Zoom-Alternativen im Vergleich – die besten Tools für Videokonferenzen
Die Videokonferenz-Software Zoom erfreut sich großer Beliebtheit. Es gibt aber auch andere Anbieter, die eine ausgereifte Technik für netzbasierte Videotelefonie bieten. Wir stellen die wichtigsten Alternativen zu Zoom im Bereich Internet-Telefonie (auch „Voice over IP“ oder „VoIP“ genannt) vor.
Zoom und Alternativen im Schnellüberblick: Der direkte Vergleich
Anbieter | Maximale Teilnehmerzahl | Fazit/Besonderheiten |
---|---|---|
Zoom | 1.000 (in der Gratisversion bis 100) | einfach zu bedienen vielseitig viele Gratisfunktionen in der Vergangenheit viele Sicherheitslücken Datenschutzprobleme führen teils zu Nutzungsverboten |
Microsoft Teams | 11.000 (1.000 mit Interaktion) | viele Funktionen gratis viele Tools für Produktivität auch für größere Unternehmen geeignet gewisse Einarbeitung nötig Sicherheitsschwächen |
IONOS Video Chat | 24 | sehr einfach zu bedienen ohne Kosten und ohne Registrierung hoher Datenschutz nur für kleine Gruppen mit bis zu 24 Teilnehmern verfügbar |
Cisco Webex Meetings | 1.000 (Gratisversion bis 100) | setzt auf Produktivität viele Funktionen gratis verschiedene Verschlüsselungstechniken für größere Unternehmen geeignet Support ist verbesserungswürdig |
GoToMeeting | 250 (in der Gratisversion nur 4) | ideal für kleinere Videokonferenzen Plattformübergreifend nutzbar (Web-App) viele weitere Funktionen kostenpflichtig weniger starke Verschlüsselung (128-Bit) |
Jitsi Meet | Schwankt je nach technischer Infrastruktur | ideal für kleinere, sicherheitskritische Meetings für sicherheitsbewusste Anwender (DSGVO-konform) Self Hosting möglich kaum zusätzliche Funktionen kleinere Sicherheits- und Performance-Mängel |
Wire | Bis zu 150 | geeignet für sicherheitskritische Anwendungen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung Registrierung erforderlich geringer Support für Produktivität |
BigBlueButton | 100 (mehr mit Performance-Einbußen möglich) | speziell für Bildungseinrichtungen ohne Anwendung nutzbar keine mobile App Performanceprobleme bei großen Meetings |
Ausführliche Informationen zu den in der Tabelle aufgelisteten Tools erhalten Sie im Folgenden (Stand: Juli 2025).
- Ohne Registrierung
- Ohne Installation
- Einfach und datenschutzkonform
Zoom: Entwicklung, Funktionen und Kritik
Das Interesse an Zoom Cloud Meetings hat im Zuge der Corona-Krise sprunghaft zugenommen. Laut firmeneigenen Angaben nahmen im April 2020 täglich weltweit 300 Millionen Menschen an Zoom-Videokonferenzen teil (zum Vergleich Dezember 2019: 10 Millionen Teilnehmer pro Tag). Die Videokonferenz-Software überzeugt mit einem Freemium-Modell, das viele Leistungen kostenlos bietet. 1-zu-1-Konferenzen sind zeitlich unbegrenzt. Darüber hinaus können bis zu 100 Personen pro Konferenz teilnehmen, wenn die Dauer 40 Minuten nicht überschreitet. Hinzu kommen eine nutzerfreundliche Software bzw. Apps, die alle gängigen Endgeräte und Betriebssysteme unterstützen. Lediglich der Veranstaltende einer Videokonferenz muss sich registrieren, die Software herunterladen und kann weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer per Konferenz-Link einladen.

Die cloudbasierte Infrastruktur von Zoom wird von Nutzenden als leistungsfähig und stabil eingestuft. Die Videokonferenzen laufen also meist störungsfrei in HD-Ton- und Bildqualität ab. Negative Kritik gibt es vor allem zu Sicherheit und Datenschutz. Sicherheitsprobleme hat der Dienst zwar bisher schnell behoben, aber die Kritik am Datenschutz bleibt. Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist vorerst nur für zahlende Kundinnen und Kunden geplant.
