Das Beste aus beiden Welten – günstiger Preis bei satter Ausstattung – will die exotische NanoPi-Reihe des chinesischen Herstellers FriendlyARM vereinen: Die aktuellen Ausführungen – vom NanoPi Neo bis zum NanoPi M3 – wollen dezidiert als jeweilige Alternativen zu Raspberry-Pi-Modellen auftreten. Während der NanoPi Neo der kleinste unter den Einplatinencomputern von FriendlyARM und am ehesten mit dem Raspberry Pi Zero zu vergleichen ist, tritt der NanoPi M3 in Konkurrenz zum Raspberry Pi 3. Dabei schafft er es – trotz einer beachtlichen Ausstattung –, immer noch kleiner als der große Konkurrent zu sein: Der NanoPi M3 misst gerade einmal 64 x 60 mm, während der Raspberry Pi 3 wie sein unmittelbarer Vorgänger 93 x 63,5 mm groß ist.
An der Ausstattung ist trotzdem nicht gespart worden: Als Prozessor wurde ein Samsung S5P 6418 mit acht Cortex-A9-Kernen verbaut, die sich jeweils bis 1,4 GHz takten lassen. Auch beim Arbeitsspeicher zieht der NanoPi M3 mit 1 GB gleich und stellt somit eine gute Raspberry-Pi-Alternative dar. Zudem gibt es Anschlüsse in Hülle und Fülle: Ein Micro-SD-Karten-Slot, vier USB-2.0-Anschlüsse, ein MicroUSB-Port – etwa für die Stromversorgung – sowie jeweils ein HDMI- und 3,5-mm-Klinkenanschluss sind ebenfalls auf der winzigen Platine untergebracht. Auch die Anzahl der GPIO-Pins unterscheidet sich nicht vom großen Vorbild und beläuft sich auf 40 Stück.
Maus und Tastatur können über die Bluetooth-Schnittstelle angebunden werden, und eine Internetverbindung ist entweder via WLAN oder über den Ethernet-Port hergestellt. Softwareseitig lassen sich auf dieser Raspberry-Pi-Alternative wahlweise Android, Debian oder der Bootloader U-Boot ausführen. Die Dokumentation über das Wiki des Herstellers ist ausführlich. Ob sich allerdings um Exoten wie die NanoPi-Modelle eine ähnlich große Community mit herstellerunabhängigen Hilfestellungen aufbauen kann, bleibt noch abzuwarten. In Deutschland ist das Gerät aktuell noch nicht verfügbar. Online kostet der NanoPi M3 ca. 35 US-Dollar.