Python vs. C++: Die beiden Programmiersprachen im Vergleich

Python und C++ gehören zu den beliebtesten Programmiersprachen der Welt. Wir zeigen ihre jeweiligen Vor- und Nachteile und stellen die beiden Sprachen gegenüber.

Python vs. C++: Zwei starke Kontrahenten

Egal, ob Sie gerade angefangen haben, das Programmieren zu erlernen, oder bereits seit längerer Zeit mit den unterschiedlichen Sprachen zu tun haben: Früher oder später werden Sie auch auf Python und C++ stoßen. Die beiden gehören zu den bekanntesten und am häufigsten genutzten Programmiersprachen und begeistern mittlerweile seit Jahrzehnten ihre jeweiligen Fangemeinden. Während Fans mit Sicherheit zahlreiche Argumente für die Sprache ihrer Wahl finden würden, stellt sich für neutrale Beobachter und Beobachterinnen die Frage, wer das Duell Python vs. C++ wirklich für sich gewinnen kann. Wir stellen die beiden Kontrahenten gegenüber und erklären ihre jeweiligen Stärken und Schwächen.

Bevor wir Python und C++ direkt gegenüberstellen, lohnt sich jedoch ein genauer Blick auf die beiden Programmiersprachen und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile.

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Vor- und Nachteile von Python

Python ist eine interpretierte, höhere Programmiersprache, die 1991 von dem niederländischen Entwickler Guido van Rossum erdacht wurde. Heute wird sie von der Python Software Foundation betreut und ist quelloffen und frei verfügbar. Python läuft auf allen gängigen Betriebssystemen und ist plattformunabhängig. Der Fokus liegt dabei auf einer möglichst kurzen und dadurch übersichtlichen Syntax. Python wird insbesondere in der Software-Entwicklung, für Websites und Webanwendungen sowie für String-Operationen genutzt.

Vorteile von Python

  • Lernkurve: Die bereits erwähnte Konzentration auf übersichtlichen und leicht verständlichen Code bedingt, dass Python im Vergleich zu den meisten anderen Programmiersprachen leichter zu erlernen ist. Daher erzielen auch Neueinsteiger und Neueinsteigerinnen schnelle Lernerfolge und können bereits nach kurzer Zeit erste Codes selbst schreiben. Für den Einstieg empfehlen wir unser umfangreiches Python-Tutorial.
  • Benutzerfreundlichkeit: Python zeichnet sich durch eine hohe Benutzerfreundlichkeit aus. Der Code ist nicht nur einfach zu erlernen, sondern erlaubt es auch, fremde Projekte schneller zu überblicken. Die Syntax ist sehr logisch aufgebaut und kommt mit wenigen Dialekten aus. Das wiederum sorgt dafür, dass mehrere Personen ohne umfangreiche Einarbeitung gemeinsam an Projekten arbeiten können.
  • Open Source: Trotz seines großen Erfolgs bleibt Python dem Open-Source-Gedanken treu. Die Programmiersprache ist kostenlos und quelloffen. Das führt nicht nur dazu, dass zahlreiche Menschen die Programmiersprache nutzen, sondern dass sie auch immer weiterentwickelt und angepasst wird.
  • Flexibilität: Python ist in gleich mehrfacher Hinsicht eine sehr flexible Sprache. Das betrifft zum einen ihren Verwendungszweck: Python wird für zahlreiche Projekte genutzt und ist in vielen Bereichen eine praktikable und sinnvolle Lösung. Zum anderen sorgt die Unabhängigkeit von Betriebssystemen für höchstmögliche Portabilität. Hinzu kommt, dass die Integration sehr einfach funktioniert, da Python mit vielen anderen Sprachen kompatibel ist.
  • Community: Die riesige Fangemeinde bringt auch für neue Nutzerinnen und Nutzer große Vorteile mit sich. Es stehen umfangreiche Bibliotheken und Dokumentationen zur Verfügung. Neue Projekte oder auch Probleme können so zielsicher angegangen werden. Die Community hilft zudem bei Fragen und der schnellen Identifikation und Beseitigung etwaiger Bugs.
  • Anwender: Zahlreiche große Tech-Unternehmen haben bereits seit langer Zeit Python für sich entdeckt und setzen teilweise oder komplett auf die Programmiersprache. Zu den bekanntesten Nutzern gehören Firmen wie Google oder Mozilla.