Vorteile | Nachteile |
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Allrounder mit vielen Gratisfunktionen | in der Vergangenheit viele Sicherheitslücken |
auch für Technikeinsteiger leicht zu bedienen | Konflikt DSGVO vs. Cloud Act |
Sicherheitslücken werden bislang schnell behoben | Datenschutzprobleme weiterhin in der Kritik, teilweise Nutzungsverbote in Politik und Wirtschaft |
Zoom-Alternativen im Detail: Funktionen, Vor- & Nachteile
Microsoft Teams
Microsoft Teams zielt in erster Linie auf den Einsatz in einem Business-Umfeld, wird aber mittlerweile vermehrt auch außerhalb von Unternehmen genutzt. Laut einem Artikel im Microsoft-Blog vom März 2020 stieg die Nutzerzahl in nur einer Woche um über 12 Millionen auf weltweit insgesamt 44 Millionen tägliche User. Mittlerweile hat Teams mehr als 350 Millionen Nutzerinnen und Nutzer täglich.
Die Nutzung der Kooperationsplattform ist in der Basisversion kostenlos. Microsoft Teams unterstützt die gängige Hardware (Mobilgeräte, Desktop-PCs) und läuft auf allen bekannten Betriebssystemen; auch Linux wird unterstützt. Die Videokonferenz-Funktionalität ist Teil einer umfangreicheren Produktivitätsumgebung, die nach Installation einer Software zur Verfügung steht. Bis man sich dort zurechtfindet, ist eine gewisse Einarbeitungszeit vonnöten.

Alle wichtigen Videokonferenzfunktionen stehen bei der Zoom-Alternative zur Verfügung, beispielsweise Desktop-Sharing, Instant Messaging und ein Dateitransfer im Verlauf von Videokonferenzen. Wie bei Zoom können während eines Meetings die Hintergründe angepasst werden, etwa durch einen Weichzeichner. Eine Telefoneinwahl während eines Meetings ist möglich. Es können in der Desktop-Version bis zu 49 Videofeeds gleichzeitig auf einem Bildschirm angezeigt werden, mobil bis zu neun. In der kostenpflichtigen Version der Zoom-Alternative können Whiteboards für die interaktive Zusammenarbeit genutzt und Videochats und -konferenzen aufgezeichnet werden.
Für den Austausch von Dateianhängen stehen pro Account insgesamt bis zu zehn Gigabyte Cloud-Speicher zur Verfügung. Für die dauerhafte Nutzung des Angebots ist ein cloudgebundenes Microsoft-Konto für feste Teams, aber auch für Gäste zu empfehlen. Letztere durchlaufen – wenn sie noch kein Microsoft-Konto haben – einen einmaligen Registrierungsprozess. Gäste können aber auch ohne Teams-Konto per Einladungs-Link an Gruppen- oder Einzelchats teilnehmen.
Zu den Besonderheiten der Zoom-Alternative gehört die umfassende Integration in die Microsoft-365-Cloud. Arbeitsprozesse profitieren von dieser Einbindung und die Produktivität lässt sich deutlich steigern. So können Dateien synchronisiert und gemeinsam in der Cloud bearbeitet werden, eine Schnittstelle zum Onlinetool SharePoint vereinfacht das Speichern, Teilen und Verwalten digitaler Informationen im Unternehmen. Eine umfangreichere Nutzerverwaltung mit verschiedenen Rollen rundet das Leistungsspektrum ab.
In der Praxis berichten Nutzerinnen und Nutzer, dass bei einer schlechten Internetverbindung die Teilnahme an einem Videochat abrupt enden kann. Microsoft setzt Prioritäten und sorgt zunächst einmal dafür, dass die Online- und Cloud-Dienste im Umfeld von Microsoft 365 aufrechterhalten bleiben. Belastungsspitzen können sich also nachteilig für Nutzende mit Fokus auf die Videokonferenz-Funktionen auswirken.
Ein weiteres Manko: Auch Microsoft Teams steht bezüglich Datenschutz in der Kritik. Trotz Privacy-Shield-Zertifizierung und klarem Bekenntnis zu hohen Datenschutzstandards muss sich das US-Unternehmen nach den Bestimmungen des Cloud Acts richten.
