Im Laufe der Jahre wurden die Websites immer größer und komplexer. Um eine moderne Website in den Browser zu laden, muss dieser mehrere Megabyte Daten anfordern und bis zu hundert einzelne HTTP-Requests absenden. Da HTTP/1.1 vorsieht, dass die Requests innerhalb einer Verbindung nacheinander abgearbeitet werden, dauert der Seitenaufbau umso länger, je komplexer eine Webseite ist.
Deshalb entwickelte Google ein neues, experimentelles Protokoll namens SPDY (sprich: „Speedy“). Dieses stieß auf großes Interesse bei der Entwicklergemeinde und mündete 2015 schließlich in die Veröffentlichung der Protokollversion HTTP/2. Dieser neue Standard bringt u. a. folgende Neuerungen, die alle darauf abzielen, das Laden von Websites zu beschleunigen:
- Binär: Das Protokoll basiert auf Binärdaten statt Textdateien.
- Multiplex: Client und Server können mehrere HTTP-Requests parallel absenden bzw. verarbeiten.
- Komprimierung: Die Header werden komprimiert; da sie in den vielen HTTP-Requests häufig fast identisch sind, beseitigt die Komprimierung unnötige Redundanz.
- Server Push: Wenn der Server voraussehen kann, welche Daten der Client noch benötigen wird, kann er ihm diese von sich aus – ohne vorgängigen HTTP-Request – in einen Client-Cache senden.
HTTP/2 konnte sich rasch etablieren; insbesondere Websites mit viel Traffic stellten schon bald darauf um. Aktuell (Stand: Januar 2020) nutzen laut W3Techs rund 42 Prozent der Websites die Version HTTP/2.