Dereferrer: Vor- und Nachteile im Überblick
Sofern Sie ausgehende Links über einen Dereferrer anonymisieren, verstecken Sie die URL der verweisenden Webseite zwar vor dem Betreiber des Linkziels, der Anbieter des Dereferrer-Services hingegen erhält im vollen Umfang Zugriff auf alle übertragenen Daten. Ähnlich wie beim Einsatz eines Proxy-Servers tut sich dadurch eine bedeutende Sicherheitslücke auf. Skeptiker gehen hier sogar so weit, zu behaupten, dass Datenspionage eine wesentliche Motivation hinter kostenlosen Anonymisierungsdiensten im Web sein könnte. Gerade Geheimdienste dürften ein großes Interesse daran haben, zu erfahren, was Nutzer solcher Services geheim halten möchten.
Doch selbst wenn Sie sich für einen dem Anschein nach seriösen Dereferrer-Service entschieden haben, lässt sich nicht ausschließen, dass dieser im Laufe der Zeit gehackt wird. In diesem Fall würden Informationen, die Sie eigentlich geheim halten wollten, unbemerkt an Dritte durchsickern. Anbieter von Webanwendungen setzen daher in der Regel auf selbstbetriebene Dereferrer, um sensible Informationen wie Session-IDs oder GET-Parameter vor dem Zugriff Dritter zu schützen.
Webmail-Anbieter beispielsweise ersetzen Links in E-Mails in der Regel durch Umleitungen über einen internen Dereferrer-Dienst. Dies beugt sogenanntem Session-Hijacking vor. Andernfalls könnten böswillige Webseitenbetreiber per Referrer übermittelte Session-IDs nutzen, um die Webmailing-Sitzung eines nichtsahnenden Besuchers zu übernehmen.
Beachten Sie: Mitunter wird die Referrer-Information eingesetzt, um Besuchern bestimmte Website-Funktionen verfügbar zu machen. Beispielsweise können bestimmte Inhalte einer Website an eine länderspezifische URL gebunden sein. Verweisen Sie mit einem anonymen Link auf eine solche Seite, bekommen ihre Webseitenbesucher möglicherwiese nicht das zu sehen, was Sie zeigen wollten.