Vorteile | Nachteile |
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viele Funktionen schon in der Gratisversion | gewisse Einarbeitung nötig |
Produktivität hat hohen Stellenwert | Schwächen bei der Sicherheit |
auch für größere Unternehmen geeignet | Konflikt DSGVO vs. Cloud Act |
Verwaltung von Rollen (Rechteadministration) |
- Bewährt: Vollständiges Office-Paket
- Sicher: 1 TB zentraler Speicherplatz
- Ortsunabhängig: Auf bis zu 5 Geräten installierbar
IONOS Online Video Chat
Mit der Zoom-Alternative von IONOS kann man sehr schnell und unkompliziert kleinere Online-Meetings organisieren. Für die Nutzung muss man sich weder registrieren, noch muss man die Software herunterladen und installieren. Online Video Chat von IONOS funktioniert komplett im Browser – derzeit allerdings nur unter Chrome oder Edge. Über die Homepage kann man einen eigenen Konferenzraum eröffnen und dann weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer einladen. Diese können dann entweder den bereitgestellten Link verwenden oder auf der Website der Software die entsprechende Konferenz-ID eintragen. Damit kein Unbefugter das Meeting kapern kann, lässt sich zudem ein Passwort festlegen.
IONOS Video Chat ist komplett kostenlos – egal ob man selbst einen Raum erstellt oder nur zu einem Meeting eingeladen wurde. Ein weiterer Vorteil liegt im hohen Datenschutz. Die Server, auf denen die Software läuft, befinden sich ausschließlich in Deutschland und müssen daher dem deutschen Datenschutz entsprechen. Zudem speichert diese Alternative zu Zoom keinerlei personenbezogene Daten. Selbst das Akzeptieren von Cookies ist nicht notwendig. Einzig der Verwendung von Kamera und Mikrofon muss im Browser zugestimmt werden. Die Verbindung ist per TLS-Verschlüsselung gesichert.

Vorteile | Nachteile |
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Komplett kostenlos | Nur Chrome und Edge werden unterstützt |
Keine Registrierung nötig | Keine mobile App verfügbar |
Server in Deutschland | Nur bis zu 24 Teilnehmer pro Meeting möglich |
Funktioniert im Browser | |
Durch TLS gesichert | |
Hoher Datenschutz |
- Ohne Registrierung
- Ohne Installation
- Einfach und datenschutzkonform
Cisco Webex Meetings
Die Videokonferenz-Software Webex Meetings gehört seit 2007 zum Konzern des Systemanbieters Cisco, der in den USA ansässig ist. Webex Meetings ist Teil der cloudbasierten Kollaborationsplattform Cisco Webex, die sich als Komplettpaket speziell für Geschäftskundinnen und -kunden positioniert. Die Alternative zu Zoom unterstützt alle Plattformen und Betriebssysteme. Apps stehen für iOS und Android zur Verfügung.
Aufwendige Software-Installationen sind für die Nutzung des Dienstes nicht zwingend notwendig. Eingeladene Gäste erhalten eine Mail mit einem Link und können via Browser teilnehmen. Die Meetings-Web-App unterstützt alle gängigen Browser.
Die Alternative zu Zoom überzeugt schon in der Gratisversion mit zahlreichen Videokonferenzfunktionen, wie Desktop-Sharing und Videoaufzeichnungen. Bis zu 100 Personen können an Meetings bis zu einer Dauer von 40 Minuten teilnehmen. Videokonferenzen können auch mit Sprachbefehlen über Siri oder Google Assistant gesteuert werden. Ein eigener virtueller Raum (Webex Personal Room) etwa für längere Projekte mit regelmäßigen Meetings gehört zum Gratispaket.
Als Teil der Kollaborationsplattform Cisco Webex nutzt die Zoom-Alternative diverse Produktivitätstools und -funktionen. Eine Dateifreigabe unterstützt den Austausch von Informationen und Dokumenten, digitale Whiteboards stehen bereits in der Gratisversion des Dienstes für die interaktive Teamarbeit zur Verfügung, hinzu kommt eine Kalenderintegration (z. B. Google- oder Outlook-Kalender). Über Schnittstellen kann Webex Meetings auch beispielsweise in Microsoft Teams und den Instant-Messaging-Dienst Slack eingebunden und von dort aus gestartet werden.

