UML spezifiziert drei Symbole, die als Parameterausdruck den Empfänger der Nachricht angeben. Der Empfänger ist das sogenannte Auftragsziel (Englisch: Assignment Target) der Nachricht. Die Antwortnachricht weist ihm den Rücklaufwert aus dem ausgegebenen Parameter des Absenders zu. Das sind die standardisierten Symbole:
- Unknown
- Interaction Parameter
- Attribute
Unknown (Unbekannt) ist ein leerer Parameter und steht für die Wildcard. Der Interaktionsparameter (Interaction Parameter) ist ein ownedParameter der Interaktion, der er innewohnt. Das heißt, die Interaktion besitzt den Parameter. Dieser verfügt über einen Namen. Operationsparameter und Interaktionsparameter haben den gleichen Typ. Attribute können uneingeschränkt benannt werden. Sie stellen den Namen eines Kontext-Verhaltens dar. Dieses Verhalten bestimmt entweder die Lebenslinie, zu der die Nachricht zurückkehrt, oder die umgebende Interaktion. Legt die Interaktion kein Verhalten fest, agiert sie selber als Kontext.
Gates, beziehungsweise Tore, sind einfach Punkte am Ende einer Nachricht. Sie gehören zum Typ MessageEnd (Nachrichtenende). Durch sie werden Sender und Empfänger einer Nachricht markiert. Gates verdeutlichen den Informationsfluss und zeigen auf, wie Nachrichten zwischen zwei Interaktionsfragmenten wandern. Genauer gesagt stellen sie Verbindungspunkte für Nachrichten zwischen Interaktionsnutzen und Interaktionen dar – sowie zwischen Interaktionsoperanden innerhalb und außerhalb eines kombinierten Fragments. Man setzt sie auf den Rahmen des Diagramms.
Das UML-Sequenzdiagramm kennt vier Arten von Gates. Sie unterscheiden sich durch die Interaktionsfragmente, mit denen sie assoziiert werden:
- Das faktische Tor: Interaktionsnutzen verweisen von einem Diagramm auf ein anderes. Das faktische Tor öffnet die Verbindung am äußeren Rand des Interaktionsnutzens für Nachrichten aus der Interaktion, auf die der Interaktionsnutzen verweist. Das Tor hat also eine Assoziation zum Interaktionsnutzen und akzeptiert eingehende und ausgehende Nachrichten. (Englisch: Actual Gate)
- Das formale Tor: Damit eine Interaktion Nachrichten mit einem Interaktionsnutzen austauschen kann, braucht es ein formales Tor. Das Tor befindet sich auf der Innenseite des Rahmens. (Englisch: Formal Gate)
- Das innere Tor für kombinierte Fragmente: Innerhalb eines kombinierten Fragments sitzt ein Gate am Rahmen. Nachrichten mit Nachrichtenenden aus dem kombinierten Fragment tauscht es mit Nachrichten mit Nachrichtenenden außerhalb des kombinierten Fragments aus. (Englisch: Inner CombinedFragment Gate)
- Das äußere Tor für kombinierte Fragmente: Dieses Tor sitzt auf dem äußeren Rand eines kombinierten Fragments. Es bildet den Gegenpol zum inneren Tor. (Englisch: Outer CombinedFragment Gate)
Gates haben explizite oder implizite Namen, die paarweise übereinstimmen müssen. Faktische und formale Tore müssen übereinstimmen, genauso wie innere und äußere Tore für kombinierte Fragmente. Außerdem müssen die Nachrichten in die gleiche Richtung gehen und die gleichen unverkennbaren Eigenschaftswerte sowie dieselbe MessageSort haben.
Eine besondere Rolle spielen Nachrichten in Kommunikationsdiagrammen. Dieser Diagrammtyp ist eine simple Form des Sequenzdiagramms. Kommunikationsdiagramme modellieren, wie Lebenslinien interagieren. Anders als Sequenzdiagramme konzentrieren sie sich auf die Systemarchitektur und darauf, wie diese den Nachrichtenfluss bedingt. Zwar können Sie eine detaillierte Architektur aufzeigen, Interaktionsfragmente wie kombinierte Fragmente nutzen sie aber nicht. Dadurch fehlt ein Strukturelement. Stattdessen nummerieren Sie die Nachrichten. Manchmal können Nachrichten andere überholen. Die Reihenfolge der ausgehenden Nachrichten weicht dann ab von der Reihenfolge der eingehenden Nachrichten. Der UML-Standard rät aber von solchen nicht-sequenziellen Nachrichten im Kommunikationsdiagramm ab.
Die UML-Notation für Kommunikationsdiagramme schreibt einen einfachen Sequenzdiagramm-Rahmen vor: Ein Rechteck mit fünfeckigen Label im Kopf. Im Label markiert die Bezeichnung „sd“ diesen Diagrammtyp. Daneben notieren Sie den Interaktionsnamen. Nachrichten erhalten hier eine andere Form: Sie verbinden die rechteckigen Lebenslinien (UML: Objektknoten) als einfache Geraden (UML: Kanten).
Darüber notieren Sie die Sequenzbezeichnung (Englisch: Sequence Expression) zusammen mit einem Pfeil, der in Richtung Empfänger zeigt. Die Sequenzbezeichnung hat folgende Form: [Integer|Name] [Wiederholung]. Der Integer gibt die Hierarchie für verschachtelte Elemente an. Weicht bei zwei Nachrichten einer der Integer ab (zum Beispiel 1.2.2 und 1.2.3), sendet sie das System nacheinander. Der Name hingegen steht für gleichzeitige Sendungen. Zwei Nachrichten mit der Sequenzbezeichnung 1.2.3a und 1.2.3b sendet das System aufgrund des gleichlautenden Integers gleichzeitig ab. Die Wiederholung beinhaltet entweder eine Einschränkung, die bestimmt, wann die Nachricht versandt wird, oder einen Wert, der festlegt, wie oft die Nachricht wiederholt wird.