Das etwa kreditkartengroße Computersystem ist ein Einplatinencomputer, auf dem sich neben der grundlegenden Hardware eines Computers (Prozessor, Arbeitsspeicher etc.) auch diverse Anschlüsse(USB, HDMI, Video, Ton etc.) befinden. Über einen Slot schließt man eine Micro-SD-Karte an, die als Festplatte des Rechners fungiert und über die auch das Betriebssystem bereitgestellt wird. Dabei wird das auf Debian basierende Raspbian als Betriebssystem empfohlen – es können aber auch andere Linux-Distributionen oder eine spezielle Windows-Version genutzt werden. Für die Stromversorgung reicht ein Micro-USB-Ladegerät (beispielsweise von einem Smartphone). Eine Internetverbindung lässt sich via Netzwerkkabel über die Ethernet-Schnittstelle einrichten. Über die USB-Buchsen lassen sich Maus, Tastatur, externe Festplatte und vieles mehr anschließen. Der HDMI-Anschluss stellt die einfachste Option dar, einen Bildschirm an den Raspberry Pi anzuschließen. Darüber hinaus sind mehrere Pins (Kontaktstifte) vorhanden, denen man per Programmierung Funktionen zuschreiben kann.
Die Komponenten variierenje nach Modell. Das erste (Raspberry Pi 1) kam im Februar 2012 auf den Markt. Weitere Modelle folgten, wobei deren Originalpreis mit maximal 35 US-Dollar stets äußerst günstig ausfiel. Der Raspberry Pi 4 (Model B) wird seit Mai 2020 ausgeliefert; er verfügt über eine CPU mit 1,5 GHz, bietet Anschlüsse für zwei 4K-HMDI-Bildschirme und hat WLAN und Bluetooth (5.0) mit an Bord. Zudem können Käufer beim Arbeitsspeicher zwischen 2, 4 und 8 GB wählen. Seit Oktober 2021 ist auch der Raspberry Pi Zero 2 W auf dem Markt. Der kleine Bruder der originalen Raspberry-Pi-Varianten bietet 512 MB Speicher, ist bereits ab 15 Euro erhältlich und ermöglicht ebenfalls viele spannende Raspberry-Pi-Zero-Projekte.
Der Name des Rechners ist ein Wortspiel und wird wie die englische Bezeichnung für einen Himbeerkuchen („raspberry pie“) ausgesprochen. Der erste Teil reiht sich in die Tradition von Computer- und IT-Unternehmen mit Früchten im Namen wie Apple, Blackberry oder Acorn ein; das „Pi“ steht als Abkürzung für „Python interpreter“, denn Python wird von den Entwicklern als Haupt-Programmiersprache des Raspberry Pis angesehen. Wer noch keine Erfahrungen mit dem Programmieren hat, kann aber auch auf die noch einfachere, visuelle Programmiersprache Scratch zurückgreifen.