NFT-Domains

Non-Fungible-Token-Domains sind Blockchain-Domains, also auf der Blockchain-Technologie basierende Domains. Anders als Websites des bisher bekannten Internets werden die Daten solcher Domains und damit verknüpfte Websites dezentral gespeichert. Eine neue NFT-Domain registrieren kann jeder, allerdings haben die auf .crypto oder .nft endenden Adressen oftmals einen stolzen Preis.

Grundlagenwissen NFT

Um zu verstehen, welche Bedeutung NFT-Domains haben und wie sie funktionieren, muss man zuerst wissen, was ein NFT – ein Non-Fungible Token – überhaupt ist. Dabei handelt es sich um ein einzigartiges digital geschütztes Objekt. Weit verbreitet sind NFTs für digitale Kunstwerke: Schürft ein Künstler ein NFT beispielsweise für ein GIF oder ein Video, kann er dieses anschließend verkaufen – inklusive individuell festzulegender Rechte. In vielen Fällen ist ein NFT also eine Art Besitzurkunde für digitale Objekte.

Die Basis für NFT bildet die Blockchain-Technologie: Die Informationen zum Objekt sind in den zu einer Kette aufgereihten Blöcken hinterlegt und werden dezentral in einem Peer-to-Peer-Netzwerk gespeichert.

Was sind NFT-Domains?

Bei einer NFT-Domain wird die gleiche Technik angewendet. Nicht nur Informationen zu Ihnen als Besitzer der Domain werden auf der Blockchain gespeichert, sondern auch sämtliche Inhalte einer Website bzw. Domain. Gespeichert wird die NFT-Domain in einer Wallet, genauso wie Kryptowährungen oder NFTs. Aus diesem Grund werden NFT-Domains oft auch als Crypto-Domains bezeichnet. Damit sind Sie komplett unabhängig vom eigentlichen Internet und etwaiger Drittanbieter. NFT-Domains werden auch genutzt, um den Handel mit Kryptowährungen zu erleichtern.

Es gibt verschiedene Anbieter, die sich auf NFT-Domains spezialisiert haben. Ein paar Beispiele für verfügbare Domainendungen sind:

  • .x
  • .crypto
  • .wallet
  • .bitcoin
  • .888
  • .nft
  • .blockchain.
  • .bnb
  • .defi

Anders als Domainendungen (Top Level Domains), die von der ICANN offiziell freigegeben sind, werden diese NFT-Domainendungen von den jeweiligen Anbietern freigegeben und verwaltet. Das können verschiedene Akteure des Web3 sein, wie etwa das auf NFT-Domains spezialisierte Unternehmen Unstoppable Domains.

Dass NFT-Domains nicht von der ICANN freigegeben sind, bedeutet auch, dass sie nicht in der Root Zone des Domain Name System (DNS) eingetragen sind. Sie lassen sich daher nicht auf allen Browsern oder nur mithilfe eines Plugins aufrufen. Problematisch könnte zudem werden, dass die ICANN im Prinzip künftig die gleichlautenden Top Level Domains für das offizielle Domain Name System zulassen könnte.

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Wie funktioniert eine NFT-Domain?

Um die Funktionsweise zu verstehen, muss man zuerst die unterliegende Technologie (Blockchain) sowie auch traditionelle Domains verstanden haben.

Traditionelle Domains

Die Kommunikation über das Internet basiert auf numerischen IP-Adressen. Um eine Verbindung zu einem anderen Rechner aufzubauen und über diese zu kommunizieren, braucht ein Rechner erstmal seine IP-Adresse. Doch diese bestehen aus einer teilweise zufälligen Folge von Zahlen, und sind daher sehr schwer zu merken. Außerdem ändern sich die meisten IP-Adressen periodisch. Um die Kommunikation über das Internet für Endnutzerinnen und Endnutzer zu erleichtern, wurde das DNS-Protokoll entwickelt, wobei statische, textbasierte URLs (Domains) auf entsprechenden IP-Adressen abgebildet werden. Dazu wird ein hierarchisches Verzeichnis von DNS-Servern benutzt. So müssen sich Endnutzerinnen und Endnutzer nur eine einfache URL merken, z. B. apple.com.

Doch diese Domains können nur von berechtigten Organisationen (Domain Registrars und Domain Registries) verwaltet und vergeben werden, und dieses Recht wird wiederum von ICANN vergeben. So sieht man, dass die Kontrolle über das DNS sowie alle Domains auf eine einzelnen zentralen Organisation zurückzuführen ist.

