Was ist ein Zero Client?

Der Zero Client ist eine besonders verschlankte Form des Thin Clients. Seine Funktionalität hängt vollständig vom Vorhandensein eines Servers ab. Er weist keine lokalen Speicherressourcen und ein auf wesentliche Funktionen beschränktes Betriebssystem auf. Zero Clients finden häufig im Bereich von virtuellen Desktops ihren Einsatz.

Definition – Was ist ein Zero Client?

Bei der Auswahl von geeigneten Clients für bestimmte Anwendungsbereiche, läuft einem der Begriff des Zero Clients über den Weg. Stellt sich die Frage, was ist ein Zero Client und wie funktioniert er? Eine allgemeingültige Definition, auf die sich alle Hersteller, Anbieter und Anwendungsbereiche geeinigt haben, existiert nicht. Zero Clients sind auch unter dem Begriff des Ultra Thin Clients bekannt.

Zero Clients stellen einen kompakten Client-End-PC dar. Eine gemeinsame und charaktergebende Eigenschaft ist, dass es sich um eine besonders verschlankte Form des Thin Clients handelt. Sie sind damit in ihrer Funktion auf definierte Anwendungen beschränkt. Alle weiteren Merkmale sind abhängig von den Ausprägungen, welche der jeweilige Hersteller definiert. So ist zu beachten, dass Zero Clients in den meisten Fällen nur für eine bestimmte Visualisierungslösung des jeweiligen Anbieters einsetzbar sind.

Technische Realisierung von Zero Clients

Die reduzierte Form des Zero Clients wirkt sich auch technisch auf die verbaute Hardware aus. Der Zero Client bildet damit den genauen Gegenpol zum Fat Client, welcher hinsichtlich seiner Hardware so ausgestattet ist, dass er eigenständig und autark einsetzbar ist und zusätzlich ein vollwertiges Betriebssystem installiert hat. Zero Clients besitzen im Allgemeinen keine eigenen Hardwareressourcen etwa in Form von Laufwerken und lokalen Speicherressourcen. Hier sind sie vollständig auf die Verfügbarkeit eines Servers angewiesen.

Physisch zeigen sich Zero Clients in Form einer kleinen Box, an der Peripheriegeräte wie beispielsweise Tastatur und Maus zur Bedienung angeschlossen sind. Auch ein oder mehrere Monitore, je nach Ausgestaltung der Hardware, sind angeschlossen. Außerdem besitzt der Zero Client eine Schnittstelle, um mit dem Server, von dem er abhängig ist, zu kommunizieren. Diese Schnittstelle ist sowohl kabelgebunden als auch kabellos realisierbar.

Ein Architekturkonzept für das Zusammenspiel von Server und Client ist das Client-Server-Modell. In vielen Fällen ist der Zero Client in Form einer Ein-Chip Platine umgesetzt. Dieser Chip stellt die Prozessorfunktion, Grafikfunktion sowie den Netzwerkcontroller bereit. Beim Einschalten verwendet er zum Starten die Firmware, wo das Remote-Protokoll verankert ist, um aus dem Netzwerk zu booten. Dabei verbindet er sich mit dem Server.

Vorteile des Zero Clients

Zero Clients sind gerade in großen Unternehmen eine beliebte Wahl. Unternehmen entscheiden sich aus einer Vielzahl von Gründen und Vorteilen für deren Einsatz:

Allen Argumenten voran geht die unkomplizierte Systemadministration. Die zentrale Abhängigkeit vom Server eliminiert das lokale Management von Software und Updates auf den Clients. Die Wartungskosten sind damit reduziert. Dieser Punkt macht auch die Absicherung des Systems gegenüber Cyber-Angriffen effizienter. Die Cybersicherheit ist zentral beeinflussbar und damit unabhängig vom einzelnen Client lokal.

