Prinzipiell gibt es zwei Gründe, weshalb man Bilder freistellt: Erstens wird durch das Weglassen des Hintergrunds die Aufmerksamkeit des Betrachters vollständig auf den freigestellten Bildteil gelenkt. Stellen Sie sich einen Apfel vor, der im Supermarktregal zwischen unzähligen anderen Äpfeln, Birnen und anderem Obst liegt – und dann stellen Sie sich den gleichen Apfel vor, wie er vor einem reinweißen Hintergrund steht. Im ersten Fall erkennen Sie zunächst nur eine Ansammlung von Früchten, im zweiten sofort das einzelne Objekt. Was so trivial klingt, ist z. B. im Onlinehandel elementar wichtig.
Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, dass der vorhandene Hintergrund vollständig entfernt wird – oftmals wird er auch nur aufgehellt oder unschärfer gemacht. Somit bleibt der freigestellte Gegenstand im Fokus der Aufmerksamkeit, wird aber nicht komplett aus seinem Kontext gerissen.
Ein zweiter Einsatzbereich für das Freistellen eines Bildes ist die Vorbereitung von Material für eine Collage. Hierbei werden verschiedene Motive aus separaten Fotos nachträglich zusammengefügt, um ein neues Bild zu erschaffen. Dies bemerken Betrachter häufig nicht, wenn bei der Erstellung präzise vorgegangen wird – es kann aber auch als künstlerisches Stilmittel besonders auffällig umgesetzt sein, wenn die Bildelemente für den Betrachter offensichtlich nicht zusammenpassen.