VPN-Services im Vergleich

Datenschutz ist in der heutigen Zeit ein immer bedeutenderes Thema. Viele sensible Daten wie persönliche Details, Bankverbindungen und vertrauliche Informationen werden über das Internet geteilt – verschlüsselt wie unverschlüsselt. Nicht zuletzt hat das Medium auch die Arbeitswelt revolutioniert: Das Internet ermöglicht zum einen die Dezentralisierung der Arbeit, indem es den Zugang zu Arbeitsplattformen und -servern von theoretisch überall aus ermöglicht. Homeoffice und mobile Arbeitsplätze nutzen diese Flexibilität, stellen aber auch neue Herausforderungen an Datensicherheit, Kommunikationstechnologien und Verschlüsselungsmethoden.

Als eine der beliebtesten Lösungen auf dem Gebiet hat sich das Konzept Virtual Private Network (VPN) hervorgetan. Ein VPN ist ein virtuelles Kommunikationsnetz, das ein physisches Netzwerk als Basis nutzt, aber eine logische Trennung von diesem vorsieht. Bei diesem „Tunneling“ wird jede Verbindung verschiedenen Verschlüsselungsverfahren und Authentifizierungsmethoden unterzogen. VPN erlaubt so die sichere und anonyme Kommunikation von Daten, selbst über sicherheitstechnisch bedenkliche Verbindungen. Eine der Grundfunktionen von VPN ist die Verschleierung der eigenen IP-Adresse.

VPN-Services gibt es mittlerweile viele. Sie alle versprechen den absoluten Schutz vor Hackerangriffen (wie den berüchtigten Man-in-the-Middle-Attacken), den Schutz der Privatsphäre und die Möglichkeit, per Geoblocking erzeugte länderabhängige Sperren durch sogenanntes Geospoofing weltweit zu umgehen. VPN-Services sind technisch aufwendig und bedürfen einer stabilen und leistungsstarken Server-Infrastruktur. Auch deswegen sind VPN-Services meistens kostenpflichtig oder in der kostenlosen Version meist stark eingeschränkt. Daher ist es ratsam, die verschiedenen VPN-Anbieter miteinander zu vergleichen.

VPN-Anbieter im Überblick

Anbieter

Hauptstandort

Anzahl Server (Stand: Juli 2018)

Preis

Größte Vorteile

Größte Nachteile

NordVPN

Panama

> 4.700

Ab 2,50 Euro/Monat

Größte Serverauswahl, beste Software, umfangreiche Konfiguration, schnelle Verbindung, keinerlei Logs

Als größter Anbieter erste Zielscheibe von VPN-Gegnern

CyberGhost VPN

Rumänien

> 2.000

Ab 2,50 Euro/Monat

7 Tage kostenlos testbar, gute Software

Datenschutzbedenken dank Mietservern, teilweise schlechte Performance, speichert Anmeldedaten

TunnelBear VPN

Kanada

> 400

Ab 4,50 Euro/Monat, Kostenlos bis 500 MB/Monat

Kostenlose Version, gute Software, keinerlei Logs

Bescheidene Serverauswahl, wenige Konfigurationsoptionen

ExpressVPN

Britische Jungferninseln

> 900

Ab ca. 8 Euro/Monat

Sehr schnell, gute manuelle Konfiguration, keinerlei Logs

Langsamer Verbindungsaufbau, sehr teuer

Hotspot Shield VPN

USA

k. A.

Ab ca. 7 Euro/Monat

Sehr schnell, einsteigerfreundliche Software

Datenschutztechnisch verrufen, teuer, blasse Software, keine manuelle Konfiguration, nur drei Geräte, speichert mindestens Anmeldedaten

Bewertungskriterien von VPN-Services

VPN-Anbieter konkurrieren derzeit auf einem florierenden Markt. Allerdings ist für den Konsumenten nicht immer ersichtlich, wie sich diese Anbieter voneinander unterscheiden. Dies sind die Kriterien, die für einen guten VPN-Service wichtig sind:

