Conversion-Nähe
Im Gegensatz zum Suchvolumen lässt sich die Conversion-Nähe nicht automatisch ermitteln. Stattdessen legen Sie eine entsprechende Bewertung während der Datenerhebung für jedes Keyword manuell fest. Als Bewertungsmaßstab hat sich das AIDA-Modell bewährt. Diesem zufolge durchläuft ein Kunde vier Phasen, bis er zu einer Kaufentscheidung kommt: Attention (Aufmerksamkeit), Interest (Interesse), Desire (Verlangen) und Action (Handlung).
Die Herausforderung dieses Analyseschritts besteht darin, für jeden ermittelten Suchbegriff abzuschätzen, in welcher Phase eines möglichen Kaufprozesses sich ein Nutzer bei der Verwendung des jeweiligen Keywords befindet. Während informationale Suchanfragen eine geringe Conversion-Nähe vermuten lassen, kann bei Begriffen, die bereits ein Interesse an speziellen Produkten oder Dienstleistungen zeigen, von einer mittleren Conversion-Nähe ausgegangen werden (z. B. rote Schuhe). Eine hohe Conversion-Nähe wird detaillierten Suchanfragen mit transaktionalen Indikatoren (kaufen, mieten etc.) zugesprochen.
Wettbewerb
Informationen über die Wettbewerbssituation können Sie Recherche-Tools wie dem Google-Keyword-Planer entnehmen. Inwieweit diese in Ihre Keyword-Strategie einfließen, ist eine Frage des zur Verfügung stehenden Budgets. Sind genügend Ressourcen vorhanden, um auch hohe Platzierungen für stark umkämpfte Keywords zu erzielen, rückt der Wettbewerb in den Hintergrund. Andernfalls kann die Wettbewerbssituation zu einer Anpassung der Keyword-Strategie führen, bei der eine Ausrichtung auf vielversprechende Longtail- oder Nischen-Keywords angestrebt wird. Zu den Wettbewerbern in der Suchmaschine zählt neben Konkurrenzunternehmen auch Google selbst. Mit AdWords-Anzeigen, Shopping-Vorschlägen, Bildleisten und eigenen Antwortformaten wie dem Knowledge Graph nutzt Google einen Teil der SERPs für eigene Inhalte oder Dienstleistungen zu den verwendeten Keywords.
Mehrdeutigkeit
Finden sich in der recherchierten Keyword-Liste mehrdeutige Suchbegriffe (Homonyme, Polyseme), gilt es abzuschätzen, inwieweit sich diese Keywords dafür eignen, potenzielle Kunden zu generieren. Verdeutlichen lässt sich dies an einem Beispiel: Der Google-Keyword-Planer ermittelt für den Suchbegriff Blinker ein durchschnittliches Suchvolumen von 8.100 Anfragen pro Monat. Als Besitzer eines Angelshops gilt es nun abzuschätzen, wie viele der Suchenden tatsächlich einen Fischköder kaufen möchten – und wie hoch der Anteil derer ist, die nach einem Ersatzteil für den Fahrtrichtungsanzeiger ihres Autos suchen.
Ob ein mehrdeutiges Keyword für das zu optimierende Projekt relevant ist, lässt sich durch eine einfache Google-Suche ermitteln. Die Suchmaschine interpretiert mehrdeutige Suchbegriffe so, wie die Mehrheit der Suchenden diese nutzt. Finden sich in der Suchergebnisliste Webseiten von Wettbewerbern mit einem Angebot, das dem des zu optimierenden Projekts entspricht, ist es sinnvoll, den Suchbegriff ins Keyword-Set aufzunehmen. Hat sich Google hingegen auf eine andere Bedeutung festgelegt, ist davon auszugehen, dass dies das allgemeine Nutzerverhalten widerspiegelt. Eine Onpage-Optimierung auf solche Suchbegriffe ist wenig aussichtsreich. Wenn ein Großteil der Nutzer andere Inhalte mit einem Keyword verbindet, ist ein gutes Ranking bei einer abweichenden Interpretation des Keywords unwahrscheinlich. Folglich sollten Sie dieses aus der Keyword-Liste streichen.
Schwellen-Keywords
Soll ein bereits bestehendes Projekt optimiert werden, finden sich im Rahmen der Status-quo-Analyse in der Regel Suchbegriffe, auf die die Website bereits rankt. Diese Positionierungen sollten Sie bei der Priorisierung berücksichtigen. Aktuelle Rankings lassen sich beispielsweise über den KeywordMonitor ausgeben. Von besonderem Interesse sind hier vor allem Schwellen-Keywords, die das Potenzial für einen signifikanten Besucheranstieg aufweisen. Gegeben ist ein solches beispielsweise bei den Positionen 11, 6, 4 und 2.