Process-Mining kann überall da zum Einsatz kommen, wo detaillierte Informationen über die einzelnen Schritte relevanter Geschäftsprozesse mithilfe von IT-Systemen erfasst und dauerhaft gespeichert werden. Es bietet sich beispielsweise dann an, wenn Unternehmen:
- Arbeitsabläufe über Workflow-Management-Systemen abwickeln
- Transaktionen mithilfe von ERP-Systemen tätigen
- Support-Anfragen über ein Ticketsystem verwalten
- die Qualität ärztlicher Behandlungen über klinische Behandlungspfade sicherstellen
Damit eignet sich Process-Mining für den Einsatz im Einzelhandel und OEM, im Bankwesen, in der Entwicklung, im Vertrieb oder in der Versicherungsbranche, um Geschäftsabläufe wie Bestellvorgänge, Fertigungsprozesse oder Finanzströme zu verbessern.
Zentrale Anwendungsfelder für Process-Mining-Techniken sind das Workflow-Management und das Wissensmanagement. Zudem kommen Erkenntnisse, die aus Process-Mining-Projekten gewonnen werden, bei der Entwicklung von Assistenzsystemen zum Einsatz.
Viele Unternehmen setzen Technologien wie Datenbanken, ERP-Systeme oder Wissens-Management-Systeme zur Sicherung von Faktenwissen ein. Eine Aufbereitung von Prozesswissen findet in der Regel nicht statt. Hier setzt Process-Mining mit Methoden an, die es ermöglichen, implizites Prozesswissen explizit zu machen.
Workflow-Management-Systeme beschreiben Geschäftsprozesse auf formalen Ebenen und automatisieren die Koordination und Kontrolle einzelner Prozessschritte. Anwendern stellt das System Benutzerschnittstellen zur Kommunikation sowie für den Zugriff auf Daten und Programme zur Verfügung. Das Workflow-Management basiert auf modellierten Arbeitsabläufen, die es dem System erlauben, Ereignisse (etwa den Eingang eines Dokuments per Mail) zu erkennen und automatisch darauf zu reagiert. Basis dieser Automatisierung sind Prozessmodelle, die sich durch Process-Mining-Methoden erstellen, überprüfen und erweitern lassen.