Nachteile von Python

  • Geschwindigkeit: Python hat im Vergleich zu anderen Programmiersprachen teilweise deutliche Temponachteile. Bei großen und besonders komplexen Anwendungen kann dies zu Problemen führen. Zwar wird bereits seit einigen Jahren versucht, dieses Defizit mit neuen Paketen auszugleichen, andere Sprachen arbeiten dennoch etwas schneller.
  • Mobile Devices: So stark Python im Bereich der Desktop- und Serveranwendungen ist, so ausbaufähig ist die Performance im mobilen Bereich. Mobile Apps werden nur selten mit der Programmiersprache geschrieben.
  • Speicherverbrauch: Python hat einen vergleichsweise hohen Speicherverbrauch, was die Programmiersprache ebenfalls nicht in allen Fällen zur optimalen Wahl macht. Gerade bei speicherintensiven Projekten sind die unterschiedlichen Alternativen meistens eine bessere Wahl.
  • Laufzeitfehler: Als dynamische Sprache birgt Python ein höheres Fehlerrisiko. Diese werden häufig erst im Ernstfall erkannt, also wenn eine Anwendung bereits ausgeführt wird. Insgesamt sind mehr Tests nötig.
  • Erlernen anderer Sprachen: Die Konzentration auf das Wesentliche kann auch zu Problemen führen, wenn Entwicklerinnen und Entwickler auf andere Sprachen zurückgreifen müssen. Python eignet sich nicht als Basis für weitere Sprachen, da diese in der Regel deutlich umfangreicher und komplizierter sind. Wer also mehrere Programmiersprachen erlernen möchte, fängt besser mit einer komplizierteren Variante an und sollte dann bei Python keine Probleme haben.

Vor- und Nachteile von C++

C++ ist eine objektorientierte Programmiersprache, die ab 1979 von Bjarne Stroustrup ursprünglich als Erweiterung von C konzipiert wurde. Sie wird vor allem maschinennah eingesetzt und besteht aus nur wenigen Schlüsselwörtern. Insbesondere im Bereich virtueller Maschinen, der Betriebssysteme oder Treiber erfreut sich C++ weltweit großer Beliebtheit. Funktionalitäten der Sprache werden in der C++-Standardbibliothek hinterlegt. C++ ist für nahezu alle Plattformen geeignet und die Syntax berücksichtigt Groß- und Kleinschreibung. Werfen wir auch hier einen Blick auf die Vor- und Nachteile:

Vorteile von C++

  • Vielseitigkeit: C++ ist eine sehr vielseitige Programmiersprache, die für viele Einsatzzwecke geeignet ist. Neben der Arbeit mit Betriebssystemen, Treibern oder virtuellen Maschinen kommt sie beispielsweise auch in der Spieleentwicklung oder in Sicherheitssystemen zum Einsatz.
  • Erlernen anderer Sprachen: C++ ist zwar eine etwas komplexere Programmiersprache, eignet sich aber gerade deswegen als Einstiegspunkt für unerfahrene Entwicklerinnen und Entwickler. Haben diese den logischen Aufbau von C++ verinnerlicht, können Sie mit diesem Wissen einfacher andere Sprachen erlernen.
  • Portabilität: Auch C++ ist plattformunabhängig und dadurch sehr portabel. Die Code-Entwicklung funktioniert völlig losgelöst von den jeweiligen Betriebssystemen, sodass ein Wechsel zwischen den unterschiedlichen Plattformen kein Problem darstellt.
  • Speicherverbrauch: Da C++ nur wenig Abstraktion von der Architektur selbst bietet, ist der Speicherverbrauch der Sprache sehr gering. Vermittler zwischen Code und Maschine sind nicht nötig. Auch auf eine eigene Laufzeitumgebung kann verzichtet werden. Da C++ ohne Garbage Collection auskommt, obliegt die Speicherverwaltung komplett dem Programmierer bzw. der Programmiererin. Dadurch können bei Bedarf komplette Speicherblöcke freigegeben werden.
  • Skalierbarkeit: C++ ist sehr flexibel und skalierbar. So ist es auch problemlos möglich, zunächst mit einem kleinen Projekt zu starten und dieses Stück für Stück auszuweiten.
  • Community: Auch C++ hat eine riesige Fangemeinde, die Neulingen mit Rat und Tat zur Seite steht. Auch die Dokumentation ist dementsprechend sehr gut.