  • Geschwindigkeit des Verbindungsaufbaus
  • Geschwindigkeit von Downloads/Uploads
  • Serverauswahl/Serverstandorte
  • Gleichzeitige Verbindungen
  • Software
  • Sicherheit
  • Konfigurationsoptionen
  • Stabilität
  • Kompatibilität zu Betriebssystemen und verschiedenen Geräten
  • Preis und Testzeiträume

Anbieter von VPN-Services

Wir stellen Ihnen fünf beliebte VPN-Anbieter vor. Beachten Sie dabei, dass die VPN-Methode unter dauerhafter Kritik steht, weil diese Services eben auch digitale Straftaten verschleiern. Streaming-Diensten wie Netflix oder Amazon sind VPN-Services ein Dorn im Auge, weil sie das Geoblocking ausgehebelt, das bestimmte Inhalte nur in ausgewählten Ländern verfügbar macht. Der Einfluss dieser Unternehmen könnte dem VPN-Geschäftsmodell kurzfristig schaden, besonders wenn Siege vor Gerichten eingefahren werden. Sind Sie sich als Kunde dessen bewusst und bleiben Sie entsprechend informiert, werden Sie nicht unvorhergesehen benachteiligt.

In vielen Ländern befinden sich VPN-Services in rechtlichen Grauzonen, in anderen gibt es wiederum Spekulationen, dass diese Anbieter z. T. mit Regierungsorganisationen zusammenarbeiten. Daher sei an dieser Stelle festgestellt, dass VPN-Services vor allem auf Vertrauensbasis funktionieren. Die Sicherheit von heute kann schon morgen ein Sicherheitsrisiko darstellen. VPN ist in dieser kommerziellen Dimension eben noch sehr jung. Welche beliebten VPN-Anbieter gibt es?

NordVPN

NordVPN ist im Bereich VPN-Software Marktführer (Stand: Juli 2018). Seit dem Gründungsjahr 2012 hat sich NordVPN als Branchenprimus etabliert und wird mit dafür verantwortlich gemacht, dass VPN-Services mittlerweile in aller Munde sind. Dabei halfen zum einen die Fokussierung auf ein Konzept, nämlich das anonyme Surfen, und zum anderen ein daraus resultierender Internet-Hype, der NordVPN schnell zum VPN-Anbieter Nummer 1 machte. Mit Hauptsitz in Panama verfügt NordVPN auch über einen Standort, der sich für die Privatsphäre als hervorragend erwiesen hat.

NordVPN gibt es für Windows, macOS und Android. Der Anbieter verfügt über 4.700 Server in mehr als 50 Ländern weltweit. Diese Server gehören faktisch NordVPN (Dedicated Server) und gelten als stabil und leistungsstark. Darüber hinaus zeichnet den Marktführer der hohe Sicherheitsstandard bei der Verschlüsselung aus. VPN-Verbindungen über NordVPN gelten allgemein hin als nicht angreifbar. Sie können unabhängig vom Bezahlmodell bis zu sechs Verbindungen aufbauen. NordVPN führt laut eigenen Angaben keinerlei Logs zu Nutzeraktivitäten. Es besteht die Möglichkeit, TOR über VPN zu benutzen sowie einen doppelten VPN-Zugang zu schalten.

Die Software von NordVPN ist schnell aufgesetzt und richtet sich mit seiner leichten Bedienbarkeit vor allem an Kunden, die technisch nicht sehr versiert sind. Trotzdem wird ein Expertenmodus angeboten, mit dessen Hilfe Fachkundige die Installation und Inbetriebnahme des VPN-Servers genauer steuern können. NordVPN zeigt sich hier angenehm flexibel. Sollten Sie doch auf Probleme stoßen, bietet NordVPN einen 24/7-Chat-Support. Außerdem helfen zahlreiche Guides und Tutorials im Hilfebereich der Webpräsenz.

Die Server von NordVPN verfügen laut der meisten Berichte über sehr schnelle Verbindungen. Nur einigen wenigen Servern werden etwas langsamere Download-Geschwindigkeiten nachgesagt. Dafür können Sie mit einem Mausklick auf einen anderen Server wechseln, sollte einer der über 4.700 Server (Stand: Juli 2018 – absolute Weltspitze) Probleme machen. Damit finden Sie relativ schnell einen favorisierten Server, über den die VPN-Verbindung automatisch hergestellt werden kann. Grundsätzlich ist es bei NordVPN eher selten notwendig, einen Server zu wechseln.

