Die Programmierung der 2004 veröffentlichten NGINX-Server-Software trieb in erster Linie der russische Softwareentwickler Igor Sysoev voran. Damals wie heute lag der Fokus darauf, einen Server zu entwickeln, der sich durch außerordentlich hohe Performance auszeichnet und eine möglichst große Anzahl an Clients gleichzeitig bedienen kann, dabei aber auch durch einen geringen Ressourcenverbrauch überzeugt. Angesichts der wachsenden Beliebtheit und Verbreitung des Webservers gründete Sysoev 2011 NGINX Inc. Das kommerzielle Unternehmen ist seitdem für die Weiterentwicklung der Software zuständig und bietet – neben der weiterhin freien Standardversion – mit NGINX Plus auch kostenpflichtigen Support und Zusatzfeatures wie verbessertes Load Balancing an.
NGINX ist wie Apache modular aufgebaut. Das heißt, dass die verschiedenen Funktionen über entsprechende Module bereitgestellt werden, die Sie als Administrator aktivieren oder deaktivieren können. Dadurch verfügen Sie beispielsweise über die folgenden Features:
- Application Acceleration (Anwendungsbeschleunigung) ermöglicht die schnelle Auslieferung von Inhalten.
- Reverse Proxying erlaubt es, NGINX als Reverse Proxy (HTTP, TCP, UDP) zur Webbeschleunigung oder als E-Mail-Proxy (IMAP, POP3, SMTP) zu nutzen.
- Bandbreitenmanagement stellt allen Diensten die optimale Bandbreite zur Verfügung.
- Load Balancing entlastet den Hauptserver durch Umleitung der Anfragen.
- Videostreaming, das hohe Leistungsfähigkeit beim Streaming von MP4- und FLV-Medien bietet.
Während Apache für jede Client-Anfrage einen neuen Thread oder Prozess öffnet, arbeitet der NGINX-Server ereignisorientiert. Somit kann er die Anfragen asynchron bearbeiten, was Arbeitsspeicher und Zeit spart. Die Server-Software wird von einer Vielzahl von Betriebssystemen unterstützt, unter anderem von zahlreichen Unix-/Linux-Varianten inklusive Mac OS sowie von Windows-Servern.