Dynamisches Preismanagement kommt in fast allen Bereichen des Handels vor. Häufig lassen sich die beweglichen Preise nicht umgehen – z. B. dann, wenn saisonale Automatismen greifen und etwa in der Vorweihnachtszeit die Preise steigen und anschließend wieder fallen. In vielen Fällen profitieren wir aber auch von beweglichen Preisen – z. B. beim Stammkundenrabatt oder im Fall des eingangs erwähnten Strandkorbs, der bei schlechtem Wetter günstiger zu haben ist. Dynamische Preise können also durchaus kundenfreundlich ausgestaltet sein.
Wenn wir bei den großen Online-Einzelhändlern wie Amazon einkaufen, führt am Dynamic Pricing kein Weg vorbei. Allerdings gibt es ein paar Tricks, um Preisspitzen im E-Commerce möglicherweise aus dem Weg zu gehen. Das Problem dabei: Wie genau die Algorithmen arbeiten, bleibt größtenteils im Dunklen. Die hier aufgeführten Tipps beruhen deshalb auf Beobachtungen und Indizien. Je nach Ausgestaltung und Anpassung der Algorithmen kann demnach auch der Erfolg variieren.
Tageszeit
Achten Sie beim Onlineshopping auf die Tageszeit. Am Wochenende oder abends, wenn viele Kunden shoppen, können die Preise deutlich steigen. Sind unter der Woche tagsüber weniger Kunden da, können die Preise drastisch fallen. Oft variieren diese auch von Wochentag zu Wochentag.
Anbieter vergleichen
Vergleichen Sie die Preise verschiedener Anbieter. Preisvergleichsportale sind hierzu eine bequeme Anlaufstelle, haben jedoch mitunter Mühe, Schritt zu halten, wenn die Anbieter ihre Preise zu dynamisch – sprich: zu oft oder zu schnell – verändern. Wenn Sie über ein Preisvergleichsportal zum Händler navigieren, erhalten Sie aber womöglich dennoch einen günstigeren individualisierten Preis – schließlich will der Händler im Vergleichsportal möglichst weit oben ranken und muss den dort gelisteten Preis ggf. entsprechend niedriger ansetzen.
Gutscheine
Elektronische Gutscheine bzw. Gutschein-Codes locken damit, den Kaufpreis für Produkte und Dienstleistungen teils deutlich zu reduzieren. Gelegentlich finden sich derartige Rabatte durch Eingabe des Produkt- oder Herstellernamens und des Wortes „Gutschein“ in die Suchmaschine. Lösen Sie einen solchen Gutschein beim jeweiligen Onlinehändler ein, reduziert sich auch der dynamisch generierte Preis entsprechend. Wer derartige Gutscheine über Drittanbieter bezieht, zahlt dafür jedoch üblicherweise, indem er seine Daten hinterlässt. Es gilt also stets, das Für und Wider abzuwägen.
Beobachten
Beobachten Sie den Preis eines Produkts über mehrere Stunden, Tage oder sogar Wochen – die Unterschiede sind teils erheblich. Bitten Sie einen Freund oder Bekannten, sich das gleiche Produkt anzeigen zu lassen, um Preisunterschiede aufgrund individualisierter Preise zu erkennen. Gegebenenfalls können Sie sich dann absprechen, wer das jeweilige Produkt günstiger bekommt.
Doch Vorsicht: Kauft eine dritte Person online für Sie ein oder kaufen Sie etwas für jemanden, beeinflusst das die Datenbasis. Kaufen Sie hochpreisige Produkte für eine andere Person, stuft ein Algorithmus Sie womöglich als preisbereiter ein, als sie sind. Das könnte sich daraufhin in höheren individualisierten Preisen für Produkte und Dienstleistungen äußern, die Ihnen beim Onlineshopping angeboten werden.