XML-RPC spielt in der heutigen Netzwerkkommunikation keine große Rolle mehr. Das Austauschformat hat sich nach seiner Veröffentlichung 1998 schnell als zu unflexibel erwiesen, u. a. aufgrund der eingeschränkten Erweiterbarkeit und der Tatsache, dass es keine eigenen XML-Strukturen übertragen kann. Der daraus resultierende hohe Aufwand für die Umwandlung machte eine neue Lösung quasi unverzichtbar, die schnell mit dem bereits erwähnten SOAP (ebenfalls von Winer’s Team in Kooperation mit Microsoft entwickelt) geliefert wurde.
Dennoch gibt es auch heute noch Webanwendungen, die über eine XML-RPC-Schnittstelle verfügen, um beispielsweise den einfachen Datenaustausch mit externen Diensten zu ermöglichen. Das Bundeszentralamt für Steuern stellt beispielsweise eine XML-RPC-Schnittstelle für die automatisierte Überprüfung ausländischer Umsatzsteuer-IDs zur Verfügung (seit 2019 via HTTPS-Abfrage). Auch Content-Management-Systeme wie WordPress besitzen häufig eine XML-RPC-Schnittstelle für den Austausch mit anderen Webservices. Zudem bildet das Austauschformat die Basis für die sogenannte Pingback-Technik, die Bloggern viele Jahre lang als wichtiges Instrument für den Link-Aufbau gedient hat (im Artikel „Pingbacks und Trackbacks Grundlagen“ erfahren Sie mehr zu diesem Thema).