Microsoft SQL Server ist ein Managementsystem für relationale Datenbanken, das für den Einsatz im Unternehmensumfeld entwickelt wurde. Zu den größten Stärken zählen seine Performance, der umfassende Support und die tiefe Integration in das Microsoft-Ökosystem, während die Lizenzkosten und die hohe Komplexität als potenzielle Nachteile gelten.

Was ist Microsoft SQL Server?

Microsoft SQL Server ist ein relationales Datenbankmanagementsystem (RDBMS), das von Microsoft entwickelt und gewartet wird. Es dient der strukturierten Ablage, Verwaltung sowie Abfrage großer Datenmengen und ist hinsichtlich Skalierbarkeit, Sicherheit sowie Verfügbarkeit speziell auf Unternehmensanforderungen ausgelegt. Das Managementsystem für relationale Datenbanken basiert auf dem Standard SQL, kommuniziert jedoch mithilfe von Transact-SQL – einer SQL-Implementierung von Microsoft mit verschiedenen proprietären Programmiererweiterungen.

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Wie andere RDBMS greift auch MS SQL Server auf eine zeilenbasierte Tabellenstruktur zurück, die verwandte Datenelemente in verschiedenen Tabellen miteinander verknüpft. Dadurch besteht nicht die Notwendigkeit, Daten mehrfach innerhalb einer Datenbank redundant abzulegen. Das relationale Modell sorgt mit referenziellen Integritätsregeln und weiteren Beschränkungen dafür, dass Daten konsistent und fehlerfrei bleiben – also den ACID-Eigenschaften entsprechen.

Als zentrale Komponente von Microsoft SQL Server fungiert die SQL Server Database Engine. Sie steuert nicht nur die Datenspeicherung und -verarbeitung, sondern auch die Datensicherheit. Die Kernkomponente setzt sich aus einer relationalen Engine (verarbeitet Befehle und Abfragen) und einer Storage-Engine (verwaltet Datenbankdateien, Seiten, Tabellen, Datenpuffer, Indizes und Transaktionen) zusammen. Unterhalb dieser Ebene ist das SQL Server Operating System (SQLOS) angesiedelt, das sich um Funktionen wie das Speicher- und I/O-Management oder Job Scheduling kümmert.

Welche Funktionen bietet Microsoft SQL Server?

Welche Funktionen Sie benötigen bzw. welche Komponenten und Serverfeatures installiert werden sollen, legen Sie im Zuge der Installation im Abschnitt „Funktionsauswahl“ fest. Dies gestattet es Ihnen, den Funktionsumfang an die spezifischen Anforderungen anzupassen. Hier eine Übersicht mit den wichtigsten verfügbaren Features:

  • Datenbank-Engine: Sie enthält den zentralen Dienst, um Daten zu speichern, zu verarbeiten und zu schützen. Die Datenbank-Engine unterstützt zudem die Erhaltung der Geschäftskontinuität umfassend.
  • Machine Learning Services (MLS): Machine-Learning-Dienste lassen sich mithilfe der Programmiersprachen R und Python in den SQL-Server beziehungsweise Unternehmensworkflows integrieren. Durch das Aufrufen gespeicherter Prozeduren gestaltet sich das Erstellen, Trainieren und Bewerten von Modellen einfacher.
  • Analysis Services (SSAS): Bei diesem Server-Feature handelt es sich um eine Plattform für analytische Daten, die Tools zum Erstellen und Verwalten der analytischen Onlineverarbeitung (OLAP) beinhaltet. Darüber hinaus umfasst Analysis auch Data Mining.
  • Reporting Services (SSRS): Die Funktion stellt webbasierte Berichtfunktionen für Unternehmen bereit. Diese haben die Möglichkeit, Inhalte aus zahlreichen Datenquellen heranzuziehen und Berichte in unterschiedlichen Formaten zu veröffentlichen.
  • Integration Services (SSIS): Die Plattform stellt verschiedene grafische Tools und programmierbare Objekte für die Datenintegration bereit.
  • Replikation: Die Replikation von MS SQL Server bietet Features, um Daten und Datenbankobjekte zu kopieren und zu verteilen. Die Funktion sorgt außerdem für die anschließende Synchronisierung, um eine konsistente Datenbasis sicherzustellen.
  • Master Data Services (MDS): Diese Komponente stellt eine Lösung für die Masterdatenverwaltung dar. Mithilfe von MDS lässt sich ein zentrales Repository für Stammdaten – mit Hierarchien, Transaktionen und Geschäftsregeln – erstellen.
  • Data Quality Services (DQS): Die wissensgesteuerte Datenbereinigungslösung gibt Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, eine Knowledge Base zu erstellen und diese anschließend für Datenkorrekturen zu verwenden.