In puncto Sicherheit ergibt sich ein gemischtes Bild. Cisco-Webex-Anwendungen und die Webex Cloud kommunizieren über verschlüsselte Kanäle. Dabei kommen das TLS-1.2-Protokoll und – beispielsweise bei Videoaufzeichnungen – der Advanced Encryption Standard in der 256-Bit-Version zum Einsatz (AES 256). Die Sicherheit von Chats lässt sich optional durch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung erhöhen, wodurch aber der Funktionsumfang der Software eingeschränkt wird. Durch eine Privacy-Shield-Zertifizierung garantiert die Zoom-Alternative einen gewissen Datenschutz. Dennoch bewegt sich auch dieser US-Anbieter im Spannungsfeld von Cloud Act und DSGVO.
Nutzer loben den Dienst in Kommentaren für eine gute Gesamtqualität und eine leichte Bedienung der Angebote. Sie wünschen sich allerdings besonders für Nutzende der Gratisversion mehr Unterstützung durch den Support und beklagen Mängel bei der Tonqualität.
Vorteile | Nachteile |
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Produktivität hat hohen Stellenwert | Konflikt DSGVO vs. Cloud Act |
viele Funktionen schon in der Gratisversion | Support ist verbesserungswürdig (laut Userkommentaren) |
Einsatz verschiedener Verschlüsselungstechniken | |
auch für größere Unternehmen geeignet |
GoToMeeting
Eine weitere Alternative zu Zoom ist GoToMeeting. Hinter dieser Software steht das amerikanische Unternehmen GoTo (vormals LogMeIn). Für Videokonferenzen mit GoToMeeting können alle gängigen Endgeräte und Betriebssysteme eingesetzt werden.
Meetings werden in der Gratisversion über die Web-App abgewickelt, die alle gängigen Browser unterstützt. Vom Anbieter wird allerdings Google Chrome empfohlen, speziell für die Organisatoren von Meetings.
Die Zoom-Alternative bietet in der Gratisversion weniger als die Konkurrenz. Möglich sind 40 Minuten lange Meetings mit maximal vier Teilnehmern. Desktop-Sharing und die übliche Split-Screen-Funktion, die den Bildschirm unterteilt und beispielsweise die Teilnehmenden auf dem Display arrangiert, gehören zum Gratispaket. Die textbasierte Kommunikation übernimmt eine integrierte Chatfunktion, Dateien können allerdings nicht übertragen werden.

Die kostenpflichtigen Editionen erweitern den limitierten Funktionsumfang und zielen dabei meist auf eine gesteigerte Produktivität. So wird das Zeitlimit für Meetings aufgehoben und die Teilnehmerzahl auf maximal 250 angehoben. Kalenderintegrationen (z. B. durch ein Office-365-Plug-in) erleichtern die Planung und Abwicklung in Teams, unbegrenzte Aufzeichnungen in der Cloud stellen Sitzungen beispielsweise für eine spätere Auswertung zur Verfügung. Hinzu kommen weitere Businessfunktionen wie ein persönlicher Meeting-Raum, eine Sperrfunktion für Meetings sowie ein Admin-Center für Einladungen und Verwaltungsaufgaben.
Nutzer heben in Kommentaren vor allem die unkomplizierte Ersteinrichtung, das einfache Bedienkonzept sowie die zuverlässige technische Infrastruktur hervor. Gleichzeitig kritisieren sie die Audioqualität und den Support der Zoom-Alternative. Beim Datenschutz kann sich das US-Unternehmen LogMeIn nicht über den Cloud Act hinwegsetzen, trotz Privacy-Shield-Zertifizierung. Dennoch zeigt sich der Anbieter sicherheitsbewusst und nutzt für Online-Meetings eine 128-Bit-AES-Verschlüsselung. Andere Anbieter setzen allerdings die bessere 256-Bit-Verschlüsselung ein.
Vorteile | Nachteile |
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Videokonferenzen sind per Web-App besonders leicht zu realisieren | Funktionsumfang und Produktivität werden in der Gratisversion vernachlässigt |
für kleinere Gratis-Meetings auf allen Plattformen gut geeignet | nur 128-Bit-Verschlüsselung (statt 256-Bit) |
besonders interessant für Privatpersonen und KMU (speziell in der Free-Version) | Konflikt DSGVO vs. Cloud Act |
Jitsi Meet
Die quelloffene Software Jitsi Meet gehört zum umfangreicheren Open-Source-Projekts Jitsi. Der Dienst ist eine Alternative zu Zoom, weil er großen Wert auf Datenschutz legt und als DSGVO-konform eingestuft wird. Eine Registrierung ist nicht nötig, eine Speicherung von Nutzerdaten findet nicht statt. Chat-Nachrichten werden grundsätzlich mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung versehen, Video-Gespräche zwischen zwei Personen ebenfalls. Chaträume können mit Passwörtern gesichert werden. Der Datenverkehr wird bei der Zoom-Alternative über europäische Server abgewickelt.
