Proxmox unter Debian 12 installieren: So funktioniert’s
Proxmox Virtual Environment (Proxmox VE) ermöglicht die effiziente Verwaltung virtueller Maschinen und Container auf Linux-Basis. In dieser Anleitung erfahren Sie, wie Sie Proxmox Schritt für Schritt unter Debian 12 (Bookworm) installieren und einrichten.
- Vollintegrierte Plattform für Virtualisierung und Container
- Skalierbar & flexibel: VMs und Container nach Bedarf bereitstellen
- Open Source mit optionalem Enterprise-Support
- Datenhoheit durch den Betrieb in souveränen Rechenzentren
Schritt 1: Server vorbereiten
Bevor Sie mit dem Proxmox-Debian-Install beginnen, benötigen Sie einen geeigneten Server mit ausreichenden Ressourcen. Für eine typische Test- oder Produktionsumgebung sind mindestens ein Quad-Core-Prozessor, 8 GB RAM und 100 GB Festplattenspeicher zu empfehlen.
Stellen Sie sicher, dass Debian 12 ordnungsgemäß installiert ist und über eine funktionierende Internetverbindung verfügt. Führen Sie anschließend ein Update aller Pakete durch, damit Ihr System auf dem neuesten Stand und bereit für die Installation von Proxmox ist.
sudo apt update && sudo apt upgrade -y
sudo rebootbashIm Gegensatz zu einer Proxmox-Bare-Metal-Installation behalten Sie bei der Installation unter Debian 12 die volle Kontrolle über das Betriebssystem, können zusätzliche Pakete und Dienste nach Bedarf installieren und profitieren von der stabilen Debian-Umgebung.
Schritt 2: Proxmox-Repository hinzufügen
Da Proxmox nicht in den offiziellen Debian-Paketquellen enthalten ist, müssen Sie das Repository manuell hinzufügen. Zuerst importieren Sie dafür den GPG-Schlüssel von Proxmox:
sudo wget https://enterprise.proxmox.com/debian/proxmox-release-bookworm.gpg -O /etc/apt/trusted.gpg.d/proxmox-release-bookworm.gpgbashAnschließend fügen Sie das Repository für Proxmox VE hinzu:
echo "deb http://download.proxmox.com/debian/pve bookworm pve-no-subscription" | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/pve-install-repo.listbashFühren Sie danach ein Update durch, damit die neuen Paketquellen geladen werden:
sudo apt updatebashIn dieser Anleitung wird bewusst das „no-subscription“-Repository von Proxmox verwendet. Dieses Repository ist frei zugänglich und eignet sich ideal für Testumgebungen, private Installationen oder kleinere Produktionssysteme. Es enthält alle wichtigen Updates und Sicherheitsfixes, allerdings ohne offiziellen Support oder Zugriff auf die Enterprise-Paketquelle. Wenn Sie Proxmox in einem professionellen Umfeld einsetzen, empfiehlt sich der Erwerb einer Subscription, um regelmäßige, geprüfte Updates und Supportleistungen zu erhalten.
Schritt 3: Proxmox-Kernel installieren
Bevor Sie die Proxmox Virtual Environment selbst installieren, sollten Sie zunächst den Proxmox-Kernel einrichten. Dieser Kernel ist speziell für Use Cases auf Basis von Virtualisierung optimiert und sorgt für eine bessere Leistung und Kompatibilität mit Proxmox VE. Die Installation erfolgt mit den untenstehenden Terminalbefehlen:
sudo apt install proxmox-default-kernel -y
sudo rebootbashGreifen Sie beim Handling großer Datenmengen flexibel auf GPU-gestützte Rechenleistung zurück. Mit Pay-as-you-go zahlen Sie nur, wenn Sie die Ressourcen tatsächlich benötigen – minutengenau abgerechnet.
Schritt 4: Proxmox installieren
Jetzt erfolgt der eigentliche Proxmox-Debian-Install. Der folgende Befehl lädt alle erforderlichen Pakete herunter und richtet Proxmox VE automatisch ein:
sudo apt install proxmox-ve postfix open-iscsi -ybashWährend der Installation der Virtualisierungsumgebung werden Sie eventuell nach der Konfiguration von Postfix gefragt. Wählen Sie hier „Internet Site“ aus und geben Sie Ihren Hostnamen an. Nach Abschluss der Installation starten Sie den Server neu:
sudo rebootbashSchritt 5: Unnötige Kernel-Pakete entfernen
Nach der Installation von Proxmox verwendet Ihr System den speziellen Proxmox-Kernel, der auf der aktuellen Debian-Basis aufbaut, jedoch für Virtualisierung optimiert ist. Debian 12 bringt standardmäßig seinen eigenen Kernel mit; in der Regel handelt es sich hierbei um das Paket „linux-image-amd64“. Damit es nicht zu Konflikten oder doppelten Kernel-Einträgen im Boot-Menü kommt, sollten Sie den ursprünglichen Debian-Kernel entfernen. Dies sorgt für ein sauberes System und reduziert potenzielle Fehlerquellen bei zukünftigen Updates.
Führen Sie dazu folgende Befehle aus:
sudo apt remove linux-image-amd64 linux-image-6.1* -y
sudo update-grubbashDer erste Befehl entfernt die nicht mehr benötigten Debian-Kernelpakete. Mit update-grub aktualisieren Sie anschließend den Bootloader, damit das System künftig nur noch den Proxmox-Kernel verwendet.
