Localhost spielt auch eine Rolle in der Hosts-Datei. Diese Datei stellt im Prinzip einen Vorgänger des Domain Name Systems (DNS) dar: In ihr lassen sich IP-Adressen den entsprechenden Domains zuordnen. Gibt man die Adresse einer Webseite in den Browser ein, muss die Domain in eine IP-Adresse übersetzt werden. Früher hat man dafür die Hosts-Datei verwendet. Heutzutage benutzt man aber in der Regel das globale DNS. Die Datei ist dennoch in den meisten Betriebssystemen vorhanden. Unter Windows finden Sie diese unter \system32\drivers\etc\hosts; bei macOS und anderen Unix-Systemen unter /etc/hosts.
Wenn Sie selbst noch keine Änderungen an der Datei vorgenommen haben, finden sich dort wahrscheinlich nur zwei Einträge:
127.0.0.1 localhost
::1 localhost
So ist sichergestellt, dass die Namensauflösung für localhost nicht über das Internet laufen muss. Man kann die Datei aber auch verwenden, um bestimmte Websites zu blockieren. Dafür tragen Sie die zu sperrende Website in die Liste ein und weisen der Domain die IP-Adresse 127.0.0.1 zu. Sollten Sie – oder beispielsweise ein schädliches Skript – versuchen, die gesperrte Domain aufzurufen, wird der Browser zunächst in der Hosts-Datei nachsehen und dort einen Eintrag finden. Eine andere Möglichkeit ist, die IP-Adresse 0.0.0.0 zu verwenden.
Der Browser versucht daraufhin, das entsprechende Dokument (die Website) auf dem Server unter 127.0.0.1 aufzurufen. Dieses wird er allerdings mit größter Wahrscheinlichkeit nicht finden, denn die angeforderte Datei befindet sich dort nicht. Wenn Sie allerdings einen eigenen Testserver eingerichtet haben, ist es möglich, dass der Browser eine home.html findet, was aber Ihre eigene Datei ist. Haben Sie keinen Testserver eingerichtet, wird statt der angefragten Website eine Fehlermeldung erscheinen. Diese Technik kann man auch einsetzen, um Werbeeinblendungen systemweit auszuschalten. Damit Sie nicht jeden Eintrag per Hand vornehmen müssen, können Sie im Internet fertige und regelmäßig erweiterte Hosts-Dateien finden.