Bei technischen Problemen sowie bei Audio- und Videocalls mit mehreren Personen begnügt sich Jitsi Meet allerdings mit einer Transportverschlüsselung. Dabei nimmt man in Kauf, dass zumindest temporär unverschlüsselte Daten auf dem Server liegen. Bei einer konsequenten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung haben es Hacker deutlich schwerer, an sensible Daten zu gelangen.
Windows, macOS und Linux werden unterstützt. Am besten und zuverlässigsten funktioniert das Programm mit dem Browser Google Chrome – aus Sicht des Datenschutzes ein kleines Manko, da Chrome-Nutzende Googles Datenschutzbestimmungen akzeptieren müssen. Besitzerinnen und Besitzer von Mobilgeräten können außerdem die Apps für iOS und Android verwenden. Die Apps enthalten allerdings Tracker, die Nutzerdaten für verschiedene Zwecke auswerten. Wer besonders sicherheitsbewusst ist, greift auf die Zoom-Alternative auch unterwegs über den Browser zu oder lädt sich eine trackerfreie Android-Version aus dem F-Droid-Store herunter.
Jitsi Meet ist ideal für unkomplizierte Chats zwischen zwei Personen. Auch kleinere Gruppen profitieren von der sicheren Onlinekommunikation. Für eine Konferenzeinladung reicht eine Mail mit einer speziell generierten URL. Während einer Besprechung beschränkt sich die Alternative zu Zoom auf grundlegende Funktionen wie textbasiertes Chatten, Screen-Sharing (Freigabe des Desktops oder einzelner Programmfenster) und das Stummschalten von Teilnehmenden durch den Moderator.

Die Bildübertragung ist meist relativ stabil, dennoch kritisieren Nutzerinnen und Nutzer wiederholt die mittelmäßige Qualität und Stabilität von Videoverbindungen. Bei anstehenden wichtigen Gesprächen empfiehlt sich im Vorfeld ein Test, ob die Verbindung ausreichend stabil ist.
Einfluss auf die Qualität haben die unterschiedlichen Anbieter von Jitsi Meet. Als sogenannte Hoster stellen sie dem Dienst eine Infrastruktur zur Verfügung und entscheiden, welche Kapazitäten sie Jitsi Meet auf ihrem Server zur Verfügung stellen. Die Hoster haben auch Einfluss auf den Funktionsumfang und die maximale Anzahl der Konferenzteilnehmer.
Die Zoom-Alternative bietet einen besonderen Vorteil: In Unternehmen kann die hauseigene IT einen eigenen Jitsi-Meet-Server mit maßgeschneiderten Kapazitäten aufsetzen und dadurch die Qualität der Streams positiv beeinflussen. Eine weitreichende Kontrolle über die Sicherheit der gestreamten Daten ist dann ebenfalls gewährleistet.
Vorteile | Nachteile |
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DSGVO-konformes Produkt | reduzierter Funktionsumfang |
ideal für sicherheitskritische Meetings und sicherheitsbewusste Anwenderinnen und Anwender | kaum Unterstützung von Produktivität |
eigene Server möglich (Self-Hosting) | Schwächen in der technischen Infrastruktur (verstreute Server, teils Performance-Probleme) |
Gut geeignet für kleinere Meetings | kleinere Sicherheitsmängel |
Wire
Wire ist eine sichere, quelloffene Kommunikationsplattform mit Sitz in der Schweiz und richtet sich gleichermaßen an private Nutzende wie an Unternehmen. Im Gegensatz zu vielen anderen Zoom-Alternativen setzt Wire konsequent auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE). Sie ist sowohl für Textnachrichten, Sprachanrufe, Videoanrufe als auch für Dateiübertragungen vorhanden und basiert auf dem Proteus-Protokoll. Damit schützt sie standardmäßig alle Inhalte auch in Gruppenchats. Die Nutzung von Wire ist DSGVO-konform und erfüllt den Standard ISO‑27001.
