese Parameter kommen zum Einsatz:

  • CREATE PROCEDURE: Mit dem Schlüsselwort definieren Sie den Codeblock, den Sie speichern möchten. Den Namen der Prozedur verwenden Sie, um sie einzeln auszuführen oder in eine andere Anweisung einzufügen. Parameter können verschiedene benötigte Daten inklusive Dateityp umfassen.
  • AS: Definiert den Beginn des Codeblocks, den Sie als Stored Procedure speichern möchten.
  • BEGIN + END: Markieren den Anfang und das Ende des zu speichernden Codeblocks.
  • GO: Erfüllt dieselbe Funktion wie END und markiert das Ende des Codeblocks.

Stored Procedure ausführen:

EXEC Procedure_Name;
sql

Vorteile und Anwendungen von Stored Procedures

Mit SQL Stored Procedures können Sie im Grunde alle möglichen SQL-Anweisungen speichern, um sie später als vollständige Prozedur abzurufen. Die Vorteile von Stored Procedures umfassen:

  • Code wiederverwenden: Bestimmte SQL-Befehle und -Funktionen werden Sie immer wieder im Umgang mit Ihrer Datenbank nutzen. Indem Sie einfache oder komplexe Anweisungen speichern, können Sie diese jederzeit wiederverwenden, ohne den Code dafür extra eingeben zu müssen.
  • Vereinfachte Arbeit mit Datenbanken: Vor allem bei komplexen Aufgaben ermöglichen Ihnen Stored Procedures, umfangreiche Prozeduren in mehrere Prozeduren aufzuteilen. Sie behandeln Codeblöcke somit wie Module, die Sie in Ihre aktuelle Anweisung einbauen.
  • Mehr Effizienz, bessere Performance: Durch gespeicherte Codeblöcke vereinfachen Sie die Erstellung von SQL-Anweisungen und somit die Performance in umfangreichen Datenbanken.
  • Mehr Sicherheit: Indem Sie gespeicherte Prozeduren mit Berechtigungen versehen, stellen Sie sicher, dass sich sensible und geschäftskritische Daten nur mit Zugriffsberechtigung abrufen oder bearbeiten lassen.

Praktische Anwendungsfälle aus verschiedenen Branchen umfassen unter anderem:

  • Automatisierung von Bestellvorgängen und Aktualisierung von Kundendaten
  • Überwachung und Prüfung von verdächtigen Finanztransaktionen oder Berechnen von Kreditzinsen
  • Angebote auf Basis von Kundendaten, Kaufverhalten, Bestellvolumen und Region automatisch erstellen
  • Provisionen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern basierend auf Leistung berechnen
  • Finanzberichte erstellen und Transaktionen buchen
  • Verfolgung, Überwachung und Synchronisierung von Lagerbeständen und Bestelleingängen
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Praktische Beispiele für SQL Stored Procedures

Um die Funktionsweise von Stored Procedures zu veranschaulichen, finden Sie im Folgenden zwei praktische Anwendungsbeispiele.

Alle Kundinnen und Kunden abrufen

Sie möchten in einer Tabelle „Kunden“ alle Kundendaten abrufen. Gehen Sie wie folgt vor:

CREATE PROCEDURE SelectAlleKunden
AS
BEGIN
SELECT * FROM Kunden
END;
sql

Bestellungen aus einer Stadt auswählen

Sie möchten in einer Tabelle „Bestellungen“ alle Bestellungen aus einer bestimmten Stadt abrufen. Gehen Sie wie folgt vor:

CREATE PROCEDURE SelectAlleBestellungenAusBerlin
AS
BEGIN
SELECT * FROM Bestellungen WHERE Stadt = 'Berlin'
END;
sql

Alternativen zu SQL Stored Procedures

SQL bietet Ihnen verschiedene Alternativen mit einer ähnlichen Funktionsweise wie bei Stored Procedures. Dazu zählen:

  • UDF (User Defined Function): Mit SQL UDFs können Sie mit dem Schlüsselwort CREATE FUNCTION eigene Funktionen erstellen und als vollständige Codeblöcke speichern. Auf diese Weise lassen sich komplexe Abfragen als vordefinierte Funktion in andere SQL-Anweisungen integrieren, ohne den vollständigen Code erneut einzugeben.
  • VIEWS: Mit VIEWS können Sie leere, virtuelle Tabellen erstellen, mit denen Sie Datensätze je nach vordefinierten Parametern analysieren. VIEWS fügen Sie wie UDFs oder Stored Procedures als Element in SQL-Anweisungen ein.