Als Verschlüsselungsverfahren nutzt NordVPN AES (Advanced Encryption Standard) mit drei verschiedenen Stärken (128/192/256 Bit). Es hängt von Ihnen ab, welche Stärke angewandt wird, allerdings hat diese keinen Einfluss auf die ‚Unknackbarkeit‘ der Verschlüsselung. Faktisch ist aber noch keine Methode bekannt, um AES zu umgehen. Kurz gesagt sind Sie mit NordVPN nicht nur anonym, sondern auch absolut sicher.

Auf Kostenseite überzeugt NordVPN mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Es gibt vier verschiedene Modelle:

  • Für eine Dreijahreslizenz werden pro Monat ca. 2,50 Euro fällig. Dies summiert sich auf etwa 90 Euro für die drei Jahre, für die Sie sich NordVPN sichern.
  • Sie bekommen eine Zweijahreslizenz für etwa 3 Euro/Monat bzw. um die 70 Euro für die kompletten zwei Jahre.
  • Eine Einjahreslizenz ist für ab ca. 5,50 Euro/Monat bzw. 60 Euro für das komplette Jahr erhältlich.
  • Deutlich teurer wird NordVPN, wenn Sie sich den Service nur für einen Monat abonnieren möchten. Dann werden einmalig ungefähr 11,50 Euro fällig.

Innerhalb von 30 Tagen nach dem Kauf haben Sie die Möglichkeit, NordVPN zu reklamieren. NordVPN akzeptiert PayPal, Kreditkarte, Kryptowährungen und diverse virtuelle Bezahldienste. Kostentechnisch ist NordVPN mit Blick auf die Qualität des Services als fair einzustufen. Für kleine Geldbörsen gibt es günstigere Anbieter, die in Sachen Qualität allerdings klar hinter NordVPN liegen.

Bei NordVPN sind erwähnenswerte Mankos rar gesät. Ein ‚Nachteil‘ von NordVPN ist die Bekanntheit des Anbieters. Streaming-Dienste wie Hulu, Netflix und Amazon Prime sperren vehement die bekanntesten VPN-Anbieter, weil diese es den Nutzern erlauben, Länderbarrieren zu umgehen. Gerade deswegen wollen sich Streaming-Dienste gegen VPN wehren. NordVPN ist allerdings bemüht, eine Liste mit Servern aktuell zu halten, über die Netflix erreicht werden kann. Außerdem ermöglicht die „Smartplay“-Option die automatische Verbindung zu internationalen Angeboten wie z. B. der amerikanischen Netflix-Plattform. Jedoch darf man erwarten, dass Netflix gerade gegen diese Features juristisch vorgehen wird. NordVPN steht in der Hinsicht als Gallionsfigur für VPN-Services mit als erstes in der Schussbahn.

Vorteile Nachteile
Riesige Serverauswahl Als Branchenprimus bietet NordVPN die meiste Angriffsfläche für VPN-Gegner (Regierungsorganisationen, Unternehmen)
Extrem sichere Verschlüsselung Preis ist im Vergleich zu anderen Anbietern im oberen Mittelfeld
Schnelle und unkomplizierte Software  
Ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis  
30 Tage Geld-zurück-Garantie  
Support für Netflix-Geoblocking  
Umfangreicher Kundensupport  

CyberGhost VPN

Das Hauptprodukt des deutschen Unternehmens CyberGhost S.A. ist der Anonymisierungsdienst CyberGhost VPN, mit technischem Sitz in Rumänien. 2017 wurde der Verkauf der Firma an die Crossrider-Gruppe bekannt und heftig kritisiert. Ungewöhnlich war auch im Jahr 2012 der Schritt hin zum Crowdfunding, bei dem es gelang, genug Spenden für ein eigenes Datenzentrum zu sammeln und um CyberGhost VPN anschließend zur Freeware machen zu können. CyberGhost VPN war deswegen lange kostenlos erhältlich, bis es zu einem Bezahlmodell zurückkehrte (seitdem ist nur das Web-Proxy-Tool kostenlos nutzbar). In Deutschland hat CyberGhost eine hohe Medienpräsenz, was vor allem an langjährigen Werbepartnern wie ComputerBILD liegen dürfte.

