Eine Native Mobile App selbst erstellen – Programmieren oder App-Baukasten?
Wer eine eigene App veröffentlichen möchte, steht oft vor der Entscheidung: selbst programmieren oder einen App-Builder verwenden? Während die eigenständige Entwicklung volle Kontrolle, Flexibilität und individuelle Funktionen ermöglicht, bieten App-Maker eine schnelle und einfache Lösung ganz ohne Programmierkenntnisse. Welche Variante besser geeignet ist, hängt von Ihren Zielen, Ihrem Budget und den technischen Anforderungen der App ab.
App-Programmierung vs. App-Maker
Die Wahl der Software für die Entwicklung Ihrer App stellt eine weitreichende Entscheidung dar und sollte folglich gut überlegt sein. Die klassische Variante – die Programmierung über eine bestimmte Plattform – bietet grundsätzlich die meisten Möglichkeiten zur Umsetzung einer App. Allerdings genügen einfache Programmier-Basics hierfür nicht; erfolgreiche App-Entwicklerinnen und -Entwickler haben nicht selten jahrelange Erfahrung auf dem Gebiet. Einsteigende müssen sich dementsprechend viele Grundlagenkenntnisse aneignen, bevor sie die App-Codierung mittels einer Programmiersprache selbst stemmen können.
Für die Programmierung nutzt man meist eine integrierte Entwicklungsumgebung (kurz: IDE, von engl. „Integrated Development Environment“). Eine IDE für die App-Programmierung stellt den Software-Entwickelnden verschiedene Komponenten zur Verfügung (Software Development Kit, Editor, Debugger, Compiler, Emulator etc.). Programmiererinnen und Programmierer haben demzufolge verschiedene Hilfsmittel bei der App-Erstellung zur Hand – allerdings verlangt die Bedienung dieser Tools einmal mehr, dass man der jeweils verwendeten Programmiersprache mächtig ist.
App-Baukästen hingegen verfolgen einen ähnlichen Ansatz wie die inzwischen sehr beliebten und weit verbreiteten Homepage-Baukästen. Bei einem Baukastensystem für Apps benötigt man keine Programmierkenntnisse, da sie nach dem WYSIWYG-Prinzip („What You See Is What You Get“) funktionieren: Innerhalb eines App-Builders arbeiten Sie mit einer grafischen Benutzeroberfläche, die idealerweise intuitiv und einfach zu bedienen ist. Allerdings sind dabei die Gestaltungsmöglichkeiten deutlich limitierter als bei einer IDE: Ein App-Maker umfasst nur eine kleine Auswahl an Programmbefehlen, die über die grafische Oberfläche zugänglich sind und sich in die Benutzeroberfläche einfügen lassen.
Per Programmierung eine Native Mobile App selbst erstellen
Wenn Sie eine komplexe, technisch anspruchsvolle oder grafisch aufwendige Mobile Native App entwickeln wollen, führt kein Weg an einer IDE vorbei – Native-App-Baukästen sind hierfür nicht geeignet. Auch die Verarbeitung großer Datenmengen und die Nutzung vieler nativer Gerätefunktionen (z. B. des Lage- und Bewegungssensors) kann ein App-Creator meist nicht leisten.
Die Arbeit mit einer integrierten Entwicklungsumgebung bietet nicht nur mehr Möglichkeiten, um eine App zu programmieren, sondern ist auch kostenlos: Unternehmen wie Apple und Google stellen erstklassige IDEs gratis zur Verfügung. Der Grund dafür ist recht einfach – eine große Auswahl an Anwendungen macht eine Plattform attraktiv für Nutzerinnen und Nutzer. Deshalb kann es den Verantwortlichen hinter iOS und Android nur Recht sein, wenn so viele Entwickelnde wie möglich an neuen Apps arbeiten und diese für ihre Betriebssysteme veröffentlichen. Außerdem ist dies Teil des Geschäftsmodells der Anbieter: Sowohl Apple als auch Google erhalten eine Gebühr für jede kostenpflichtige App, die über ihre App-Stores verkauft wird.
