Was ist Direct Attached Storage (DAS)?
Direct Attached Storage (DAS) ist eine Speicherlösung, bei der die Speichermedien direkt mit einem einzelnen Computer oder Server verbunden sind, also ohne Umweg über ein Netzwerk. Das bedeutet: Die Daten werden lokal auf Festplatten oder SSDs gespeichert, die über Schnittstellen wie SATA, SAS oder USB angebunden sind. DAS zählt zu den einfachsten und kostengünstigsten Speicherarchitekturen, eignet sich aber nicht für jeden Einsatzzweck.
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Wie funktioniert Direct Attached Storage?
Im Gegensatz zu netzwerkbasierten Speicherlösungen wird Direct Attached Storage (dt. direkt angeschlossener Speicher) – wie der Name schon vermuten lässt – direkt an ein Gerät angeschlossen. Das kann ein einzelner Desktop-PC, ein Server oder ein Arbeitsplatzrechner sein. Die Verbindung erfolgt über physische Schnittstellen. In der Regel kommen hier SCSI, SATA, SAS oder auch USB bzw. Thunderbolt zum Einsatz.
Ein DAS-System besteht aus einem oder mehreren Speichermodulen in Form von beispielsweise HDDs oder SSDs, die in einem Gehäuse oder direkt im Server verbaut sind. Die Verwaltung des Speichers übernimmt das angeschlossene Betriebssystem oder, bei komplexeren Setups, ein Hardware- oder Software-RAID-Controller.
Ein RAID-Controller sorgt dafür, dass mehrere physische Festplatten zu einem logischen Laufwerk zusammengefasst werden, um entweder die Leistung zu steigern oder die Datensicherheit zu erhöhen. Die Wahl des RAID-Levels (z. B. RAID 0, 1, 5 oder 10) hängt dabei vom gewünschten Verhältnis zwischen Geschwindigkeit und Redundanz ab.
Das Hauptmerkmal von Direct Attached Storage liegt in der lokalen Zugriffskontrolle: Nur das verbundene Gerät kann direkt auf die Daten zugreifen. Eine gemeinsame Nutzung durch mehrere Systeme ist nicht vorgesehen, es sei denn, spezielle Weiterleitungsdienste oder Netzwerkfreigaben werden eingerichtet. DAS ist besonders leistungsfähig, wenn es um den schnellen, exklusiven Zugriff auf Daten geht, da keine Latenzen oder Überlastungen im Netzwerk auftreten. Die Performance hängt vor allem von der Schnittstelle und dem Speichertyp ab.
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Welche Anwendungsgebiete hat Direct Attached Storage?
Direct Attached Storage eignet sich vor allem für Szenarien, in denen hoher Datendurchsatz bei nur begrenzten Nutzerinnen und Nutzern gefragt ist. Typische Anwendungsgebiete sind daher Einzelplatzsysteme, kleinere Serverumgebungen oder spezialisierte Workstations.
Einzelplatzrechner und Workstations
In vielen Unternehmen und Privathaushalten wird Direct Attached Storage in Form von externen Festplatten oder internen Speichererweiterungen regelmäßig genutzt. Diese dienen als Backup-Lösung, zur Archivierung großer Dateien oder zur Erweiterung der Speicherkapazität. Besonders bei Video- oder Grafikbearbeitung ist der direkte, schnelle Zugriff auf große Datenmengen vorteilhaft. Die einfache Handhabung und der geringe technische Aufwand machen DAS attraktiv für Anwenderinnen und Anwender ohne umfangreiche IT-Kenntnisse.
Server in KMU-Umgebungen
In kleinen bis mittelgroßen Unternehmen eignet sich Direct Attached Storage für den Einsatz in lokalen Servern, etwa zur Datenablage oder zur Auslagerung von Archivdaten. Die Kosten sind gering, und die Administration einfach, sodass DAS ideal für Firmen mit begrenztem IT-Budget funktioniert. Allerdings ist das System nur bedingt skalierbar und erschwert den parallelen Zugriff mehrerer Benutzerinnen und Benutzer.
Medienproduktion und Video-Editing
Personen in der Medienproduktion und im Grafikdesign sowie Cutterinnen und Cutter benötigen schnellen Zugriff auf große Dateien. Da es bei DAS keine Beteiligung des Netzwerks und somit keine Latenz gibt, sondern nur direkten I/O-Zugriff mit hoher Bandbreite, eignet sich die Speicherlösung in dieser Branche ideal. Viele nutzen RAID-fähige DAS-Systeme, um Leistung und Ausfallsicherheit zu kombinieren.
Was sind die Vor- und Nachteile von Direct Attached Storage?
Direct Attached Storage bietet eine unkomplizierte und leistungsstarke Möglichkeit, Speicher direkt an ein einzelnes Gerät anzuschließen. Wie jede Technologie bringt auch DAS sowohl Vorteile als auch Einschränkungen mit sich, die bei der Wahl des richtigen Speichersystems berücksichtigt werden sollten. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Vor- und Nachteile von DAS erläutert.