Im Prinzip funktioniert CyberGhost wie jeder andere VPN-Service: Der Nutzer wählt sich mit seiner eigenen IP-Adresse in den VPN-Server ein und dieser verschleiert die Identität des Nutzers. Dabei sorgt die Verschlüsselungsmethode AES (256 Bit) ähnlich effektiv wie bei NordVPN für die sichere Verbindung. Entscheidend ist die Qualität der über 2.000 Server. Zwar hat CyberGhost mit den Standorten West- und Osteuropa, Asien, Afrika, Kanada, Südamerika und den USA ein durchaus beeindruckendes Repertoire; jedoch sind die meisten dieser Server nur gemietet und faktisch nicht im Besitz des Unternehmens. Als Nutzer müssen Sie sich daher im Klaren darüber sein, dass Sie die Verschlüsselung Ihrer Verbindungen auch ein Stück weit unbekannten Dritten überlassen.

Darüber hinaus mehren sich die Berichte über eine schlechte Performance dieser Server. Geschwindigkeitseinbußen und sogar Verbindungsabbrüche sind häufig anzutreffende Problemmuster. In Sachen Serverperformance und -stabilität scheint CyberGhost durchaus problembelastet.

Auch beim Thema Datenschutz gibt es einige Faktoren, die CyberGhost eher unattraktiv machen. Das Unternehmen wirbt offen damit, keine Logs zu führen, allerdings gilt das nur für die Nutzeraktivität und nicht für die Anmeldedaten. Mit deren Hilfe kann ein Dritter theoretisch nachvollziehen, wann sich wer von wo in einen VPN-Server eingeloggt hat.

In den Geschäftsbedingungen von CyberGhost ist auch eine Passage zu finden, in der sich das Unternehmen dazu verpflichtet, „im Falle gesetzlicher Verletzungen des Nutzers […] nach den gesetzlichen Bestimmungen oder nach alleinigem Ermessen mit den öffentlichen und privaten Straf- und Gerichtsverfolgungsbehörden und -institutionen“ zusammenzuarbeiten. Damit genügt CyberGhost zwar der EU-Rechtsprechung, allerdings wirft dies Zweifel gegenüber dem Versprechen auf, dass Nutzer anonym bleiben.

Der Standort Rumänien hingegen ist positiv zu werten – schließlich verfügt das osteuropäische Land über eine gute IT-Infrastruktur und nimmt laut verschiedener Quellen den Schutz von Nutzerdaten durchaus ernst. Außerdem wurde dort schon 2014 das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung gekippt.

Auf Nutzerseite weiß CyberGhost VPN zu überzeugen. Die Software ist für Windows, macOS, Android und iOS erhältlich und funktionstechnisch umfangreich, schnell und elegant. Es können bis zu fünf Geräte verbunden sein, wobei diese individuell und manuell angelegt werden müssen. Auch die Features wissen zu überzeugen, so bietet CyberGhost neben Werbeblockern auch Sicherheitstools wie Antivirenscanner. Praktisch ist auch das Datenkompressionstool, mit dessen Hilfe u. U. eine schnellere Internetverbindung erzielt wird.

Preislich liegt CyberGhost VPN im Mittelfeld und ist vergleichbar mit NordVPN. Der Service ist 7 Tage kostenlos, danach fallen folgende Preise an:

  • Eine Dreijahreslizenz kostet pro Monat ca. 2,50 Euro – also etwa 90 Euro insgesamt. Darüber hinaus haben Sie ein 30-tägiges Reklamationsrecht.
  • Eine Zweijahreslizenz gibt es für etwa 3 Euro/Monat.
  • Die Jahreslizenz bekommen Sie für etwa 5,50 Euro/Monat.
  • Möchten Sie CyberGhost VPN auf Monatsbasis nutzen, müssen Sie wie bei NordVPN jedes Mal um die 11,50 Euro zahlen.
Vorteile Nachteile
Deutsches Unternehmen Viele der VPN-Server gehören nicht CyberGhost; Mietserver verstärken Datenschutzbedenken
7-tägige kostenlose Testphase Vielzahl an Berichten über schlechte Server-Performance
Sichere Verschlüsselungsmethode AES (256 Bit) CyberGhost führt Logs von Anmeldedaten und gibt diese ggf. an Regierungsorganisationen weiter
Technischer Standort Rumänien Preislich im oberen Durchschnitt
Überzeugende Software mit praktischen Tools  

