Es spielt keine Rolle, ob Sie die einzelnen Computersysteme, eine Datenbank oder einen Server überwachen wollen: Sie installieren die Software nicht auf den jeweiligen Geräten, sondern auf einem separaten Nagios-Server. Von diesem aus konfigurieren Sie objektorientiert, welche Systeme und Prozesse beobachtet werden sollen. Dabei dreht sich alles um die vier folgenden Komponenten bzw. Objekt-Typen:
- Hosts: Als Host definieren Sie alle zu Ihrem Netzwerk gehörenden Geräte, Server, Datenbanken etc., die überwacht werden sollen. Die wichtigste Kennziffer eines Hosts ist die jeweilige IP-Adresse.
- Services: Mit Services definieren Sie, welche Eigenschaften der Hosts Nagios überprüfen soll. Bei diesen Eigenschaften kann es sich um Dienste, die auf dem Host laufen (HTTP, FTP etc.), interne Attribute wie den verfügbaren Speicherplatz oder physische Merkmale wie den Temperaturwert der Hardware handeln.
- Kommandos: Mit Kommandos steuern Sie den Ablauf des Monitorings. Mit ihnen konfigurieren Sie, wie die Überwachung von Hosts und Services gestaltet wird und bei welchen auftretenden Ereignissen Nagios Sie benachrichtigen soll.
- Kontakte: Durch die definierten Kontakte weiß Nagios, wer benachrichtigt werden soll, wenn ein Ereignis auftritt. Die Software sendet in diesem Fall beispielsweise eine E-Mail, eine SMS oder eine Sprachnachricht.
Auch wenn Nagios selbst nicht auf den verschiedenen Hosts installiert wird, werden Plug-ins, die interne Daten überprüfen sollen, dennoch direkt auf ihnen ausgeführt. Eine selten genutzte Methode, um diese Ausführung zu bewirken, ist der Fernzugriff, der allerdings mit einem hohen Aufwand und – bei einer sicheren Verbindung – auch mit einer unverhältnismäßigen Systemauslastung verbunden ist. Die einfachere Alternative ist das Installieren von speziellen Programmen auf den Hosts. Diese führen einzig die vorkonfigurierten Systemabfragen aus und übermitteln die Ergebnisse über Netzwerk-Ports an den Nagios-Server. Standardmäßig wird hierfür der Nagios Remote Plugin Executor (NRPE) genutzt, mit dessen Unterstützung Nagios auch Windows-Systeme überprüfen kann.
Eine weitere Möglichkeit, mit der Nagios an die jeweiligen Daten kommt, ist der passive Check. In diesem Fall fordert gar nicht die Monitoring-Software die Informationen an, sondern ein anderes Programm wie Nagios Service Check Acceptor (NSCA). Dem Überwachungs-Server wird im Anschluss einzig das Ergebnis mitgeteilt, das er im Anschluss entsprechend verarbeitet. Unabhängig von der Überprüfungsart wir dem Nagios-Server immer einer der folgenden vier Statuswerte übermittelt:
- 0 (OK): Bei der Überprüfung wurde kein Problem festgestellt.
- 1 (WARNING): Die Überprüfung hat eine Warnmeldung verursacht.
- 2 (CRITICAL): Bei der Überprüfung ist ein kritisches Problem aufgetreten.
- 3 (UNKNOWN): Der Status des überprüften Hosts bzw. Services konnte nicht ermittelt werden.
Zusätzlich erhält das Monitoring-Programm auch einen Zeitstempel, einen internen Befehl sowie optional einen Text, der vom Check ausgegeben werden kann.