Sogenannte Headless CMS bzw. Decoupled CMS wie Contentstack, Kontent oder Cockpit kommen ohne festes Frontend aus. Die Ausdrucksweise „decoupled“ und „headless“ bezieht sich darauf, dass man das System gewissermaßen „geköpft“ bzw. Frontend und Backend „entkoppelt“ hat. Ein Headless oder Decoupled CMS umfasst die folgenden Komponenten:
- eine Datenbank, auf der die Inhalte gespeichert sind (Backend),
- ein Content Management Backend, in dem die Inhalte gestaltet werden,
- eine API, über die Backend und Frontend miteinander sprechen, und
- eine Umgebung zum Darstellen der Inhalte (Frontend).
Bei einem Decoupled CMS sind Speicherung, Verwaltung und Darstellung der Inhalte separate Komponenten. Sie sind über ein Application Programming Interface (API) miteinander verbunden. Die meisten Decoupled CMS haben eine eigene Autorenoberfläche, aber die Inhalte können auch über die API gestaltet und bearbeitet werden. Allerdings sind auch Decoupled CMS in sich abgestimmte Komplettsysteme.
Dem Headless CMS dagegen fehlt die Komponente zur Darstellung der Inhalte ganz. Das heißt: Das CMS gibt nicht mehr vor, über welche Kanäle Inhalte ausgespielt werden. Ein Headless CMS tauscht sozusagen die Fähigkeit zur Präsentation der Inhalte in einem Frontend gegen die Flexibilität, Inhalte über ein beliebiges Frontend auszuspielen. Die CMS-Komponenten sehen dann so aus:
- eine Datenbank, auf der die Inhalte gespeichert sind (Backend),
- ein Content Management Backend zum Gestalten der Inhalte,
- eine API, die das Backend mit einer beliebigen Lösung oder einem beliebigen Kanal zum Darstellen der Inhalte verbindet.
Mit einem Headless CMS können Sie Ihre Inhalte beispielsweise in einem IoT-Ökosystem und über eine Vielzahl anderer Kanäle verbreiten. Im Prinzip ist die Anzahl der Frontends, die über die API verknüpft werden, sogar unbegrenzt. Sie können es sogar nachträglich austauschen, falls neue Trends im Webdesign eine Überarbeitung Ihrer Website nötig machen.
Zudem kann das CMS über die API im Gegenzug auch Daten aus dem Frontend sammeln. So kann Ihr Unternehmen Daten von allen Touchpoints gewinnen und sie für Personalisierungs- oder Marketing-Zwecke auswerten.
Ein weiterer Faktor ist die zusätzliche Sicherheit. Headless CMS liefern Inhalte in der Regel über ein CDN (Content Delivery/Distribution Network) aus, nicht direkt aus ihrer Datenbank. Dadurch sinkt das Risiko eines DDoS-Angriffs (Distributed Denial of Service) auf Ihre Website.