Die Beispiele aus unserem Test der Socratic-App zeigen, dass es ganz auf die Frage und das Fach ankommt, ob eine Aufgabe von der künstlichen Intelligenz vollständig gelöst werden kann. Während die App Matheaufgaben und naturwissenschaftliche Fragen relativ akkurat beantwortet, hapert es bei Geistes- und Sprachwissenschaften noch ein bisschen – vor allem im Fach Deutsch, das allerdings auch noch nicht als unterstütztes Fach auf der Website von Socratic gelistet wird. Dennoch: Die angezeigten Recherche-Ergebnisse reichen auch bei diesen Fachgebieten aus, um mit ein bisschen Eigeninitiative selbst auf die konkrete Lösung zu kommen. Zudem lernt die künstliche Intelligenz der App dank einer großen Community, die ständig neue Fragen und Antworten liefert, schnell dazu und schließt so via Machine-Learning bestehende Wissenslücken.
Stichwort „Eigeninitiative“: Bei der Hausaufgaben-App besteht trotz aller Bemühungen der Entwickler, Lösungswege auch zu erklären, die Gefahr, dass Schüler die detaillierte Aufzeichnung von Lösungswegen für schnelle Abschriften missbrauchen, ohne dabei Bemühungen anzustellen, die Aufgabenstellung methodisch zu verstehen. Insofern könnte man es der Socratic-App fast als Pluspunkt anrechnen, in geisteswissenschaftlichen Fächern komplexe Fragen nicht auf allzu simple Antworten herunterzubrechen.