Bei der Entwicklung einer nativen App wird in der Regel für jede Plattform eine spezielle IDE verwendet. Hierdurch steigt auch das Arbeitsaufkommen: Sobald man eine App sowohl für Android als auch für iOS anbieten möchte, muss man jede App-Version mit einem eigenständigen Code separat schreiben. Zwar gibt es inzwischen integrierte Entwicklungsumgebungen wie .NET MAUI, mit denen man native Android-, iOS- und Windows-Apps mit einem größtenteils identischen Code programmieren kann; allerdings sind .NET MAUI IDEs die Ausnahme und stellen auch andere Anforderungen an die Programmierung – bei Xamarin beispielsweise ist es die Nutzung der Programmiersprache C#.
- Einfach: In wenigen Schritten über Social Media verkaufen
- Intuitiv: Eine Plattform für sämtliche Kanäle inkl. Synchronisation
- Flexibel: Jederzeit an Ihre Bedürfnisse anpassbar
Programmiergrundlagen für Android-Apps
Android-Apps basieren auf einem Java-kompatiblen Framework. Inzwischen gilt Kotlin als offizielle und empfohlene Programmiersprache von Google. Falls man diese nicht beherrscht, dafür aber Kenntnisse in Java oder C++ besitzt, sollte man sich allerdings schnell in die Programmierung mit Kotlin einfinden können, da sich die Sprachen stark ähneln.
Die mit Abstand am weitesten verbreitete IDE für die Programmierung einer Android-App ist Android Studio. Hierbei handelt es sich um die offizielle, integrierte Entwicklungsumgebung für Android-Anwendungen, die jedem frei zur Verfügung steht. Android Studio ist Bestandteil von Android SDK (Software Development Kit) und kann auf verschiedenen Betriebssystemen verwendet werden: Es existieren Android-Studio-Versionen für Microsoft Windows, macOS und Linux. Voraussetzung für die App-Entwicklung mit der IDE ist eine installierte Version des Java Development Kit, das man ebenfalls kostenfrei herunterladen kann. Basis von Android Studio ist die populäre Entwicklungsumgebung IntelliJ IDEA.
Programmiergrundlagen für iOS-Apps
Um eine Applikation für ein iOS-Gerät zu entwickeln, nutzen die meisten Entwicklerinnen und Entwickler Xcode – dabei handelt es sich um die offizielle Entwicklungsumgebung von Apple. Mit ihr lassen sich auch Anwendungen für macOS, iPadOS, tvOS und watchOS programmieren. Xcode ist ausschließlich für das Betriebssystem macOS verfügbar. Jeder Mac-Nutzende kann es mit seiner Apple-ID kostenlos aus dem App-Store von Apple downloaden.
Die IDE ist Teil des Entwicklungspakets, das ebenfalls Xcode heißt. Damit sich die integrierte Entwicklungsumgebung vom Entwicklungspaket unterscheiden lässt, wird das eine auch mit dem Begriff Xcode IDE, das andere als Xcode Tools bezeichnet. Anwendungen werden überwiegend mit der modernen Programmiersprache Swift und dem Framework SwiftUI entwickelt, das die Benutzeroberflächenentwicklung erheblich vereinfacht. Objective-C wird ebenfalls unterstützt, spielt aber eine zunehmend untergeordnete Rolle. Darüber hinaus ist es möglich, Anwendungen in den Programmiersprachen C, C++, Java u. a. zu erstellen.
Via App-Creator eine Native Mobile App entwickeln
Falls Sie keine Programmierkenntnisse besitzen, aber dennoch Ihre App selbst erstellen und gestalten möchten, könnte ein App-Maker das passende Werkzeug für Sie sein. Inzwischen gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Anbietern, mit deren Baukästen sich einige App-Ideen gut umsetzen lassen. Im Gegensatz zu den offiziellen IDEs von Google und Apple kann man die meisten App-Baukästen aber nicht kostenlos nutzen.
