Netzwerke und der Transport von Datenströmen werden durch Anycast nicht nur effizienter und resistenter gegenüber Störungen und Ausfällen. Auch die Sicherheit profitiert von dem Routing-Schema. Distributed Computing (bzw. verteilte Infrastrukturen) sind für Hackerangriffe meist weniger anfällig und können auf Angriffe häufig auch besser reagieren. Anycast-Routing ist insbesondere ein wirksames Mittel gegen Denial-of-Service-Attacken (auch DDoS-Angriffe genannt), mit denen Hacker digitale Infrastrukturen in die Knie zwingen können.
Durch einen enormen Traffic, der durch gekaperte Computer und IoT-Geräte auf der ganzen Welt generiert und gezielt dem Opfer eines Angriffs zugeleitet wird, sind überlastete Webseiten und Server zumindest vorübergehend nicht mehr erreichbar. Die Betreiber von Websites oder Servern, die beispielsweise eine großen Online-Sales-Aktion abwickeln oder ein bedeutendes Live-Ereignis streamen wollen, werden dann häufig erpresst und müssen sich freikaufen, um etwa finanziellen Schaden abzuwenden.
Durch Anycast können DDoS-Angriffe nach dem Diffusionsprinzip großflächig verteilt und dadurch zumindest abgeschwächt werden (vergleichbar einem reißenden Fluss, dessen Wucht durch geschickte Verteilung der Wassermassen in Überschwemmungsgebiete und Seitenadern entschärft wird). Zugleich kann man durch die Verteilung den Angriff in der Breite eingrenzen und über Alternativ-Routen vielen Nutzern den Zugriff auf die angeschlagene Infrastruktur weiterhin ermöglichen. Allerdings muss das Anycast-Netzwerk ausreichend groß und effizient sein, um solche teils äußerst komplexen Attacken wirksam und zuverlässig zu bekämpfen.