Blockchain und NFT-Domains

NFT-Domains unterscheiden sich von traditionellen Domains in erster Linie in der Verwaltung. Bei traditionellen Domains wird der Besitz (sprich: wer seine Webseite unter einem Domain-Namen hosten darf) einer Domain von der verantwortlichen Domain Registry kontrolliert. Zudem erfolgt der Lookup einer Domain (d. h. die Abbildung auf eine IP-Adresse) über das zentrale DNS.

Bei NFT-Domains hingegen wird der Besitz nicht von einer zentralen Organisation verifiziert, sondern von der Blockchain selbst, auf der die Domain erstellt wurde. Dies erfolgt meistens mittels personalisierter Smart Contracts, die von den Knoten der Blockchain erfüllt werden. Je nachdem, auf welcher Blockchain die NFT-Domain erzeugt wurde, kann dieser Prozess anders aussehen. Der Lookup einer Domain-Adresse erfolgt ebenso dezentral über die Blockchain.

Zusätzlich zur dezentralen Verwaltung gibt es noch ein paar Möglichkeiten, die NFT-Domains bieten. Zum einen haben sie analog zu IP-Adressen im traditionellen DNS auch eine zugehörige Adresse, nämlich eine Crypto-Wallet-Adresse, die für den Handel mit Kryptowährungen benutzt werden kann. Zudem sind NFT-Domains selbst NFTs und können somit als einzigartige digitale Objekte angesehen werden. Entsprechend kann mit NFT-Domains auch gehandelt werden. Sowohl dieser Handel als auch die Verifizierung von Kryptowährung-Transaktionen erfolgen ebenso über die Blockchain.

Vorteile einer NFT-Domain

Dass eine NFT-Domain zu 100 Prozent Ihnen gehört und Sie Websites komplett unabhängig vom klassischen Internet hosten können, ist aber nur einer der Vorteile. Sie können die Domain auch nutzen, um sich bei anderen dezentralen Anwendungen, auch DApps oder dezentrale Applikationen, anzumelden und aus Ihrer Wallet-Adresse für den Handel mit Kryptowährungen eine einfach zu merkende URL zu machen. Sie können dann über Ihre NFT-Domain kaufen und verkaufen, ohne dazu eine komplizierte Zeichenfolge verwenden zu müssen. Da die meisten Browser noch keine native Unterstützung für NFT-Domains bieten, ist dies heute die wohl häufigste Anwendung dieser Domains.

Anders als bei herkömmlichen Domains, bei denen Sie meist eine jährliche Gebühr für den Gebrauch zahlen müssen, gehört eine NFT-Domain nach der Registrierung und einmaligen Zahlung dauerhaft Ihnen, ohne dass dafür zusätzliche Gebühren fällig werden (Domains, die mit .eth enden, bilden eine Ausnahme). Die Daten zu Ihrer Domain sind dann aber auf der Blockchain gespeichert. Sollte es diese Blockchain also eines Tages nicht mehr geben, könnten Sie nicht mehr beweisen, dass Ihre Domain Ihnen gehört.

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So registrieren Sie eine NFT-Domain

NFT-Domain-Namen werden häufig auf NFT-Marktplätzen wie OpenSea gehandelt und mit Kryptowährungen gekauft. Bei einigen Anbietern kann man die NFT-Domain auch direkt kaufen und in anderen Währungen wie US-Dollar zahlen. Bei klassischen Domain-Providern, die als Registrare fungieren, lassen sich NFT-Domains noch nicht registrieren.

Der Kauf bzw. die Registrierung bei einem Anbieter wie Unstoppable Domains läuft ähnlich wie bei einer „klassischen“ Domain ab:

  1. Geben Sie den gewünschten Domain-Namen in eine Suchmaske ein, worauf Ihnen Verfügbarkeit und Preise für die verschiedenen Endungen angezeigt werden. Letztere können zwischen unter 100 und mehreren Tausend US-Dollar liegen.
  2. Für den Registrierungsprozess müssen Sie dann Ihre Crypto Wallet verknüpfen (diese muss vom Anbieter unterstützt werden).
  3. Nach der Zahlung wird die NFT-Domain „geprägt“ und in Ihrer Wallet gespeichert.