Der „Bandwagon“ steht im englischen für die „erfolgreiche Seite“ beziehungsweise die „erfolgreiche Partei“. „To climb on the bandwagon“ beschreibt den Prozess, wenn sich jemand einer erfolgversprechenden Sache anschließt, also zum Mitläufer wird.
Aus diesem Sprachbild leitet sich der Name des Bandwagon-Effekts ab, der oft auch als Mitläufereffekt bezeichnet wird. Eine gute Erklärung für den Bandwagon-Effekt liefert die psychologische Handlungstheorie: Ein wahrgenommener Erfolg (z. B. der Besitz eines attraktiven Produkts, das den Status hebt) steigert die Bereitschaft anderer Konsumenten, die als erfolgreich wahrgenommene Handlung ebenfalls zu vollführen – als Teil des „Bandwagons“ kaufen sie dann das Produkt, das ihres Wissens auch andere kaufen.
Höchst spannend sind dabei die gegensätzlichen Gründe für den Kauf. Während die „Leader“ die Produkte kaufen, um sich zu differenzieren und sich abzuheben, also um nicht dazuzugehören, kaufen „Follower“ das Produkt gerade, um zu einer bestimmten Gruppe dazuzugehören. Erklären lässt sich der Effekt auch mit dem generellen Wunsch von Menschen, Recht zu haben. Entscheidet man sich für die populärste Option, erscheint die Wahrscheinlichkeit höher, die richtige Wahl getroffen zu haben.
Durch die rasanten Entwicklungen im Bereich Social Media haben das Prinzip von Leader und Follower und der Bandwagon-Effekt natürlich eine noch größere Bedeutung für das Marketing erlangt, als sie ohnehin schon hatten. In den sozialen Medien ist das Prinzip des Folgens bereits im Konzept mit angelegt. Diese Tatsache erklärt auch den Erfolg von Influencer-Marketing.