TunnelBear VPN

TunnelBear VPN ist ein vergleichsweise kleiner Service, der seit 2011 verfügbar ist und hauptsächlich in Kanada betrieben wird. Im März 2018 wurde bekannt, dass TunnelBear von McAfee gekauft wurde, was zunächst keine Konsequenzen für die Nutzer haben wird. Der größte Unterschied zur Konkurrenz ist, dass man TunnelBear kostenlos nutzen kann, sofern man die 500 MB Datenvolumen im Monat nicht überschreitet. Für Traffic, der jenseits dieser Grenze liegt, müssen Sie allerdings zahlen. TunnelBear ist somit ein Freemium-VPN-Anbieter. Doch was taugt er?

Das Angebot an über 400 ansteuerbaren Servern, die in 20 verschiedenen Staaten in Nordamerika, Südamerika, Europa und Asien stehen, ist im Vergleich zur Konkurrenz eher überschaubar. Die Verschlüsselungstechnik nach dem AES-Standard (256 Bit) ist bewährt und gilt als äußerst sicher. TunnelBear beauftragte für die Überprüfung seiner Sicherheit eigens das Berliner Unternehmen Cure53, das den VPN-Anbieter als sicher einstufte.

Auffällig ist die hübsche, bunte Benutzeroberfläche der Software, die darüber hinaus mit nützlichen Tools daherkommt. TunnelBear ist für Windows, macOS, iOS und Android verfügbar. Allerdings sind die Konfigurationsmöglichkeiten des VPN-Servers eher mau, so können Sie etwa keine Server individuell ansteuern, sobald Sie sich für ein Zielland entschieden haben. Eine höhere Flexibilität wäre aber gerade hier sinnvoll, weil TunnelBear dafür bekannt ist, die eigene Internetgeschwindigkeit auffälliger zu drosseln als die Konkurrenz. Das scheint zumindest teilweise abhängig vom zugewiesenen Server zu sein.

Leider bedeuten die fehlenden Möglichkeiten zur Konfiguration, dass TunnelBear nur über Umwege auf Smart-TVs und Spielkonsolen angesteuert werden kann. Daher eignet sich der Dienst weniger für Nutzer, die mit mehreren Geräten einen VPN-Server nutzen möchten. TunnelBear ist für den Internetzugriff per Computer, Mac oder Mobiltelefon nutzerfreundlich und in der Praxis problemlos einzurichten. Sind Sie dann noch mit 500 MB verschlüsseltem Traffic im Monat zufrieden, ist TunnelBear als kostenlose Software rundum zu empfehlen. Das ist aber nicht unbedingt realistisch; in der heutigen Zeit sind 500 MB schnell verbraucht, selbst wenn Sie auf einen geringen Datenverbrauch achten.

TunnelBear ist in der kostenlosen Version also nur stark eingeschränkt nutzbar. Dafür ist die Bezahlversion des Anbieters gegenüber der Konkurrenz verhältnismäßig günstig, vor allem im flexiblen Monatsabonnement:

  • Monatlich kostet der TunnelBear VPN-Service um die 9,50 Euro.
  • Kaufen Sie TunnelBear sofort für ein ganzes Jahr, fallen etwa 55 Euro an, also etwas weniger als 5 Euro im Monat.
Vorteile Nachteile
Kostenlos nutzbar bei einem monatlichen Datenvolumen von 500 MB Eher geringe Serverauswahl
Die Bezahlversion ist relativ günstig Geringe Flexibilität bei der Serverwahl; Server nicht individuell ansteuerbar
Gute Software, akzeptable Geschwindigkeit Übernahme durch McAfee lässt die Zukunft von TunnelBear im Unklaren
Sicheres Verschlüsselungsverfahren, zertifizierte Sicherheit Wenige Konfigurationsoptionen, was TunnelBear für einige Geräte unzugänglich macht