Versionen und Editionen von MS SQL Server

Microsoft SQL Server wird in regelmäßigen Abständen als neue Major-Version veröffentlicht. Die Software ist also in verschiedenen Varianten verfügbar. Neben dem aktuellen Release SQL Server 2022 bietet Microsoft auch die Versionen SQL Server 2019, 2017 und 2016 an. Neuere Versionen beinhalten modernere Features wie verbesserte In-Memory-Technologien oder neue KI-gestützte Analysefeatures.

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Darüber hinaus ist MS SQL Server in unterschiedlichen Editionen verfügbar, die sich in ihrem Funktionsumfang und der maximalen Hardwareunterstützung – aber auch hinsichtlich der Preise – unterscheiden. SQL 2022 wird beispielsweise in folgenden Editionen bereitgestellt:

  • Express: Kostenlose Edition für den Einstieg, ideal zum Üben
  • Entwickler: Für Entwicklungs- und Testzwecke konzipiert
  • Web: Günstige Option für Webhosting
  • Standard: Kernfunktionen für Datenverwaltung und Business Intelligence
  • Enterprise: Premiumangebot mit High-End-Funktionen
Tipp

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Vorteile und Nachteile von Microsoft SQL Server

Microsofts Datenbankmanagementsystem punktet mit einer ganzen Reihe von Vorzügen. Die nachfolgende Übersicht fasst die wichtigsten Stärken zusammen:

  • Hohe Performance und Skalierbarkeit: MS SQL Server erlaubt auch bei großen Datenmengen schnelle Analysen und Transaktionen.
  • In das Microsoft-Ökosystem integriert: Weitere Microsoft-Dienste wie Azure, .NET oder Power BI lassen sich nahtlos mit dem SQL-Server verknüpfen, was Entwicklung, Deployment und Monitoring vereinfacht.
  • Planungssicherheit: Aufgrund von Microsofts marktführender Stellung ist die dauerhafte Weiterentwicklung und Verfügbarkeit des RDBMS gesichert.
  • Enterprise-Support: Kommerzieller Support von Microsoft und eine große Community gewährleisten schnelle Problembehebung und regelmäßige Updates.

Microsoft SQL Server bringt auch einige Einschränkungen beziehungsweise Schwächen mit sich. Zu den Nachteilen zählen:

  • Lizenzkosten: Insbesondere die Enterprise-Edition erfordert hohe Investitionen, die sich für kleinere Projekte oder Startups oft nicht rentieren.
  • Komplexität: Die umfangreiche Funktionalität und die Vielzahl an Konfigurationsmöglichkeiten erfordern spezialisiertes Know-how.

Für welche Anwendungsgebiete eignet sich Microsoft SQL Server?

Microsoft SQL Server eignet sich für unterschiedlichste Anwendungsfälle. Es wird unter anderem für folgende Einsatzzwecke genutzt:

  • Geschäftskritische Transaktionssysteme: Als leistungsfähige Datenbank-Engine bewältigt MS SQL Server transaktionale Workloads wie Bestellvorgänge, Zahlungsabwicklungen oder die Kundinnen- und Kundenverwaltung mit hoher Zuverlässigkeit und niedrigen Latenzen.
  • Data Warehousing und Business Intelligence: Mit spaltenorientierten Columnstore-Indizes, In-Memory-Technologien und SSAS eignet sich MS SQL Server ideal für Data-Warehouse-Systeme, Reporting und multidimensionale Analysen.
  • Cloud- und Container-Umgebungen: Das RDBMS lässt sich sowohl On-Premises als auch in Azure-VMs (VM = virtuelle Maschine) oder Linux-Containern betreiben. Außerdem bieten Dienste wie Azure SQL Database dieselbe Engine, was Skalierung, Verwaltung und DevOps-Abläufe vereinfacht.
  • Echtzeitanalysen und Machine Learning: Mithilfe der Features für Machine Learning lassen sich Use Cases wie Betrugserkennung in Transaktionsströmen oder Vorhersagen zur Kundinnen- und Kundenabwanderung realisieren.
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