Anders als Pixelgrafiken bestehen Vektorgrafiken nicht aus einzelnen Bildpunkten, sondern aus sogenannten grafischen Primitiven wie Linien, Kreisen oder Kurven, die durch Parameter wie Anfangspunkt, Endpunkt, Radius, Kantenlänge, Linienstärke, Farbe und Füllmuster definiert werden. Moderne Vektorzeichenprogramme geben zudem Farbverläufe und Transparenz wieder. Diese Objekte werden nicht als eine Anreihung von Pixeln definiert, sondern anhand ihrer Eigenschaften logisch beschrieben. Für die Beschreibung eines einfachen Kreises werden bei einer Vektorgrafik somit ausschließlich die Lage des Mittelpunktes und der Radius sowie Farbe und Linienstärke benötigt, um das Objekt in jeder denkbaren Größe darzustellen.
Hier zeigt sich der große Vorteil von Vektorgrafiken gegenüber Rastergrafiken: Ein Bild, das unabhängig von Bildpunkten anhand von Objekteigenschaften beschrieben wird, lässt sich ohne Qualitätsverlust beliebig skalieren, da die gespeicherten Parameter einfach auf die neue Größe umgerechnet werden. Ein Kreis hingegen, der in einer Pixelgrafik durch eine genau festgelegte Anzahl an Bildpunkten definiert wurde, zeigt ab einer bestimmten Vergrößerung Treppen- oder Alias-Effekte, bei denen die einzelnen Pixel zum Vorschein treten. Die Darstellungsgröße einer Vektorgrafik hat im Gegensatz zur Pixelgrafik, bei der für großformatige Bilder auch proportional mehr Bildpunkte benötigt werden, keinen Einfluss auf den Speicherbedarf. Dieser ergibt sich stattdessen aus der Anzahl der der gespeicherten Parameter.
Da alle gängigen Anzeigemedien (Bildschirm, Druck) Bilder ausschließlich als Rastergrafiken ausgeben, müssen Vektorgrafiken vor der Darstellung zu Rastergrafiken konvertiert werden (Rasterung). Je nach Komplexität der beschriebenen Objekte kostet dieser Schritt sowohl Zeit als auch Rechenleistung.