In dem kurzen Videoausschnitt stellt Cutts klar, dass Google die Anzahl an Followern, die ein Webseitenbetreiber für seine Inhalte gewinnen kann, im Rahmen des Google-Rankings nicht als Relevanz-Kriterium gewertet. Und auch Likes und Share werden bei der Positionierung von Suchergebnissen nicht beachtet.
Der Grund dafür ist folgender: Google betrachtet Posts auf Facebook, Twitter und Co. als einzelne Webpages, die prinzipiell indexierbar wären. Doch soziale Netzwerke generieren deutlich mehr neue Inhalte am Tag als traditionelle Websites. Und nicht jede dieser so erzeugten Webpages ist tatsächlich von Relevanz. Hinzu kommt, dass Google – wenn auch auf einem enorm hohen Niveau – letztendlich mit begrenzten Ressourcen arbeitet. Man kann daher davon ausgehen, dass der Suchmaschinenmarktführer erst gar nicht versucht, das gesamte Social Web zu crawlen und zu indizieren.
Zudem sind Inhalte und Verbindungen in sozialen Netzwerk flüchtig. Nutzer haben jederzeit die Möglichkeit, Beitrage zu löschen, ihren Beziehungsstatus zu ändern, Freundschaften zu beenden oder einer abonnierten Unternehmensseite den Laufpass zu geben. Jede Indexierung wäre somit nur eine Momentaufnahme, mit geringer Aussagekraft. Darüber hinaus hat Google nicht zwangsläufig Zugriff auf alle Inhalte auf Facebook, Twitter oder anderen Plattformen.
Das bedeutet im Umkehr Schluss jedoch nicht, dass Social-Plug-ins gar keinen Einfluss auf den Erfolg Ihrer Website haben. Tatsächlich ist dieKorrelation zwischen Social Signals und der Google Ranking-Position extrem hoch – gemäß einer Searchmetrics-Studie aus dem Jahr 2016 sogar höher als bei jedem anderen Faktor, dem ein Einfluss auf das Ranking nachgesagt wird. Doch von einer Korrelation lässt sich nicht automatisch auf einen kausalen Zusammenhang schließen.
Ein Erklärungsansatz dafür, dass gut rankende Websites oft auch auffällig viele Social Signals erzeugen, lautet wie folgt: Die Spitzenpositionen im Google-Ranking werden nicht selten von bekannten Brands besetzt. Diese verfügen in der Regel über eigene Social-Media-Abteilungen und streben auch in sozialen Netzwerken eine hohe Präsenz an.
Deuten Sie ein Social-Plug-in nicht als eine Art Seo-Plug-in. Statt lediglich das Ranking in der Suchmaschine im Blick zu haben, sollten Sie sich als Webseitenbetreiber auf folgende Effekte konzentrieren, die eine Social-Media-Anbindung mit sich bringt:
- Social-Plug-ins erweitern die Reichweite Ihrer Inhalte und helfen, diese einer großen Leserschaft näher zu bringen.
- Durch neue Interessenten, die über virale Effekte auf Social-Media-Plattformen generiert werden, steigt der Traffic auf Ihrer Website.
- Eine starke Präsenz in den beliebtesten sozialen Netzwerken erhöht die Bekanntheit Ihres Unternehmens, Ihrer Marken, Produkte und Dienstleistungen.
- Jedes Social-Media-Plug-in fungiert als Berührungspunkt zu potenziellen Kunden, der im Rahmen des Touchpoint-Managements und der Touchpoint-Analyse genutzt werden kann, um für eine gute Brand Experience zu sorgen.
Betrachten Sie Social Plug-ins folglich nicht nur im Kontext der Suchmaschinenoptimierung, sondern im Zusammenhang mit Begriffen wie Markenbekanntheit, Reputation, Kundenservice, Vertrauen und Autorität.