Proxmox-Fileserver erstellen: So funktioniert’s!
Ein Proxmox-Fileserver dient dazu, zentralen Speicherplatz im Netzwerk bereitzustellen und Daten effizient zwischen verschiedenen Geräten oder Usern zu teilen. In dieser Anleitung erfahren Sie, wie Sie mit Proxmox VE einen solchen Fileserver einrichten. Ziel ist es, eine sichere, performante und wartungsfreundliche Lösung für Backups, Mediendateien oder gemeinsame Arbeitsverzeichnisse zu schaffen.
Schritt 1: Für eine Proxmox-Fileserver-Variante entscheiden
In einem ersten Schritt müssen Sie sich für eine Variante entscheiden, wie Sie Ihren Fileserver unter Proxmox umsetzen möchten. Grundsätzlich stehen Ihnen dafür mehrere Möglichkeiten offen: Sie können den Fileserver als virtuelle Maschine, als LXC-Container oder direkt auf der physischen Hardware betreiben. Jede dieser Varianten hat ihre eigenen Vor- und Nachteile in Bezug auf verschiedene Aspekte wie Leistung, Wartung und Sicherheit.
In dieser Anleitung nutzen wir die Variante mit einer virtuellen Maschine auf Basis von Debian und Samba, da sie sich besonders einfach einrichten lässt, eine gute Isolation bietet und flexibel an unterschiedliche Anforderungen angepasst werden kann. So profitieren Sie von der Stabilität eines Linux-Systems in Kombination mit der leistungsstarken Virtualisierung von Proxmox.
Samba ist eine Open-Source-Software, die es ermöglicht, Dateien zwischen Linux-/Unix-Systemen und Windows-Computern im selben Netzwerk zu teilen. Sie implementiert das SMB/CIFS-Protokoll, das auch von Windows-Dateifreigaben verwendet wird.
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Schritt 2: Voraussetzungen prüfen
Bevor Sie mit dem Aufsetzen Ihres Proxmox-Fileservers beginnen, müssen Sie sicherstellen, dass Proxmox VE bereits auf Ihrem Server installiert und einsatzbereit ist. Eine Bare-Metal-Proxmox-Installation stellt eine optimale Performance und die volle Kontrolle über die Virtualisierungsumgebung sicher. Sollte Proxmox noch nicht installiert sein, holen Sie die Installation nach, bevor Sie mit der Anleitung fortfahren.
Schritt 3: Virtuelle Maschine erstellen
In einem nächsten Schritt erstellen Sie nun eine virtuelle Maschine, auf der der eigentliche Proxmox-Fileserver laufen wird.
Öffnen Sie dazu die Proxmox-Weboberfläche und klicken Sie oben rechts auf „Create VM“. Im folgenden Assistenten führen Sie die Konfiguration der neuen VM durch:
- Wählen Sie den Node aus, auf dem die VM erstellt werden soll. Vergeben Sie anschließend eine VM ID (diese kann später nicht mehr geändert werden) sowie einen aussagekräftigen Namen.
- Wählen Sie das gewünschte Installationsmedium aus. Legen Sie anschließend Typ und Version des Betriebssystems fest.
- Nun wird die virtuelle Festplatte erstellt. Wählen Sie aus, wo die VM-Daten gespeichert werden sollen und legen Sie die Größe der Disk fest (empfohlen: mindestens 50 GB).
- Im Abschnitt CPU können Sie bestimmen, wie viele Sockets und Cores der VM zur Verfügung stehen sollen.
- Entscheiden Sie, ob der Arbeitsspeicher der VM statisch oder dynamisch verwaltet wird. Für einen stabilen Fileserver empfiehlt sich eine feste Zuweisung.
- Nehmen Sie die Netzwerkeinstellungen der VM vor und wählen Sie die Netzwerkschnittstelle, über die die VM kommunizieren soll, sowie das Netzwerkmodell.
Zum Schluss erhalten Sie eine Zusammenfassung aller gewählten Einstellungen. Überprüfen Sie die Konfiguration sorgfältig und klicken Sie anschließend auf „Finish“, um die VM zu erstellen. Wenn keine Fehler auftreten, erscheint die neue VM in der Serverliste Ihres Proxmox-Dashboards. Sie können sie nun starten und über die integrierte Konsole oder per Remote-Zugriff steuern, um anschließend das Betriebssystem zu installieren.
Schritt 4: Statische IP-Adresse vergeben
Nachdem das Betriebssystem erfolgreich installiert wurde, müssen Sie zunächst das Netzwerk der virtuellen Maschine konfigurieren. Damit der Fileserver später zuverlässig erreichbar ist, empfiehlt es sich, eine statische IP-Adresse zu vergeben. So ändert sich die Netzwerkadresse des Servers nicht bei jedem Neustart, was besonders wichtig ist, wenn andere Geräte dauerhaft auf den Fileserver zugreifen sollen.
Melden Sie sich dazu entweder direkt über die Proxmox-Konsole oder per SSH auf Ihrer frisch installierten VM an. Anschließend öffnen Sie die Netzwerkkonfigurationsdatei mit folgendem Terminalbefehl:
sudo nano /etc/network/interfacesbashIn dieser Datei wird festgelegt, wie sich das System mit dem Netzwerk verbindet. Fügen Sie dort die folgenden Zeilen ein und passen Sie die Werte an Ihr eigenes Netzwerk an:
auto ens18
iface ens18 inet static
address IP_SERVER
gateway ROUTER_SERVER
dns-nameservers IP_DNS_SERVERErsetzen Sie IP_SERVER mit der IP-Adresse, die der Server im Netzwerk verwenden soll, und ROUTER_SERVER mit der Adresse des Routers bzw. des Gerätes, über das Ihr Server den Internetzugang erhält. Außerdem müssen Sie IP_DNS_SERVER durch die Adresse des DNS-Servers ersetzen, der zur Namensauflösung genutzt werden soll. Wenn Sie die Datei angepasst haben, speichern Sie sie und schließen Sie den Editor.