Vorteile von DAS
- Geringe Anschaffungskosten: DAS-Systeme benötigen keine komplexe Netzwerkinfrastruktur und lassen sich mit Standard-Hardware umsetzen. Dadurch sind die Einstiegskosten deutlich niedriger als bei NAS- oder SAN-Lösungen.
- Sehr hohe Übertragungsraten bei direkter Verbindung: Durch den direkten Anschluss via SCSI, SAS oder Thunderbolt entstehen kaum Latenzen. Der Datentransfer erfolgt schnell und ohne netzwerkbedingte Engpässe.
- Einfache Installation und Konfiguration: Die Einrichtung eines DAS erfordert in der Regel keine speziellen IT-Kenntnisse. Meist genügt es, das Laufwerk physisch zu verbinden und im Betriebssystem zu initialisieren.
- Ideal für Einzelplatzsysteme und Workstations: Da nur ein Gerät gleichzeitig auf den Speicher zugreift, eignet sich DAS optimal für lokale Arbeitsstationen, zum Beispiel für Video-Editing oder Softwareentwicklung.
- Unterstützung von RAID für mehr Leistung oder Redundanz: Je nach Konfiguration lassen sich RAID-Level einsetzen, um die Ausfallsicherheit zu erhöhen oder die Zugriffsgeschwindigkeit zu verbessern.
Nachteile von DAS
- Kein direkter Zugriff für mehrere Geräte gleichzeitig: DAS ist auf das angeschlossene System beschränkt. Andere Geräte können nicht gleichzeitig auf den Speicher zugreifen – außer über Umwege wie Netzwerkfreigaben.
- Begrenzte Skalierbarkeit: Eine spätere Erweiterung des Direct Attached Storage ist oft schwierig, da physische Anschlüsse, Stromversorgung oder Controller-Kapazitäten schnell ausgeschöpft sind.
- Backup- und Ausfallsicherung müssen separat erfolgen: Im Gegensatz zu zentralen Speichersystemen bietet DAS keine integrierten Funktionen für Datensicherung oder Redundanz. Backups müssen daher aktiv geplant und umgesetzt werden.
- Erweiterung oft nur durch Hardwaretausch möglich: Möchte man mehr Speicher hinzufügen, ist häufig ein Austausch der vorhandenen Festplatten oder das Hinzufügen neuer Festplatten und Gehäuse notwendig – was mit Aufwand und Kosten verbunden ist.
- Abhängigkeit vom verbundenen Gerät (Single Point of Failure): Fällt das angeschlossene Gerät aus, ist der Speicher nicht mehr erreichbar. Ohne Netzwerkverbindung oder redundante Systeme ist der Zugriff vollständig blockiert.
Vor- und Nachteile auf einen Blick
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Geringe Anschaffungskosten | Kein direkter Zugriff für mehrere Geräte |
Sehr hohe Übertragungsraten dank direkter Verbindung | Eingeschränkte Skalierbarkeit |
Einfache Installation und Konfiguration | Backup- und Ausfallsicherung müssen separat erfolgen |
Ideal für Einzelplatzsysteme und Workstations | Erweiterung nur durch Hardwaretausch |
Unterstützung von RAID für mehr Leistung oder Redundanz | Single Point of Failure |
Welche Alternativen zu Direct Attached Storage gibt es?
Wenn ein einzelnes Gerät nicht ausreicht oder mehrere Benutzerinnen und Benutzer gleichzeitig auf Daten zugreifen sollen, kommen andere Speicherarchitekturen ins Spiel. Die beiden wichtigsten Alternativen zu DAS sind Network Attached Storage (NAS) und Storage Area Networks (SAN).
Network Attached Storage (NAS)
NAS-Systeme sind netzwerkbasierte Speicherlösungen, die über LAN oder WLAN mit mehreren Endgeräten verbunden sind. Anders als bei Direct Attached Storage werden die Daten über das Netzwerk bereitgestellt, was Mehrnutzerzugriff und zentrale Verwaltung erlaubt. NAS-Geräte verfügen oft über eine eigene Benutzeroberfläche, RAID-Unterstützung und erweiterte Sicherheitsfunktionen. Sie sind ideal für kleinere Unternehmen oder private Netzwerke, in denen Daten gemeinsam genutzt und gesichert werden sollen. Der Nachteil: Die Netzwerkgeschwindigkeit kann zum Bottleneck werden. Auch die Konfiguration ist komplexer als bei DAS.
Storage Area Network (SAN)
SAN ist eine professionelle Lösung für große IT-Umgebungen, in denen hohe Datenmengen verarbeitet und zentral gespeichert werden müssen. SANs verwenden meist Glasfaserverbindungen (Fibre Channel) oder iSCSI über dedizierte Netzwerke. Sie bieten höchste Leistung, Ausfallsicherheit und Skalierbarkeit, sind jedoch weitaus teurer und erfordern fachliche Kenntnisse in Aufbau und Betrieb. SANs kommen vor allem in Rechenzentren, bei Cloud-Hosting-Anbietern und in großen Unternehmensnetzwerken zum Einsatz. Im Vergleich zu DAS ist SAN um ein Vielfaches leistungsfähiger, aber auch wesentlich komplexer.