CMS für kleine Webseiten – So finden Sie die passende Software

Heutzutage stellt sich weniger die Frage, ob sich ein Webauftritt für die eigene Firma lohnt, als vielmehr die Frage, wie man selbigen realisiert. Abhängig von der Branche, in der Sie tätig sind, und dem Konzept, das Sie mit Ihrem Auftritt verfolgen, kann die Firmenhomepage ganz unterschiedliche Zwecke erfüllen. In ihrer klassischen Funktion stellt sie eine umfassende Online-Visitenkarte dar, die allgemeine Informationen wie Öffnungszeiten, Anfahrtsbeschreibungen oder Kontaktmöglichkeiten präsentiert. Beinahe zum Standard gehören auch einfache dynamische Elemente wie Kontaktformulare, mit denen die Besucher der Website Termine beantragen, Räumlichkeiten buchen oder Kaufangebote einholen können. Immer häufiger besteht außerdem der Wunsch, den Nutzern einen Mehrwert zu bieten und die Firmenseite durch einen eigenen Blog, nützliche Webservices oder ein User-Forum zu bereichern.

Nicht nur die Frage, welche Elemente die eigene Unternehmensseite enthalten soll, bereitet Kopfzerbrechen – auch die Suche nach der geeigneten Software erweist sich als knifflige Angelegenheit. Aufgrund ihrer geringen Kosten und der hervorragenden Skalierungsmöglichkeiten tendieren die meisten Unternehmen schnell zur Nutzung von Content-Management-Systemen. Allerdings benötigen kleinere Betriebe nicht unbedingt den vollen Funktionsumfang komplexer CMS-Programme – und so bleibt oft die Frage offen, welches CMS sich für kleine Unternehmen überhaupt am besten eignet. Und auch, wenn es keine universelle Antwort auf diese Frage geben kann, gibt es dennoch einige Aspekte, die Sie bei der Suche nach dem passenden CMS für Ihr KMU unbedingt berücksichtigen sollten

Punkt 1: Welches Budget steht zur Verfügung?

Die materiellen und menschlichen Ressourcen, die für Ihr Webprojekt zur Verfügung stehen, sind von elementarer Bedeutung für die Wahl des passenden Systems. In der Regel haben Sie in einem kleinen Unternehmen nicht die finanziellen Möglichkeiten eines Großkonzerns und sind daher gezwungen, sehr genau zu kalkulieren. Je nach Website- und Betreuungskonzept können daher ganz unterschiedliche CMS die beste Wahl darstellen. Planen Sie beispielsweise, das Webprojekt komplett in Eigenregie zu führen, sparen Sie sich zwar die Bezahlung externer Entwickler und Designer, benötigen allerdings auch entsprechendes Personal in den eigenen Reihen. Das kann die Auswahl in Frage kommender CMS schnell reduzieren, wenn das Know-how Ihrer eigenen Entwickler auf bestimmte Programme und Skriptsprachen beschränkt ist.

Ferner sollten Sie auch den Aufwand miteinberechnen, der bei der Installation, Administration und Instandhaltung anfällt. Zusätzlich gilt es, zu entscheiden, ob Sie das Hosting von CMS und Website selbst übernehmen und die notwendige Hard- und Software kaufen, oder ob Sie selbige bei einem Hosting-Anbieter mieten. CMS stellen allerdings prinzipiell keine hohen Anforderungen an die Serverstruktur, weshalb dieser Faktor die Auswahl des passenden Systems meist nicht beeinflusst.

Punkt 2: Welches Angebot ist geplant?

Die Art der Inhalte, die Sie auf Ihrer Firmenhomepage veröffentlichen wollen, sollte ein entscheidendes Kriterium für die Auswahl des CMS sein. Im Allgemeinen können Sie mit nahezu jedem System sowohl einfache statische Seiten als auch komplexe Websites mit dynamischen Elementen erstellen, doch ist diese Flexibilität eng an den modularen Aufbau geknüpft. Und so enthalten viele CMS bereits in der Standard-Installation eine Vielzahl an Erweiterungen und Templates. Aus diesem Grund bieten sie oft weitreichende Funktionen und Optionen, die für eine unnötige Komplexität sorgen. Andererseits kann es natürlich auch sein, dass ein zu simples CMS sich nicht zur Realisierung Ihres Konzeptes eignet oder entsprechende Erweiterungen entweder kostenpflichtig sind oder nicht mehr aktiv weiterentwickelt werden.

