Dass beide Bauteile dabei in unterschiedlicher Weise zum Einsatz kommen, ist auf die wesentlichen Unterschiede zwischen Raspberry Pi und Arduino zurückzuführen: Arduino-Boards sind in ihrer Funktion als Mikrocontroller in der Lage, eine aufgespielte Anwendung wie zuvor definiert ohne großartige Verzögerung auszuführen. Sie werden mit einer eigenen Entwicklungsumgebung ausgeliefert, die über diverse einsatzfertige Bibliotheken verfügt und so eine Menge Programmierungsarbeit erspart. Der Raspberry Pi kann als Minicomputer mit eigenem Betriebssystem wesentlich komplexere Aufgaben erledigen und beispielsweise mehrere Anwendungen parallel oder nacheinander ausführen. Zudem verfügt er standardmäßig über eine Vielzahl von Schnittstellen und Ports (HDMI, WiFi, LAN), die man Arduino-Boards erst mit Shields hinzufügen muss.
Vereinfacht lässt sich daher sagen, dass der Arduino sich insbesondere für Projekte eignet, in denen eine einfache Aufgabe wiederholt ausgeführt werden soll. Geht es beispielsweise darum, die Außentemperatur zu messen und auf einem beliebigen Display anzuzeigen, bietet der Mikrocontroller die perfekte Grundlage. Will man hingegen nicht nur die Außentemperatur messen, sondern auch den Wetterbericht checken und anhand zuvor definierter Kriterien (z. B. hohe Temperatur und niedrige Regenwahrscheinlichkeit) die Garten-Bewässerungsanlage starten, ist ein Raspberry Pi die bessere Wahl.