Ruby on Rails bietet alles, was ein Entwickler zur Kreation moderner Webapplikationen benötigt: Erstklassige Strukturen zur Realisierung des Interfaces, eine leicht einzurichtende Anbindung an eine SQL-Datenbank sowie die Möglichkeit, Webtechnologien wie AJAX einzusetzen. Die klaren Prinzipien „Don’t repeat yourself“ und „Convention over configuration“ liefern die Basis für sauberen, leicht überschaubaren und gut anpassbaren Code, der schnell geschrieben ist. Eigene Konfigurationen sind dennoch problemlos möglich, denn Ruby soll einem Programmierer alle Freiheiten bieten, die er benötigt. Damit ist das Framework sowohl für Neulinge, als auch für erfahrene Programmierer, die bis dato mit anderen Skriptsprachen gearbeitet haben, geeignet – auch wenn in beiden Fällen ein gewisser Zeitaufwand für den Einstieg eingeplant werden sollte.
Dank des Scaffolding-Systems sind Prototypen geplanter Webprojekte in kürzester Zeit realisiert – hier liegt eindeutig eine der großen Stärken des Ruby-Frameworks. Dank der integrierten Testumgebung überprüfen Sie Ihre Anwendung schon während der Entwicklungsphase auf mögliche Fehler. Auch für komplexe Applikationen zeigt sich Ruby on Rails gerüstet. Mithilfe der RubyGems genannten Erweiterungen, zu denen das Framework im Übrigen selbst zählt, fügen Sie benötigte Schnittstellen, Bibliotheken oder funktionale und optische Features problemlos hinzu. Da Ruby und das RoR-Framework der freien BSD-Lizenz unterliegen, entstehen für Sie durch die Nutzung einzig Kosten für das Hosting Ihres Webprojekts.
Sie sollten aber nicht davon ausgehen, dass Sie für Ruby on Rails über keinerlei Programmierfähigkeiten verfügen müssen. Die komplette Arbeit, wie es der Ruby-Entwickler im obigen Witz behauptet, nimmt Ihnen die Skriptsprache natürlich nicht ab. Hinsichtlich der Geschwindigkeit können die entwickelten RoR-Anwendungen nicht gänzlich mit der Konkurrenz mithalten. Der Code wird erst ausgeführt, wenn Benutzer auf den jeweiligen Inhalt zugreifen, weshalb die Bearbeitung der eingehenden Anfragen logischerweise etwas länger dauert als bei vorkompilierten Codezeilen.
Ferner müssen Sie auf einen Einsatz des Rails-Frameworks verzichten, wenn Sie Ihre Applikation mit Content-Management-Systemen wie Drupal, Joomla oder WordPress organisieren wollen. Die genannten Beispiele basieren, wie viele andere Plattformen auch, auf PHP. Es existieren aber auch bereits CMS-Lösungen auf Basis von Ruby on Rails wie z. B. Alchemy CMS. Prognosen über die Verbreitung von RoR und die Chance, den Status der Marktführer PHP, Java und Python zu gefährden, lassen sich nur schwer anstellen – die Vorzüge und steigende Beliebtheit des Ruby-Frameworks sprechen jedoch durchaus für sich.