Punkt 3: Bietet das CMS die gewünschte Usability?

Es ist wichtig, dass ein CMS für Ihr KMU allen Benutzern den notwendigen Komfort bietet. Wenn die involvierten Mitarbeiter das System nicht richtig bedienen können, wird sich das mit großer Wahrscheinlichkeit in der Qualität Ihres Internetauftritts widerspiegeln. Die Funktionen zur Entwicklung des Webprojektes sollten so benutzerfreundlich wie möglich sein, denn wenn Ihr Entwicklerteam die Homepage nur mit äußerst umständlichen Mitteln realisieren kann, eignet sich das entsprechende CMS nicht für kleine Webseiten. Ebenfalls von großer Bedeutung sind die Administrations-Optionen. Diese sollten einerseits gut vom redaktionellen Bereich getrennt sein und anderseits die Zuordnung von Benutzerrollen und Benutzerrechten ermöglichen, damit Sie genau bestimmen können, welche Mitarbeiter welche Funktionen nutzen können.

Ein hohes Maß an Usability ist natürlich auch in Sachen Content-Implementierung Grundvoraussetzung eines CMS für kleine Unternehmen. Autoren und Redakteure bzw. die verantwortlichen Mitarbeiter sollten Texte, Videos, Bilder etc. intuitiv einpflegen können. Hilfsmittel wie vorgefertigte Inhaltstypen und gut funktionierende WYSIWYG-Editoren, die vorhandene Texte automatisch in HTML umwandeln, gehören für Websites mit regelmäßigen Content-Updates zum Pflichtprogramm.

Punkt 4: Wie lässt sich die Zugänglichkeit der Inhalte gewährleisten?

Wenn Sie eine neue Internetpräsenz gestalten und veröffentlichen, wollen Sie auch, dass diese für möglich viele User verfügbar und zugänglich ist – und möglichst wenig Nutzer aufgrund von Sprachbarrieren oder des genutzten Endgeräts ausgeschlossen werden. Da immer mehr Nutzer mit mobilen Geräten im World Wide Web unterwegs sind, sollte daher auch ein CMS für kleine Webseiten es ermöglichen, mit einfachen Mitteln eine mobile Version Ihrer Firmenseite zu erzeugen. Etwas aufwändiger zu programmieren, dafür aber wesentlich angenehmer zu pflegen ist eine Responsive Website. Sofern Sie diesen Websitetyp favorisieren, der sich automatisch an die Displaygröße anpasst, sollte das Content-Management-System also auch hierfür die passenden Optionen bereitstellen.

Wollen Sie Ihre Webpräsenz in mehreren Sprachen anbieten, ist es darüber hinaus ratsam, ein System mit Mehrsprachigkeits-Funktion zu wählen. Das hat den Vorteil, dass Sie nicht zwei oder mehr getrennte Seiten entwickeln müssen, sondern die Inhalte in den unterschiedlichen Sprachen parallel in einem einzigen Projekt verwalten können. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Umsetzbarkeit von barrierefreien Seiten. Für offizielle Einrichtungen wie Behörden bereits obligatorisch, nimmt das Prinzip des barrierefreien Webs einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Dieser Ansatz, alle bereitgestellten Inhalte für jeden verfügbar zu machen, ist eng mit der Nutzerfreundlichkeit Ihres Webauftritts verknüpft.

Punkt 5: Bietet das CMS ausreichend Sicherheit für Ihre Daten?

Selbstverständlich gibt es keinen einhundertprozentigen Schutz gegen Hackerangriffe. Allerdings gibt es eine Reihe von nützlichen Funktionen, mit denen ein CMS den Zugriff von außen erschweren kann. CMS für kleine Unternehmen bieten gegenüber den verbreiteten Programmen für größere Projekte und Konzerne sogar folgende Vorteile:

  • Sie liegen aufgrund der geringeren Verbreitung nicht so stark im Fokus der Cyber-Kriminellen.
  • Sie weisen aufgrund der geringen Anzahl an Plug-ins bzw. Modulen potenziell weniger Schwachstellen auf.