Nachteile von C++

  • Lernkurve: C++ ist deutlich komplexer als z. B. Python. Während sich der Aufwand für viele Interessierte mit Sicherheit lohnt und das Erlernen anderer Sprachen vereinfacht, können die Anfänge sehr frustrierend sein. Die Syntax ist zwar auf den ersten Blick überschaubar, bietet allerdings einige Fallstricke. In unserem C++-Tutorial bekommen Sie einen ersten Einblick.
  • Benutzerfreundlichkeit: Das kann auch zu Frust bei Nutzerinnen und Nutzern führen. Die Syntax von C++ ist sehr fehleranfällig und verzeiht keine Ungenauigkeiten. Bevor also die ersten Codeblöcke geschrieben oder Programme angegangen werden können, ist eine längere Vorlaufzeit nötig. Auch erfahrene Nutzerinnen und Nutzer benötigen häufig mehrere Anläufe, um ein Projekt auf den Weg zu bringen.
  • Sicherheit: Fehler in der Codierung führen nicht nur zu Bugs, sondern können auch Einfallstore für Hacker und Hackerinnen bieten.
  • Kein Garbage Collector: Unnötige Daten werden von C++ nicht automatisch gefiltert. Das führt zwar zu der oben angesprochenen Flexibilität hinsichtlich Ihres Speichers, macht Projekte unter Umständen aber auch unübersichtlicher.

Welche Unterschiede gibt es zwischen Python und C++?

Da Sie nun einen ersten Eindruck davon haben, was die beiden Programmiersprachen auszeichnet, ist es Zeit für den direkten Vergleich. Was also sind die wichtigsten Unterschiede zwischen Python und C++?

Die Syntax

Beim Blick auf die jeweilige Syntax werden die Unterschiede schnell offensichtlich. Python setzt auf Einrückungen, während C++ Semikolons und geschweifte Klammern zur Abgrenzung nutzt. In Python gibt es verschiedene Optionen für boolesche Ausdrücke, in C++ hingegen werden lediglich Werte, die 0 entsprechen, als falsch gelesen. Werte werden in C++ als Variablen angegeben, die einen Speicherort benötigen. Python dagegen speichert ausschließlich als Objekt.

Anhand zweier Beispiele sehen Sie die Unterschiede in der Syntax von Python und C++ direkt. So sieht die Syntax von Python aus:

>>> print("Dies ist die Python-Syntax")
python

Und so funktioniert C++:

int main() {
cout << "Dies ist die C++-Syntax";
return 0;
}
cpp

Weitere Unterschiede

Natürlich gibt es noch weitere Unterschiede. Dies sind die wichtigsten:

  • Lernkurve: Python ist deutlich einfacher zu erlernen als C++. Dies betrifft vor allem den Code, der insgesamt mehr Freiheiten lässt und vergleichsweise kurz ist. Bei C++ müssen Sie mehr beachten. Fehler werden schneller bestraft.
  • Performance: Im Vergleich zu Python hat C++ die bessere Performance. Gerade bei großen Projekten kann dies ins Gewicht fallen. Da Python auf dynamische Typisierung setzt, ist C++ schneller.
  • Garbage Collection: Während Python Garbage Collection unterstützt, verzichtet C++ darauf.
  • Speicherverwaltung: Dadurch hat Python eine automatische Speicherverwaltung. C++ muss manuell verwaltet werden, bietet dafür aber auch mehr Einstellungsmöglichkeiten.
  • Bezeichnung: In Python müssen Daten nicht mit einer Variablen ausgezeichnet werden, während C++ eine Typisierung verlangt.
  • Verwendung: C++ wird häufig für große Projekte und auf Hardware-Ebene genutzt. Auch für umfangreiche Games eignet sich die Programmiersprache. Python bietet sich vor allem für die Software-Entwicklung und für Webanwendungen an. Ebenso wird die Sprache im Bereich maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz eingesetzt.

Python vs. C++: Welche Sprache ist besser?

Sie sehen also, dass das Duell Python vs. C++ keinen eindeutigen Sieger hat. Welche der beiden Programmiersprachen für Sie besser geeignet ist, hängt insbesondere von Ihnen selbst und Ihren zukünftigen Projekten ab. Für schnelle Lernerfolge und die zeitnahe Programmierung eigener kleiner Programme ist Python die beste Wahl. Möchten Sie hingegen große Projekte angehen oder verschiedene Sprachen kennenlernen, ist C++ ein guter Ausgangspunkt. Zwar wird es länger dauern, dann allerdings können Sie Ihr Portfolio schnell erweitern. Da Unternehmen wie Google auf Python und Netflix auf C++ setzen, werden beide Programmiersprachen wohl auch in Zukunft eine große Rolle spielen.

Tipp

Sie möchten wissen, wie Python im Vergleich zu anderen Programmiersprachen abschneidet? Unser Digital Guide hat die Antworten. Hier finden Sie unsere Artikel Python vs. Java, Python vs. R, Python vs. Matlab und Python vs. PHP.