ExpressVPN

Bei ExpressVPN ist der Name angeblich Programm, bewirbt sich der Anbieter doch als der „schnellste“ VPN-Service auf dem Markt. Das Unternehmen hat seinen Sitz auf den Britischen Jungferninseln und entgeht damit u. a. dem amerikanischen und dem europäischen Recht. Dadurch können Sie sich als Nutzer sicher sein, dass Ihre Daten nicht an staatliche Behörden geraten. Das ist jedoch ein zweischneidiges Schwert, denn so können auch Straftaten effektiv verschleiert werden. ExpressVPN sieht sich daher auch ständiger Kritik ausgesetzt. Preislich ist der Service im teuren Bereich einzustufen. Doch wie schneidet ExpressVPN im sonstigen Vergleich zur Konkurrenz ab?

Auf der technischen Seite weiß ExpressVPN zu beeindrucken: Die über 900 VPN-Server stehen in 148 verschiedenen Staaten, womit der Anbieter mit die größte Flexibilität bei der Serverauswahl ermöglicht. Die branchenübliche AES-Verschlüsselung (256 Bit) schützt jede Verbindung mit einer bewährten Verschlüsselungsmethode. ExpressVPN versichert den Nutzern, keinerlei Logs zu führen.

Die Software ist für Windows, macOS, iOS und Android erhältlich und punktet mit einer schnellen Einrichtung und Verbindung zum VPN-Server. Darüber hinaus stehen praktische manuelle Konfigurationsoptionen bereit, mit deren Hilfe Sie einen dedizierten VPN-Server direkt ansteuern. Das dürfte auch den Service für die meisten Smart-TVs und Spielkonsolen ermöglichen. Funktionstechnisch überzeugt die Software, ohne mit einem wirklich gelungenen Design zu glänzen.

Hervorzuheben ist allerdings die Vielfalt an Optionen: Sie können den zuletzt genutzten Server anwählen, eine automatische Suche je nach Standort starten und eine Favoritenliste für die besten Server führen. Leider geizt ExpressVPN bei der Serverliste mit wichtigen Informationen, etwa zur Auslastung der Server. Löblich ist hingegen das „Network Lock“-Feature, das sofort die Internetanbindung unterbricht, sollte die Verbindung zum VPN-Server gestört sein oder abbrechen.

Doch wie verhält es sich mit der angepriesenen Geschwindigkeit? Die meisten Berichte führen hohe Download-Geschwindigkeiten an, wobei der Upload dieses Niveau nicht halten kann. Mit Downloads von 70–90 Mbit/s wird ExpressVPN seinem Namen allerdings mehr als gerecht, weil dadurch selbst HD-Streams flüssig laufen dürften. Einzig beim Verbindungsaufbau zum VPN-Server scheint es häufiger zu Wartezeiten von bis zu 10 Sekunden zu kommen. Hält ExpressVPN danach aber die Verbindung und die hohe Download-Geschwindigkeit konstant, dürfte dieses Manko kaum ins Gewicht fallen.

ExpressVPN fällt im Vergleich zur Konkurrenz etwas preisintensiver aus. Zwar ist der Preis des monatlichen Abonnements (um die 12,50 Euro) etwa auf dem Niveau der anderen Anbieter, jedoch schwächelt ExpressVPN bei der Rabattierung: Das Jahresabonnement ist mit um die 90 Euro deutlich teurer als die Angebote der Konkurrenz. Der Nutzer spart schlicht weniger Geld, wenn er sich für das Jahresmodell entscheidet.

