Von Beginn an war Java inklusive der damit zusammenhängenden Technologien für den Einsatz in der Webentwicklung geplant. Nach Startschwierigkeiten aufgrund der geringen Unterstützung früherer Browser, der noch geringen Bandbreite privater Internetanschlüsse und unzureichender Rechenleistung damaliger PCs erlebte die Programmiersprache Ende der 90er-Jahre ihren Durchbruch. In den Anfängen des World Wide Webs waren Java-Applets noch beliebt – das sind in Java geschriebene Anwendungen, die mithilfe entsprechender Laufzeitumgebungen im Browser ausgeführt werden und mit dem Benutzer interagieren können, ohne Daten zum Server senden zu müssen. Aufgrund ihrer Ressourcenlastigkeit waren sie aber nicht sehr praxistauglich. Mit dem Aufstieg mobiler Geräte, deren Browser Applets nicht unterstützen, sind die interaktiven Webelemente komplett von der Bildfläche verschwunden.
Während sich Java im Frontend also relativ schnell als Flop erwiesen hat, ist die Programmiersprache serverseitig zu einer festen Größe geworden, wobei die Anwendungsszenarios ganz unterschiedlich sind: Von Servlets, den auf Servern ausgeführten Applet-Pendants, bis hin zu komplexen Enterprise-Lösungen wie Middleware, Banken-Software oder großen Content-Management-Systemen sind verschiedenste Java-Technologien heute gefragter denn je, insofern es das Budget zulässt. Aufgrund seiner Vorzüge in punkto Kosten und Zeitaufwand wird nämlich bei rund drei Viertel aller Websites die Skriptsprache PHP eingesetzt. Für Webentwickler, die dennoch mit Java arbeiten, bietet Spring jedoch sowohl die notwendigen Strukturen als auch eine erhebliche Vereinfachung des Arbeitsprozesses. Die Vorzüge von Java-Webanwendungen sind unter anderem ihre Plattformunabhängigkeit und Integrationsfähigkeit zu Unternehmens-Software und -Prozessen, sowie ihre klare Struktur.