Gelockt haben dürfte die Influencer wohl die Vision der Entwickler, mit Vero eine echte Alternative zum Platzhirsch Instagram und anderen alteingesessenen Social-Media-Plattformen zu bieten: Entsprechend dem Namen („Vero“ ist italienisch für „Wahrheit“) und dem Slogan „True Social“ will man branchentypische Missstände frontal angehen. Das bedeutet: keine Werbung, keine Nutzerdatensammlung und auch kein lästiger Algorithmus, der Inhalte vorkuratiert. Dieses Versprechen hat dazu geführt, dass Vero mancherorts bereits als „das nächste Instagram“ gehandelt wird. Aber kann die App diesem Anspruch gerecht werden?
Fakt ist jedenfalls, dass auch die großen sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter zu Anfang werbe- und algorithmusfrei waren. Als etwas heuchlerisch wird auch kritisiert, dass man bei der Registrierung eines neuen Accounts zwingend seine Telefonnummer angeben muss. Zudem soll Vero nicht für immer frei zugänglich bleiben: Kostenpflichtige, wenn auch günstige Abonnements sollen die Finanzierung der App in Zukunft sicherstellen. Ein konkreter Preis sowie dessen Einführung sind aber noch nicht bekannt – angesichts der vorherrschenden technischen Probleme haben die Entwickler entschieden, ihr „Free for Life“-Angebot, das eigentlich nur für die erste Million Nutzer gelten sollte, bis auf weiteres zu verlängern. Es lohnt sich also, jetzt noch auf den Zug aufzuspringen und somit vielleicht zum „Early Adopter“ eines neuen, aufstrebenden Fotonetzwerks zu werden.