Vorteile Nachteile
Sehr hohe Download-Geschwindigkeit Teilweise langsamer Verbindungsaufbau
Vielfältige Serverauswahl Jahresabonnement ist sehr teuer
Manuelle Konfiguration möglich  
Ordentliche Software mit praktischen Zusatzfeatures  

Hotspot Shield VPN

Hotspot Shield Mit dem Hauptsitz in den USA unterhält Hotspot Shield eine nicht bekannte Anzahl von VPN-Servern an 25 verschiedenen Standorten. Ob diese Server von Hotspot Shield selbst betrieben werden oder gemietet sind, ist nicht hinreichend geklärt. Die Nutzer können also nicht sicher sein, dass ihre Anmeldedaten nicht bei Dritten landen. Hinsichtlich reeller Nutzungsdaten ist die Datensicherheit somit zweifelhaft. Vermutlich in diesem Informationsvakuum sind die Spekulationen entstanden, Hotspot Shield würde eng mit amerikanischen Organisationen wie NSA und FBI zusammenarbeiten, die diese Server teilweise zur Verfügung stellen würden.

Hotspot Shield bietet seine Software für Windows, Android, macOS und iOS an. Eine manuelle Konfiguration, z. B. für Router und Spielkonsolen, ist leider nicht möglich – entsprechende Optionen sind praktisch nicht vorhanden. Hotspot Shield VPN erlaubt die simultane Nutzung von bis zu drei Geräten und ist auch in diesem Bereich schwächer als die Konkurrenz. Der Zugriff auf die großen Streaming-Anbieter funktioniert jedoch reibungslos und verschleiert effektiv den Standort des Nutzers. Mit der Verschlüsselungsmethode OpenVPN ist Hotspot Shield auch auf dem neuesten Stand. Die größte Stärke ist wohl die Geschwindigkeit des Services, so dürfte die Internetverbindung minimal beeinträchtigt werden.

Insgesamt verfügt die Software aber über keine nennenswerten Features, die den Service von der Konkurrenz abheben könnten. Zwar ist die Basisnutzung der VPN-Server beim Webbrowsing angenehm und schnörkellos, aber darüber hinaus wären weitere Schutzmechanismen gegen spezifische Angriffsmuster wünschenswert. Beispielsweise sind weder Ihre IP noch Ihre Login-Daten in Windows spezifisch geschützt. Auch die Anbindung von TOR ist ausgeschlossen. Hotspot Shield VPN erledigt seine Hauptaufgabe sehr gut, aber die Konkurrenz ist dem amerikanischen Anbieter in Sachen Funktionsumfang einfach enteilt.

Nutzer von Hotspot Shield VPN können keine Server direkt ansteuern, sondern werden zunächst immer mit einem amerikanischen Server verbunden, bevor sie einen dedizierten Server mitsamt Standort auswählen können. Das bedeutet konkret, dass jede Verbindung zu diesem VPN-Service mit dem Hauptserver in den USA anfängt. Diese Tatsache befeuert die Spekulationen, die Hotspot Shield unterstellen, sie würden amerikanischen Regierungsorganisationen Tür und Tor öffnen. Sogar von einem Überwachungstrojaner, der angeblich selbst nach der Deinstallation der Software weiterhin das betroffene Gerät ausspäht, ist die Rede. All das mindert das Vertrauen in den Anbieter, das für diese Art Service elementar ist.

Hotspot Shield VPN ist sieben Tage lang kostenlos nutzbar. Darüber hinaus gewährt der Anbieter 30 Tage lange Geld-zurück-Garantie, sollte Ihnen der Service nicht zusagen. Preislich bewegt sich Hotspot Shield allerdings im vergleichsweise teuren Bereich:

  • Bei einem monatlichen Abonnement bezahlen Sie um die 16 Euro.
  • Wenn Sie sich Hotspot Shield für 6 Monate im Voraus sichern, bezahlen Sie monatlich etwa 11 Euro.
  • Am günstigsten ist Hotspot Shield, wenn Sie sich den Service für ein ganzes Jahr sichern, und zwar um die 7 Euro pro Monat.
Vorteile Nachteile
Sehr schnelle Verbindung Sicherheitstechnisch bedenkliche Geschäftspraktiken; Kooperation mit amerikanischen Regierungsorganisationen wird vermutet
Modernste Verschlüsselung Mit der teuerste VPN-Anbieter auf dem Markt
Einsteigerfreundliche Software Software hat eine blasse Feature-Palette
  Geringe Serverauswahl; Verbindung startet immer in den USA
  Nur drei Geräte gleichzeitig
  Speichert Anmeldedaten und möglicherweise Nutzerdaten