Neben der kosteneffizienten Anschaffung aufgrund der geringen Hardware, äußert sich ein weiterer Kostenvorteil beim Betrieb von Zero Clients. Sie haben einen geringen Energieverbrauch. Sie arbeiten zusätzlich sehr effizient mit der gewählten Serverlösung zusammen. Die Startzeiten sind schnell und effizient. Die Fehleranfälligkeit ist niedrig. Aufgrund der beschränkten Systemfunktionen des Zero Clients ist eine Fehlbedienung unwahrscheinlich, da die Anwenderinnen und Anwender auf ihre speziellen Aufgaben beschränkt sind. Diese Merkmale führen zu einer hohen Zuverlässigkeit des Systems.

Durch das Fehlen von umfangreichen Hardware-Ressourcen, ist auch die Emission von Geräuschen äußerst attraktiv. Vor allem dort, wo mehrere Clients räumlich zusammen sind, wie es beispielsweise in Großraumbüros der Fall ist, ist dies ein großer Vorteil, da es keine Störgeräusche durch den einzelnen Zero Client gibt.

Nachteile des Zero Clients

Eines der größten Nachteile beim Einsatz von Zero Clients sind die Einbußen in der Flexibilität. Außerdem sind die Folgen durch die Abhängigkeit vom Server zu berücksichtigen. Es kommt also nicht nur bei lokalen Ausfällen zu Störungen, sondern auch bei Netzwerkproblemen oder Serverausfällen zur Beeinträchtigung der Clients. Zusätzlich ist bei aller Kosteneffizienz der Clients zu beachten, dass man für die Ressourcen des Servers deutlich mehr Kapazität aufweisen muss. Die Kosten für den Server sind also deutlich höher einzuplanen.

Welche Anwendungsszenarien hat ein Zero Client?

Wie bereits in einem der vorherigen Abschnitte beschrieben, eignet sich der Einsatz von Zero Clients vor allem für Unternehmen. Unternehmen profitieren von den Vorteilen der effizienten Administration und treffen eine kosteneffiziente Entscheidung. Zero Clients sind für den Zugriff auf virtualisierte Desktoplösungen konzipiert. Virtualisierung ersetzt für Unternehmen die klassischen PCs und bietet eine sinnvolle Alternative.

Wie unterscheidet sich der Zero Client zum Thin Client?

Der Zero Client, auch Ultra Thin Client genannt, bezeichnet, wie der zweite Begriff bereits impliziert, eine stark verschlankte Form eines Thin Clients. Es ist schwer eine klare Abgrenzung zwischen einem Zero Client und einem Thin Client zu ziehen. Dennoch sind einige Kriterien maßgeblich und lassen eine Kategorisierung beider zu. Die folgende Tabelle vergleicht den Zero Client und den Thin Client anhand relevanter Kriterien und zeigt Unterschiede und Gemeinsamkeiten auf.

Zero Client

Thin Client

Betriebssystem

- Für den Anwender nahezu unsichtbar und auf die Funktion der Verbindung zum Server beschränkt

- verfügt über ein eigenes, kompaktes Betriebssystem

Herstellerabhängigkeit

- Unterstützt meist nur ein Remote-Protokoll und damit nur die Lösung eines einzigen Herstellers

- Keine unmittelbare Herstellerabhängigkeit, da meist mehrere Server-Lösungen und Remote-Protokolle unterstützt werden

Speicher

- Hat kein eigenes Speicherlaufwerk

- Nutzt Firmware, um aus dem Netzwerk zu booten.

- Lädt dafür das, was er benötigt, in den Hauptspeicher

- Besitzt häufig ein eigenes Speicherlaufwerk

Programmausführung

- Keine Programmausführung direkt auf dem Zero Client

- Keine lokale Installation von Programmen

- Keine Programmausführung direkt auf dem Thin Client

- Keine lokale Installation von Programmen

Serverabhängigkeit

- Klare Abhängigkeit zum Server, ohne den ein Zero Client nicht arbeiten kann

- Klare Abhängigkeit zum Server, ohne den ein Thin Client nicht arbeiten kann

- verhält sich wie ein Terminal zum Server