Die Alternative zu Zoom ist plattformübergreifend verfügbar. Für Mobilgeräte wird eine passende App angeboten. Wire unterstützt Funktionen wie Erwähnungen, Threading, Team- und Gäste-Accounts, Dateifreigabe, Screencasting, Gruppen-Calls mit bis zu 150 Teilnehmenden, Synchronisation über alle Geräte und Multi-Login. Besonders in Unternehmen schätzen Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit, eigene Server (On-Premise) zu betreiben oder dedizierte EU-Cloud-Instanzen zu buchen – inklusive erweiterten Admin- und Compliance-Funktionen.
Neben den Funktionen einer Videokonferenz-Software bietet Wire auch für vertrauliche, chat-basierte Kommunikation einige Vorteile wie selbstzerstörende Nachrichten, Zwei-Faktor-Authentifizierung, Sitzungsmanagement und Rollenverwaltung.

Ein kleiner Nachteil: Auch wenn Wire Open Source ist, sind einige Teamfunktionen nur im Business-Paket enthalten, und der Registrierungsprozess (E-Mail, SSO oder Telefonnummer) steht im Kontrast zu völlig anonymen Tools wie Jitsi. Außerdem kann es bei Gruppenanrufen auf älteren Geräten oder bei schwacher Verbindung gelegentlich zu Performance-Problemen kommen. Für sicherheitsbewusste Anwenderinnen und Anwender oder Organisationen mit Compliance-Anforderungen ist Wire dennoch eine der ausgereiftesten Zoom-Alternativen auf dem Markt.
Vorteile | Nachteile |
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Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Inhalte | Registrierung erforderlich |
DSGVO-konform | geringe Unterstützung von Produktivität |
eigene Server möglich (Self Hosting) | Kein voll anonymer Zugang möglich |
Selbstzerstörende Nachrichten, Multi-Login, 2FA |
BigBlueButton
BigBlueButton ist eine speziell für den Bildungsbereich entwickelte Open-Source-Lösung für Videokonferenzen, Webinare und Online-Schulungen. Die Zoom-Alternative stammt ursprünglich aus Kanada und wird mittlerweile weltweit von Schulen, Universitäten und Bildungseinrichtungen eingesetzt. Im Gegensatz zu allgemeinen Videokonferenz-Tools wie Zoom oder Microsoft Teams liegt der Fokus von BigBlueButton auf interaktiven Lernformaten: Die Plattform bietet digitale Whiteboards, Umfragen, Breakout-Räume, Multi-User-Annotationen, geteilte Notizen und eine leistungsfähige Präsentationsverwaltung. Lehrkräfte können Teilnehmerinnen und Teilnehmer stumm schalten, in Gruppen aufteilen oder gezielt aktivieren.
Die Anwendung läuft vollständig im Browser (basierend auf HTML5) und benötigt keine zusätzliche Softwareinstallation. Unterstützt werden aktuelle Versionen von Chrome, Firefox, Safari und Edge. Die Audio- und Videoqualität ist stabil, besonders bei kleineren bis mittelgroßen Gruppen. BigBlueButton lässt sich entweder über einen eigenen Server (Self-Hosting) betreiben oder über Hosting-Anbieter mit DSGVO-konformer Infrastruktur nutzen. Die Kommunikation erfolgt über Transportverschlüsselung (TLS/HTTPS). Eine durchgehende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist allerdings nicht standardmäßig integriert.

Besonders geschätzt wird die tiefe Integration in Lernmanagementsysteme wie Moodle oder ILIAS. So können Lehrende ihre Sessions direkt im Kurs planen, aufzeichnen und verwalten. Die Aufzeichnungen enthalten nicht nur das Videobild, sondern auch geteilte Inhalte und Chatverläufe. Für große Konferenzen ist BigBlueButton weniger geeignet – der optimale Einsatzbereich liegt bei bis zu 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern pro Raum.
Vorteile | Nachteile |
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Speziell für den Bildungsbereich entwickelt | Weniger geeignet für klassische Business-Konferenzen |
Integration in viele LMS (z. B. Moodle) | Hoher Ressourcenverbrauch bei großen Meetings |
Keine Installation notwendig (läuft im Browser) | Keine mobile App |