Subdomain, Verzeichnis oder neue Domain aus SEO-Sicht

Wenn Sie die Struktur Ihres Online-Angebots anpassen möchten, stehen Ihnen mehrere Optionen zur Auswahl: Ob naheliegende Lösungen wie eine Subdomain oder ein Verzeichnis oder eine gänzlich neue Domain. Die Ansätze unterscheiden sich nicht nur strukturell, sondern auch hinsichtlich der Suchmaschinenoptimierung.

Subdomain, Verzeichnis und neue Domain im tabellarischen Vergleich

Verzeichnis Subdomain Neue Domain/Website
Aufwand gering mittel hoch
Kosten gering gering hoch
SEO Content und Linkpower der Haupt-Domain fließen ein Individuelle SEO-Maßnahmen pro Subdomain erforderlich Domain: Linkpower und Trust lassen sich übertragen; Website: Start bei null
Geeignet für Unterthemen vorhandener Inhalte Verschiedensprachige Websites, Trennung von Themenkomplexen Thematische Neuausrichtung, neue Projekte

Kurz erklärt: Neue Domain, Subdomain oder Verzeichnis?

Bewegen sich die geplanten neuen Inhalte in einem thematisch ähnlichen Feld wie die der vorhandenen Website, können Sie dies oftmals gut mit einem Unterverzeichnis (auch Subverzeichnis bzw. Unterordner genannt) oder einer Subdomain für das neue Themenfeld lösen. Beim Filmstar-Blog über eine Schauspielerin böte sich dies beispielsweise an, wenn fortan auch Neuigkeiten über ihren Ehemann regelmäßig auf der Site erscheinen sollen.

Falls Inhalte zu anderen Themen geplant sind (etwa Beiträge über andere Schauspieler, die keinerlei Verbindung zur bisherigen Hauptfigur des Blogs aufweist), ändert sich dadurch die Ausrichtung Ihres Webauftritts. Im Beispiel wäre die Fortentwicklung des Blogs zu einem Newsportal für Filmstars im Allgemeinen denkbar. Dem steht allerdings oft die registrierte Domain im Weg. Um beim Beispiel zu bleiben: Eine Adresse, die den Namen einer ganz bestimmten Schauspielerin enthält, eignet sich nicht für ein Newsportal über eine Vielzahl verschiedener Schauspieler. In solch einem Fall stellt eine neue Domain häufig die beste Lösung dar.

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Neue Domain vs. Unterverzeichnis vs. Subdomain: Vorteile und Nachteile

Die Ausrichtung des neuen Contents ist also eine wichtige Entscheidungsgrundlage dafür, welche der Optionen die beste für Sie ist. Auch hinsichtlich des Suchmaschinen-Rankings gibt es durchaus Unterschiede. Im Folgenden erklären wir Ihnen die Funktionsweise und Unterscheidungsmerkmale der einzelnen Methoden und zeigen jeweils, in welchen Fällen man idealerweise auf sie zurückgreift.

Unterverzeichnis: Vorteile und Nachteile

Das URL-Verzeichnis definiert die Struktur einer Website und untergliedert sich in verschiedene (Unter-)Verzeichnisse, die sich an die Domain anschließen. Beim Webshop-Beispiel könnte ein entsprechendes Unterverzeichnis etwa example.com/shop heißen. Wenn verschiedene Elektronikhersteller eigene Shop-Unterseiten für ihre Produkte erhalten sollen, lässt sich dies mit einem weiteren Unterverzeichnis realisieren (example.com/shop/hersteller1, example.com/shop/hersteller2 etc.). Die technische Realisierung ist – zum Beispiel im Vergleich zu einer Subdomain – nicht sehr komplex.

Gerade für die Suchmaschinenoptimierung ist es wichtig, dass die Unterverzeichnisse einer Website immer einen passenden Namen tragen. Der Verzeichnisname ist im Idealfall ein Keyword – genau wie es bei der Benennung der Subdomains der Fall ist. Dies ist nicht nur aus SEO-Sicht, sondern auch für die Transparenz Ihrer Website wichtig: Wenn die Landingpage einer bestimmten Marke nicht den Namen des Herstellers trägt, sondern nur zusammenhanglos benannt wurde, wirkt dies unprofessionell. Ein großes SEO-Plus dieses Ansatzes: Bei Unterverzeichnissen hat die Qualität von Content und Linkpower der Root-Domain Auswirkungen auf das Ranking.

Vorteile Nachteile
Technische Realisierung nicht sehr komplex Bei einer Abstrafung eines Verzeichnisses ist immer die komplette Domain mit ihren Rankings betroffen
Verzeichnisse profitieren von dem Content und der Linkpower der Haupt-Domain

Wann ist eine Subdomain sinnvoll und wann nicht?