Starten Sie danach den Server neu, um sicherzustellen, dass der neue Kernel korrekt geladen wird:
sudo rebootbashNach dem Neustart können Sie prüfen, ob der Proxmox-Kernel aktiv ist:
uname -rbashDie Ausgabe sollte jetzt in etwa folgendermaßen aussehen: 6.8.4-3-pve. Wenn Sie eine solche Versionsbezeichnung sehen, ist Ihr System erfolgreich auf den Proxmox-Kernel umgestellt.
Schritt 6: Zugriff auf die Proxmox-Weboberfläche
Jetzt ist Proxmox vollständig installiert und betriebsbereit. Die gesamte Verwaltung von Proxmox erfolgt komfortabel über eine Weboberfläche, die Sie mit einem beliebigen Browser aufrufen können. Öffnen Sie dazu einen Browser Ihrer Wahl und geben Sie in der Adresszeile die IP-Adresse Ihres Servers mit dem Standard-Port 8006 ein. Verwenden Sie das HTTPS-Protokoll, da die Verbindung standardmäßig verschlüsselt ist:
https://<IHRE-IP-ADRESSE>:8006/Beim ersten Aufruf erhalten Sie möglicherweise eine Warnung Ihres Browsers, dass das SSL-Zertifikat nicht vertrauenswürdig ist. Das ist normal, da Proxmox ein selbstsigniertes Zertifikat verwendet. Sie können die Warnung bestätigen und die Seite trotzdem öffnen. Anschließend erscheint die Login-Seite von Proxmox VE. Melden Sie sich hier mit dem User „root“ und dem Passwort Ihres Debian-Systems an. Das Feld Realm sollte standardmäßig auf Linux PAM standard authentication stehen; lassen Sie diese Einstellung unverändert.
Wenn Sie beim Zugriff auf die Proxmox-Weboberfläche über Port 8006 auf Probleme stoßen, könnte dieser durch eine Firewall blockiert sein. Stellen Sie sicher, dass der Port in Ihrer Firewall geöffnet ist, um eine Verbindung zur Weboberfläche herstellen zu können.
Nach erfolgreicher Anmeldung sehen Sie das Proxmox-Dashboard. Es bietet Ihnen Zugriff auf alle Verwaltungsfunktionen, wie zum Beispiel die folgenden:
- Erstellung und Verwaltung von virtuellen Maschinen und Containern
- Konfiguration von Speicher und Netzwerken
- Überwachung von Systemressourcen wie CPU, RAM und Festplattenauslastung
Damit ist Ihre Installation abgeschlossen und Sie können beginnen, Ihre erste virtuelle Umgebung einzurichten.
Schritt 7: Repositorys anpassen und Warnmeldungen entfernen
Nach der erfolgreichen Installation und dem ersten Login in die Weboberfläche spielt Proxmox standardmäßig die Meldung aus, dass keine aktive Subscription vorhanden ist. Diese Warnung weist darauf hin, dass das System aktuell das sogenannte Enterprise-Repository nutzt, für das eine gültige Support-Lizenz erforderlich ist. Da wir das frei verfügbare „no-subscription“-Repository verwenden, können Sie die Warnmeldung entfernen und den Eintrag für das Enterprise-Repository mit folgendem Befehl deaktivieren:
sudo sed -i 's/^deb/#deb/' /etc/apt/sources.list.d/pve-enterprise.listbashDamit wird die Zeile in der Repository-Konfigurationsdatei auskommentiert und bei zukünftigen Paketaktualisierungen ignoriert. Aktualisieren Sie anschließend die Paketquellen, damit das System die Änderungen übernimmt:
sudo apt updatebashDiese Anpassung hat keinen Einfluss auf die Stabilität Ihres Systems. Sie sorgt lediglich dafür, dass Proxmox beim Login keine Lizenzwarnung mehr anzeigt und künftig alle Updates über das bereits zuvor eingerichtete „no-subscription“-Repository bezieht.
Schritt 8: System aktualisieren und abschließende Prüfung
Zum Abschluss der Installation sollten Sie sicherstellen, dass Ihr System vollständig auf dem neuesten Stand ist und alle Proxmox-Dienste korrekt ausgeführt werden. Dadurch vermeiden Sie Kompatibilitätsprobleme und stellen sicher, dass Ihre Umgebung stabil läuft. Aktualisieren Sie zunächst alle installierten Pakete mit dem folgenden Befehl:
sudo apt full-upgrade -ybashNach dem Update empfiehlt es sich, den Status der wichtigsten Proxmox-Dienste zu überprüfen. Diese Prozesse sind für den reibungslosen Betrieb der Verwaltungsoberfläche und der Virtualisierungsfunktionen verantwortlich:
sudo systemctl status pve-cluster
sudo systemctl status pvedaemon
sudo systemctl status pveproxybashWenn alle Dienste als active (running) angezeigt werden, funktioniert Ihr Proxmox-Debian-Install wie vorgesehen. Damit ist die Einrichtung abgeschlossen und Ihr Server ist nun bereit für den produktiven Einsatz. Sie können jetzt über die Weboberfläche virtuelle Maschinen und Container erstellen, Netzwerke konfigurieren und Speicherressourcen verwalten.
Sobald Ihre Umgebung eingerichtet ist, können Sie Proxmox flexibel erweitern, beispielsweise durch die Integration eines Proxmox-Fileservers für zentralen Speicherzugriff oder eines Proxmox-Backup-Servers, um Ihre virtuellen Maschinen und Container zuverlässig zu sichern.