Schritt 5: Hostname vergeben
Im nächsten Schritt vergeben Sie einen eindeutigen Hostnamen, damit Ihr Server im Netzwerk einen leicht erkennbaren Namen erhält. Dies können Sie mit dem untenstehenden Befehl erledigen; in unserem Falle nennen wir den Server „fileserver“:
sudo hostnamectl set-hostname fileserverbashDamit alle bisherigen Änderungen aktiv werden, starten Sie das Netzwerk neu:
sudo systemctl restart networkingbash- Intel Xeon E Raptor Lake
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Schritt 6: Samba installieren und konfigurieren
Nun können Sie sich um den eigentlichen Fileserver kümmern. Führen Sie in Ihrer virtuellen Maschine die folgenden Befehle aus, um die aktuelle Version der Paketlisten zu erhalten und anschließend Samba zu installieren:
sudo apt update
sudo apt install samba -ybashNach der Installation läuft Samba in der Regel automatisch als Hintergrunddienst, der auf Anfragen aus dem Netzwerk wartet. Bevor Sie eine Freigabe einrichten können, benötigen Sie ein Verzeichnis, das später über das Netzwerk zugänglich sein soll. In diesem Beispiel legen wir einen Ordner unter /srv/samba/shared an:
sudo mkdir -p /srv/samba/sharedbashFügen Sie außerdem eine Konfiguration hinzu. Diese Konfiguration erlaubt es allen Nutzerinnen und Nutzern, auf den Ordner zuzugreifen, ohne dass spezielle Benutzerrechte notwendig sind, was ideal für Testumgebungen oder private Netzwerke ist:
sudo chown -R nobody:nogroup /srv/samba/shared
sudo chmod -R 0775 /srv/samba/sharedbashIn einem letzten Schritt müssen Sie Samba mitteilen, welchen Ordner Sie im Netzwerk freigeben möchten. Dazu bearbeiten Sie die Konfigurationsdatei:
sudo nano /etc/samba/smb.confbashScrollen Sie ans Ende der Datei und fügen Sie dort folgende Zeilen hinzu:
[shared]
path = /srv/samba/shared
browseable = yes
read only = no
guest ok = yesDer Abschnitt [shared] legt den Namen der Freigabe fest, unter dem der Ordner später im Netzwerk für andere Geräte sichtbar ist. Mit der Einstellung path wird der genaue Speicherort des freigegebenen Verzeichnisses auf dem Server angegeben.
Die Option browseable = yes sorgt dafür, dass die Freigabe im Netzwerkbrowser, beispielsweise im Windows-Explorer, angezeigt wird und somit für andere Nutzerinnen und Nutzer leicht auffindbar ist. Mit read only = no erlauben Sie den Usern, Dateien innerhalb der Freigabe zu erstellen, zu bearbeiten oder zu löschen, sodass der Ordner nicht nur gelesen, sondern aktiv genutzt werden kann. Die Einstellung guest ok = yes ermöglicht es zudem, auf die Freigabe ohne Benutzeranmeldung zuzugreifen, also anonym. Das ist besonders praktisch in Heim- oder Testnetzwerken, sollte aber in produktiven Umgebungen vorsichtig verwendet werden.
Wenn Sie alle Anpassungen vorgenommen haben, speichern Sie die Änderungen in der Datei. Damit die Änderungen aktiv werden, starten Sie den Samba-Dienst neu:
sudo systemctl restart smbdbashNun ist Ihr Samba-Server betriebsbereit.
Wenn Sie den Zugriff auf Ihren Fileserver nur für bestimmte Benutzerinnen und Benutzer erlauben möchten, können Sie zunächst einen neuen User anlegen und diesem ein Samba-Passwort zuweisen. Anschließend passen Sie die Berechtigungen des Freigabeordners an. In der Samba-Konfigurationsdatei müssen Sie dann unter der Freigabe den User als valid user eintragen.
Schritt 7: Zugriff vom Client testen
Nachdem der Samba-Fileserver eingerichtet ist, sollten Sie testen, ob er im Netzwerk korrekt erreichbar ist. Die angegebene IP-Adresse ist die statische IP, die Sie Ihrer virtuellen Maschine zuvor zugewiesen haben. Unter Windows öffnen Sie den Datei-Explorer und geben die Adresse der Freigabe ein, zum Beispiel:
\\IP_SERVER\sharedWenn alles korrekt konfiguriert ist, erscheint der freigegebene Ordner, und Sie können auf die Dateien zugreifen, neue Dateien erstellen oder bestehende ändern.
Unter Linux binden Sie die Freigabe über das Terminal ein, etwa mit:
sudo mount -t cifs //IP_SERVER/shared /mnt -o guestbashJetzt können Sie den Inhalt der Freigabe unter dem Verzeichnis /mnt einsehen und darauf zugreifen.
Für produktive Umgebungen empfiehlt es sich, den Fileserver zusammen mit einem Proxmox Backup Server zu betreiben, um regelmäßige Backups aller Daten automatisiert zu erstellen.
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