Eine Subdomain bezeichnet grundsätzlich eine Domain, die einer anderen Domain untergeordnet ist. In Bezug auf die Website-Struktur nutzt man den Begriff in erster Linie für die Third-Level-Domain. Wenn man beispielsweise einen Onlineshop auf www.example.com einrichten möchte, könnte man hierfür die Subdomain shop.example.com wählen.

Insbesondere in folgenden Szenarios ist eine Subdomain sinnvoll:

  • verschiedensprachige Websites, zum Beispiel de.example.com für die deutsche und en.example.com für die englische Version
  • deutliche Trennung verschiedener Themenkomplexe auf einer Seite, zum Beispiel flugreisen.example.com als Abgrenzung zu zugreisen.example.com und busreisen.example.com
  • Hervorhebung verschiedener Produkte, Anbieter oder Marken, zum Beispiel hersteller1.example.com, hersteller2.example.com etc.

Die manuelle Einrichtung einer Subdomain ist durchaus komplex. Für viele Content-Management-Systeme existieren zwar Plugins zur Implementierung von Subdomains, doch es müssen dennoch entsprechende Einstellungen auf dem Webserver vorgenommen und die Wildcard im DNS-Server für solch eine Implementierung eingerichtet werden. Für Laien kann dies ein Hindernis darstellen. Allerdings bieten einige Webhoster Hilfestellungen bzw. eine erleichterte Einrichtung von Subdomains an. Subdomains bieten in puncto SEO den Vorteil, dass sie für sich – unabhängig von der Kern-Domain – in den Ergebnissen der Suchmaschinen erscheinen können.

Vorteile Nachteile
Jede Subdomain kann für sich in den Suchergebnissen auftauchen Für Laien nicht so leicht realisierbar
Abstrafungen betreffen immer nur die einzelne Subdomain Jede Subdomain muss individuell SEO-optimiert werden

Vorteile und Nachteile einer neuen Domain oder Website

Falls Ihre bisherige Domain einen speziell sach- oder themenbezogenen Namen besitzt und Ihr neuer Content thematisch über diesen hinausgeht, ist ein Domain-Wechsel die einfachste Lösung – vorausgesetzt, sie möchten die alte Website nicht als ein eigenständiges Angebot beibehalten. Beim Filmstar-Blog wäre beispielsweise die Registrierung einer neuen Domain notwendig, wenn die Blog-Adresse auf den Namen der Darstellerin verweist, fortan aber nicht nur über sie, sondern auch über andere Schauspieler berichtet werden soll.

Tipp

Wie Sie eine Domain ändern, erfahren Sie im Ratgeberbeitrag „Domain-Wechsel: So richten Sie Ihre neue Internetadresse ein“.

Wenn sich der neue Content sehr stark von den bisherigen Inhalten Ihrer Website unterscheidet, Sie aber diese Website als eigenständiges Online-Angebot bewahren möchten, sollten Sie eine komplett neue Website inklusive neuer Domain für die frischen Inhalte anlegen.

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Sowohl bei einer neuen Domain als auch bei einer neuen Website fallen zusätzliche Kosten an. Einer der größten Nachteile bei der Umsetzung einer neuen Website liegt auf der Hand: Sie müssen von Grund auf eine Seite konzipieren, einrichten und anschließend testen. Zudem haben Sie nach dem Live-Gang der Site eine weitere Webpräsenz, bei der sich jemand um die Administration kümmern muss. Sie können von einem neuen Internetauftritt bzw. einer neuen Adresse jedoch profitieren, wenn Ihre alte Website unter einem Imageschaden leidet (egal ob fremd- oder selbstverschuldet).

Vorteile Nachteile
Eine zusätzliche Website kann sauber auf bestimmte Länder bzw. Sprachregionen mit Backlinks optimiert werden Hoher Aufwand
Chance für einen sauberen Neustart bzw. Einstieg in neue Themengebiete Im Fall einer komplett neuen Website starten Sie bei null
Hinweis

Bei der Änderung einer Domain kann die bereits erreichte Linkpower und der Trust prinzipiell übertragen werden. Hierfür sind allerdings einige SEO-Anpassungen wie die Verknüpfung von Content und Domain, die Verifizierung der neuen Adresse in der Google Search Console oder die Einrichtung einer 301-Weiterleitung von der alten zur neuen Adresse erforderlich. Mehr Informationen dazu erhalten Sie im Artikel über Domain-Weiterleitungsarten.