Dass einige neue TLDs bestimmten Gruppen vorbehalten sind, hat ganz unterschiedliche Hintergründe. Diese lassen sich am besten nachvollziehen, indem man einen Blick auf die verschiedenen Typen wirft:
- Geografische TLDs: Unter den neuen Domain-Endungen finden sich zahlreiche, mit denen Website-Betreiber einen direkten regionalen Bezug ausdrücken können. Es gibt sowohl solche, die für einen bestimmten Ort stehen (wie .berlin oder .barcelona), als auch solche, die für eine Region stehen (wie beispielsweise .saarland). Standardmäßig behalten sich die Registerbetreiber vor, diese Top-Level-Domains exklusiv für Menschen und Firmen freizugeben, die einen entsprechenden Wohn- bzw. Unternehmenssitz vorweisen können.
- Themen-/Branchenspezifische TLDs: Der Großteil der neuen Top-Level-Domains dient dem Website-Betreiber dazu, die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Branche auszudrücken oder das Thema der Seite hervorzuheben. Zu den verschiedenen Kategorien zählen u. a. Gesundheit (.doctor, .fitness), Industrie (.autos, .hotel), Handel (.deal, .discount) und Sport (.golf, .hockey). Die Bedingungen, die für eine Registrierung dieser Domains gelten, hängen sehr stark von den Plänen und Interessen der Vergabestellen ab.
- Markenspezifische TLDs: Diese neuen Top-Level-Domains sind bisher ausschließlich der exklusiven Nutzung vorbehalten. Es handelt sich dabei um Domain-Endungen, die von Markeninhabern beantragt wurden und einen direkten Bezug zur Marke aufweisen mussten. Die ICANN bevorzugte solche Fälle bei der Vergabe der entsprechenden TLDs. Der Online-Versandhändler Amazon hat sich beispielsweise neben .amazon auch die Domain-Endungen .audible, .kindle und .prime gesichert.
Die Auflistung verdeutlicht die Stärke der neuen Top-Level-Domains: Sie erlauben wesentlich individuellere und aussagekräftigere Webadressen als die bisherigen Vertreter. Traditionelle generische TLDs wie .com (company) oder .org (organisation) haben ihren ursprünglichen Status längst verloren und bieten keinerlei Mehrwert für die eigene Homepage. Länderspezifische Domain-Endungen wie .de oder .ch drücken zwar den Bezug zu einer Nation aus, stellen allerdings den Standard dar und sind entsprechend gewöhnlich. Aufgrund der oft lockeren Registrierungsvoraussetzungen sind zudem die meisten sinnvollen Adressen bereits vergeben.
Die neuen TLDs ordnen Internetadressen also nicht nur den verschiedensten Kategorien zu, sondern eröffnen auch vollkommen neue Kombinationsmöglichkeiten.