A – Attract Attention
Attention, please! – Damit sich ein Webeadressat überhaupt mit einer Werbebotschaft auseinandersetzt, muss der Werbende zunächst die Aufmerksamkeit seiner Zielgruppe erregen. Das Werbeziel der ersten Phase des AIDA-Modells ist es somit, Aktivierungs-, Wahrnehmungs- und Emotionsprozesse angestoßen. Werbung arbeitet zu diesem Zweck mit diversen Strategien, die sich auf den Inhalt einer Werbebotschaft, deren Aufmachungen oder die Platzierung beziehen.
Inhalte, die Aufmerksamkeit erregen, stechen in der Regel dadurch hervor, dass sie neue, widersprüchliche oder provokante Informationen enthalten:
- Nur bei Lidl: eckige Melonen!
- Aldi-Äpfel: das Kilo 0,95 €!
Welcher Supermarkt hat das spannendere Angebot? Eine entscheidende Rolle spielt die Neugier des Rezipienten. Diese lässt sich unter anderem auch durch das Weglassen von Informationen schüren.
Auch eine aktivierende Aufmachung soll dafür sorgen, dass die Werbebotschaft potenzielle Kunden erreicht – zum Beispiel durch grafische Gestaltungselemente: Auf Festivalplakaten stechen internationale Headliner in der Regel in Fettdruck als Eye-Catcher hervor, während sich weniger werbewirksame Spartenkünstler kaum lesbar in der letzten Zeile tummeln. Display-Werbung im Browser springt vor allem dann ins Auge, wenn sie sich verändert, bewegt oder blinkt. Hier gilt es allerdings, die Schmerzgrenze der Zielgruppe auszuloten und selbige nicht zu überschreiten: Denn Werbung, die als störend empfunden wird, erregt zwar Aufmerksamkeit, weckt aber mit Sicherheit keine positiven Assoziationen.
Im Fernsehen, Radio oder Internet machen sich Werbende zudem auditive Elemente zunutze und gehen dabei mehr oder weniger subtil vor. Bei fast allen werbefinanzierten, audiovisuellen Medien werden Werbeblöcke deutlich lauter ausgespielt als das eigentliche Programm. Zusätzliche Dezibel sollen sicherstellen, dass die Werbebotschaften ankommen. Diese sind in der Regel mit eingängigen Jingles oder aktuellen Popsongs unterlegt und werden von professionellen Sprechern vorgetragen.
Einige Werbende suchen auch mit olfaktorischen Reizen den Weg in die Kundennase. Ob sich potenzielle Abnehmer durch die Beduftung der Geschäftsumgebung tatsächlich in Verkaufsräume locken lassen, ist jedoch umstritten. Für den Lebensmittelbereich – insbesondere Bäckereien und Konditoren – ist diese Strategie jedoch sicherlich nicht abwegig.
Eine besondere Funktion nehmen Schlüsselreize im Rahmen der Werbung ein. Bestimmte Reizmuster eigenen sich besonders gut, die menschliche Aufmerksamkeit zu erregen. Zu diesen zählen beispielsweise Augen, Gesichter, das Kindchenschema oder Erotik (nach dem bekannten Motto: Sex sells). So könnte eine potenzielle Kundin vielleicht nur deshalb auf eine Display-Ad für einen neuen Bluetooth-Kopfhörer klicken, weil der Mann auf der Anzeige so schöne blaue Augen hat oder zwar Kopfhörer, allerdings keine Oberbekleidung trägt.