Was ist Remote Access?

Dank Remote Access ist es möglich, Netzwerke oder Systeme auch aus großer räumlicher Distanz zu nutzen. Wichtig dafür ist neben einer guten Verbindung die notwendige Absicherung.

Remote Access ist auch als Fernzugriff bekannt, und dieser deutsche Begriff zeigt schon sehr gut, was es mit der Technik auf sich hat. Es geht dabei nämlich um den Zugriff auf ein lokales Netzwerk oder einen Rechner aus größerer räumlicher Entfernung. Der Remote-Zugriff kann dabei von verschiedenen Geräten aus über Telefonnetze, Datennetze oder das Internet durchgeführt werden. Dies erhöht die Flexibilität im Umgang mit IT-Komponenten sowie der Verfügbarkeit von Daten und Funktionen. Remote Access kann im beruflichen und privaten Umfeld gleichermaßen gewinnbringend eingesetzt werden, sofern beide Endgeräte über die nötigen Freigaben und die entsprechende Software verfügen.

Wie funktioniert der Remote-Zugriff?

Um einen Access remote durchführen zu können, müssen einige Vorkehrungen getroffen werden. Nötig sind dabei außer der passenden Hardware und Software einige Einstellungen im jeweiligen Netzwerk.

Das grundsätzliche Prinzip gibt es schon länger. Ursprünglich wurde der Remote Access über feste Standleitungen oder analoge Telefonnetze durchgeführt. So war es beispielsweise möglich, den Fernzugriff über eine Terminal-Emulations-Software zu steuern, die über eine Telefonleitung mit einem Modem verbunden war. Später waren auch Mobilfunknetze ein willkommenes Medium für den Remote Access. All diese Methoden werden zwar auch weiterhin angeboten, die häufigste Form des Remote-Zugriffs erfolgt aber mittlerweile über das Internet.

Da hier deutlich größere Bandbreiten möglich und die Kosten gleichzeitig geringer sind, findet der Remote Access häufig online und mit Hilfe einer VPN-Verbindung statt. Dafür wird ein VPN-Client benötigt, der sich mit dem VPN-Server im angesteuerten Netzwerk verbindet. Diese Client-Software verschlüsselt dann die Daten und sendet sie über das Internet an den VPN-Server am Rande des Zielnetzwerks. Dieser entschlüsselt die Pakete und sendet sie weiter an den Host im privaten Netzwerk. Es gibt zahlreiche Programme für den Fernzugriff, z. B. Virtual Network Computing oder Remote Desktop Protocol, mit denen man aus der Ferne auf einen Remote Desktop zugreifen kann.

Welche Vernetzungsmodelle gibt es für Remote Access?

Für den Remote-Zugriff gibt es drei verschiedene Vernetzungsmodelle. Welches Modell am besten geeignet ist, hängt vor allem von der Art der Verbindung ab. Es können komplette Netzwerke oder auch nur einzelne Systeme miteinander kommunizieren. Die drei Modelle sind folgende:

End-to-End-Modell

Bei einem Remote Access über das End-to-End-Modell findet der Fernzugriff zwischen zwei einzelnen und genau definierten Endgeräten statt. Auch wenn beispielsweise weitere Geräte im selben Netzwerk aktiv sind, beeinflussen diese die Interaktionen zwischen den beiden verbundenen Devices nicht. Mit diesem Modell ist etwa der Remote Access auf einen anderen Desktop möglich. Auch die Verbindung zwischen einem Wartungsterminal und einem Server wird so etabliert.

Site-to-Site-Modell

Beim Site-to-Site-Modell werden zwei komplette Netzwerke miteinander verbunden. Je nach Einstellung bedeutet das auch, dass sämtliche Geräte innerhalb dieser Netzwerke miteinander kommunizieren können.

End-to-Site-Modell

Erhält ein einzelnes Gerät Fernzugriff auf ein Netzwerk, spricht man vom End-to-Site-Modell. Diese Praktik ist vor allem in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, eignet sie sich doch beispielsweise für den Remote Access von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Home-Office auf das Firmennetzwerk.

Wie ist der Fernzugriff abgesichert?

Auch wenn der Remote Access zahlreiche Vorteile bietet und die Arbeit selbst von unterschiedlichen Punkten aus erleichtert, kann er unter Umständen ein großes Sicherheitsrisiko sein. Ohne die nötige Absicherung könnten schließlich auch unbefugte User aus der Ferne auf Systeme oder einzelne Rechner zugreifen, Daten entwenden oder Malware platzieren. Aus diesem Grund gibt es zahlreiche Sicherheitsmechanismen, die dafür sorgen, dass ausschließlich User mit der entsprechenden Berechtigung den Remote Access nutzen. Vor allem Authentisierungsmethoden und Autorisierungen sichern das System gegen unerlaubte Fernzugriffe ab.

Bei einer Verbindung über das Internet wird das bereits erwähnte VPN (Virtual Private Network) eingesetzt. Da bei dieser Netzwerktyp sämtliche verschickten Daten verschlüsselt werden, ist ein unerlaubter Zugriff nicht ohne weiteres möglich. Lediglich Nutzerinnen und Nutzer, die über die entsprechenden Berechtigungen verfügen, können die Pakete einsehen. Diese Methode ist für alle drei Modelle nutzbar.

Wo wird Remote Access angewendet?

Es gibt zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten für den Remote Access. Die Option, Systeme oder Netzwerke auf der Entfernung anzusteuern, erleichtert das Arbeiten und findet auch im privaten Bereich immer mehr Verwendung. Einige verbreitete Anwendungsfälle für Remote-Zugriff sind die folgenden:

Fernwartung

Wenn die IT eines Unternehmens von einer externen Firma gewartet wird oder sich die Geräte in unterschiedlichen Niederlassungen oder bei den Mitarbeitenden zu Hause befinden, kann Remote Access wertvolle Dienste leisten. Die Spezialistinnen oder Spezialisten können per Fernzugriff neue Betriebssysteme aufspielen oder Fehler beheben.

Remote Desktop

Dank Programmen wie TeamViewer oder LogMeIn ist es auch möglich, per Remote Access auf weit entfernte Rechner zuzugreifen und diese beinahe genauso zu bedienen, als würde man direkt davorsitzen. Eine starke Internetverbindung vorausgesetzt, können so nicht nur die oben angesprochenen Wartungsarbeiten durchgeführt werden, sondern auch andere Tätigkeiten.

Remote Database Access

Durch Remote Database Access können Clients und Server miteinander verbunden werden, selbst wenn zwischen beiden eine große räumliche Distanz herrscht.

Terminal Server

Über Remote Access können Nutzerinnen und Nutzer mit Hilfe eines Virtual Desktops auf einen Terminal Server zugreifen. Gerade für Unternehmen, die ihre Arbeitsplatzrechner zentral verwalten möchten, dabei aber trotzdem Wert auf Flexibilität legen, ist diese Lösung eine Überlegung wert.

Smart Home

Doch nicht nur im beruflichen Kontext ist Remote Access ein Faktor. Immer häufiger wird der Fernzugriff auch im privaten Bereich genutzt. Von der Waschmaschine und der Heizung über den Robo-Staubsauger und die Rollläden bis zur Überwachungskamera lassen sich immer mehr technische Hilfsmittel im Haushalt auch aus der Ferne steuern. Der Remote-Zugriff macht es möglich.