Sie sollten außerdem auch sichergehen, dass der Entwickler der jeweiligen Content-Management-Software die Seriosität und Funktionalität der Module von Drittanbietern wie zum Beispiel von Tracking-Tool-Plug-ins überprüft. Ferner empfiehlt es sich auch, ein CMS zu wählen, das automatisch auf verfügbare Aktualisierungen der System-Software sowie der implementierten Erweiterungen hinweist. Zusätzlich zu einem standardmäßigen Passwortschutz ermöglichen einige Systeme auch den Zugriff über eine gesicherte Verbindung.

Gefahr für die Daten Ihres Webprojektes droht jedoch nicht nur von außen: Es ist ebenso wichtig, dass das CMS für Ihr KMU die passende Antwort auf Nutzerfehler und System- oder Datenbankabstürze ohne Fremdeinwirkung parat hat. Wichtig sind hierfür vor allem:

  • individuell definierbare Benutzerrollen, damit unerfahrene bzw. unberechtigte Mitarbeiter keine systementscheidenden Fehlkonfigurationen vornehmen können
  • eine Möglichkeit, Dokumentenstände zu versionieren, um Fehler schnell und unkompliziert rückgängig machen zu können
  • automatische Back-ups von CMS und Datenbank

Punkt 6: Unterstützt Sie das CMS bei der Suchmaschinenoptimierung?

Auch wenn ein CMS für kleine Webseiten sich in erster Linie durch einen beschränkten, spezifisch zugeschnittenen Funktionsumfang auszeichnet, dürfen SEO-Module in keinem Fall fehlen. Sie sollten zumindest in Form von Erweiterungen manuell nachrüstbar sein. Achten Sie dabei besonders darauf, ob das Content-Management-System Optionen bereitstellt, um

  • Meta-Informationen (Title, Description) zu definieren,
  • Alternativtexte für Links und Bilder zu formulieren,
  • eine XML-Sitemap zu generieren,
  • suchmaschinenfreundliche Links zu erzeugen,
  • den HTML-Code zu bereinigen
  • und Rich-Snippets zu erstellen.

Welche CMS für kleine Webseiten gibt es?

Nicht nur die Zahl an Content-Management-Systemen, sondern auch deren Funktionsumfang ist in den vergangenen Jahren rapide gestiegen. Als kleines Nutzprogramm für Blogger gestartet, zeigt sich beispielsweise WordPress heute als umfassende Websoftware, mit der sich selbst die komplexesten Projekte realisieren lassen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, haben einige Entwickler CMS veröffentlicht, die speziell für den Einsatz in kleineren Projekten konzipiert und daher optimal als CMS für KMU geeignet sind. Wir stellen einige der besten Lösungen vor.

Kirby

Sind Einfachheit, Flexibilität und eine gute Usability für die Autoren einer Website bzw. Blogs gefragt, ist das CMS Kirby die perfekte Wahl. Einmal installiert, lassen sich sämtliche Änderungen am eigenen Kirby-Projekt bequem via FTP, Netzwerklaufwerk oder Dropbox vornehmen, wobei ein leicht bedienbarer Editor für die Gestaltung der eigenen Website bereitsteht. Die Besonderheit an Kirby: Ihr Webprojekt muss nicht an eine Datenbank angebunden sein, sondern lässt sich auch ohne eine solche externe Datenquelle betreiben. Um Ihre Seite mit dem datenbanklosen CMS als Basis zu veröffentlichen, müssen Sie eine kostenpflichtige Lizenz erwerben.

Vorteile

Nachteile

Website läuft ohne Datenbank

Veröffentlichung ist kostenpflichtig

Extrem schlanker Projektcode

Nicht für einen Theme-Wechsel konzipiert

Redaxo

Wer ein leicht zu bedienendes Content-Management-System speziell für Redakteure sucht, findet in Redaxo einen starken Verbündeten. Die Open-Source-Software lässt Ihnen bei der Gestaltung von Front- und Backend freie Hand, sodass sich ein Projekt perfekt auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten einer schreibenden Autorenschaft anpassen lässt. Sie können Redaxo aber auch für andere kleinere Websites verwenden und Ihr Projekt bei Bedarf sogar mithilfe kostenfreier Erweiterungen ausbauen.

Vorteile

Nachteile

Hochgradig flexibel

Anpassungen am Design sind vergleichsweise kompliziert

Ressourcensparendes CMS

Schwächen in puncto SEO

Contentful

Ein Vertreter der Klasse der sogenannten Headless CMS ist das in Berlin entwickelte, kostenpflichtige Content-Management-System Contentful. Dank des Verzichts auf ein festes Frontend ist die Software dafür prädestiniert, den eigenen Content plattformübergreifend zu verbreiten: Was einmal im Contentful-Editor erstellt ist, lässt sich nämlich jederzeit über eine frei programmierbare API an beliebiger Stelle veröffentlichen. Auch hinsichtlich der zugrundeliegenden Backend-Struktur haben Sie nahezu alle Freiheiten, um ein maßgeschneidertes Rechte- und Zugriffsmodell passend zu Ihrem Unternehmen zu entwerfen.

Vorteile

Nachteile

Content ist von Design losgelöst

Monatliche Kosten

Modernisierungen an der Website lassen sich jederzeit durchführen, ohne Rücksicht auf die Inhalte nehmen zu müssen

Verbesserungswürdige Preview-Funktion

MyWebsite Now

Eine einfache und effektive CMS-Alternative für den Bau kleiner Websites bietet der Homepage-Baukasten MyWebsite Now . Das praktische Website-Tool des Hosting-Providers IONOS bietet Ihnen zwar nicht die vielfältigen Administrationsoptionen über ein Backend wie ein CMS, gibt Ihnen dafür aber die Möglichkeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. So gestalten Sie Ihr Webprojekt mit einsatzfertigen Bausteinen und individuellen Layout- und Designvorlagen, ohne sich dabei um Installationen, Aktualisierungen oder das Hosting kümmern zu müssen.

Vorteile

Nachteile

Benutzerfreundlicher Drag-and-Drop-Editor, der sich ohne Programmierwissen bedienen lässt

Abhängigkeit vom Provider

Hoher Sicherheits- und Datenschutzstandard

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Fazit: Das perfekte CMS für kleine Unternehmen ist auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten

Nicht für jede kleinere Unternehmensseite sind alle aufgeführten Kriterien bei der CMS-Auswahl relevant, und auch die Gewichtung der einzelnen Bereiche wird von Firma zu Firma variieren. Übergreifend gilt allerdings, dass Sie mit einem weniger komplexen System in der Regel die beste Wahl treffen. Der allgemeine Trend von Content-Management-Software zielt zwar darauf ab, immer mehr Funktionen bereits in der Standard-Variante anzubieten, doch wirklich von Vorteil ist dies nur für einige wenige Projekte, die mit einer simplen Firmenhomepage wenig gemeinsam haben. Bei der Erstellung einer solchen wirkt sich diese Vielfalt in der Regel oft eher nachteilig aus: Die verschiedenen Benutzer des CMS sind schnell überfordert und nebenbei steigt auch das Risiko einer möglichen Sicherheitslücke.

Tipp

Eine umfangreiche Auflistung der besten Content-Management-Systeme sowohl für kleinere Seiten als auch für komplexe Business-Projekte bietet unserer großer CMS-Vergleich.

Die Checkpunkte für die Suche nach dem passenden CMS für Ihr KMU in der Kurzfassung:

  1. Entscheiden Sie sich, ob Sie das CMS selbst betreuen oder einen externen Dienstleister beauftragen.
  2. Definieren Sie geplante Content-Typen und die Zielsetzung der Firmenhomepage.
  3. Achten Sie darauf, dass das gewählte CMS sich von allen beteiligten Benutzern gut bedienen lässt.
  4. Prüfen Sie, ob die technischen Voraussetzungen gegeben sind, um die Website möglichst vielen Nutzern zugänglich zu machen (also bspw. auch Nutzern mobiler Endgeräte).
  5. Legen Sie Wert darauf, dass die Content-Management-Software die Sicherheit der Daten gewährleistet.
  6. Wählen Sie ein System, das Sie bei der Suchmaschinenoptimierung unterstützt.