Beinahe alle App-Maker fußen auf einem Geschäftsmodell, bei dem die Kundinnen und Kunden eine monatliche Gebühr für die Nutzung des Baukastens sowie für das Hosting der finalen Anwendung zahlen. Bei einigen Anbietern ist im Monatsbeitrag bereits enthalten, dass die App im offiziellen App-Store der Plattform angeboten wird – bei anderen muss hierfür eine weitere (meist einmalige) Zahlung erfolgen. Oft können Sie aber Ihre App kostenfrei mit dem Baukasten erstellen sowie testen und zahlen erst dann Geld, wenn Sie die App publizieren.
Doch was bekommt man bei einem App-Creator für sein Geld? Generell sind Anwendungen, die vor allem Texte und Bilder beinhalten, leicht mit einem App-Baukasten zu realisieren. Die Baukästen eignen sich vor allem für kleine bis mittelgroße Unternehmen und Organisationen, die mit der App über Produkte, Dienstleistungen oder bestimmte Themen informieren möchten. Viele App-Maker ermöglichen darüber hinaus die Anfertigung eines Onlineshops, wodurch sich auch Shopping-Apps umsetzen lassen.
Weiterhin gehören RSS-Feeds und Push-Benachrichtigungen zu den Features vieler App-Builder. Sie eignen sich beispielsweise für die Gestaltung einer News-App oder einer Applikation, die über Veranstaltungen informiert. Aber auch andere Gerätefunktionen wie Geotargeting oder das Einbinden der Kamera in eine App sind bei manchen Anbietern, wenn auch mit Abstrichen, machbar.
Viele Features, die man von anderen Apps kennt, lassen sich jedoch kaum bis gar nicht mit einem App-Maker umsetzen. Die Einbindung nativer Gerätefunktionen wie der Kamera, dem Mikrofon oder Bluetooth ist – wenn überhaupt möglich – deutlich limitiert. Manche Features werden dagegen gar nicht unterstützt – etwa die Nutzung des Beschleunigungssensors eines Smartphones. Videospiele lassen sich mit den üblichen App-Baukästen ebenfalls kaum umsetzen. Zwar gibt es inzwischen auch auf App-Spiele spezialisierte Anbieter wie GameSalad; allerdings können Sie über diese in den meisten Fällen lediglich auf vorgefertigte 2D-Grafiken und festgelegte Spielwelt-Elemente zugreifen.
Wie funktionieren App-Maker?
Der reduzierte Funktionsumfang eines App-Creators gegenüber einer integrierten Entwicklungsumgebung ist aber nicht weiter verwunderlich – schließlich handelt es sich bei den angebotenen App-Gestaltungsmöglichkeiten um vorgefertigte Befehlsketten der verwendeten Programmiersprache. App-Baukästen machen bestimmte Programmbefehle einer Programmiersprache (bzw. die daraus zusammengesetzten Komponenten) über eine grafische Benutzeroberfläche zugänglich und somit auch für Laien anwendbar. Letztlich beinhaltet ein App-Maker eine bestimmte Palette an Aktionen, mit denen die Nutzerinnen und Nutzer eine App bauen können. Solche Systeme werden daher häufig als No-Code- oder Low-Code-Plattformen bezeichnet, da sie den Programmieraufwand entweder vollständig eliminieren oder auf ein Minimum reduzieren.
Sie können sich einen App-Baukasten in etwa wie den Abschnitt in einem Reiseführer vorstellen, der Ihnen wichtige Wörter und Sätze der Landessprache an die Hand gibt. Mit diesen Sprachvorlagen können Sie sich in Notfällen und bestimmten Situationen verständlich machen. Doch außerhalb dieser Vorlagen werden Sie es schwer haben, Ihr Kommunikationsziel in der Fremdsprache zu erreichen.
Wie ein Sprachführer enthält ein App-Baukastensystem verschiedene Anweisungen, die Sie nutzen können (z. B. um Bilder einzufügen), auch wenn Sie nicht die komplette Programmiersprache beherrschen. Die Kommandos werden über die grafische Benutzeroberfläche ausgelöst, etwa durch eine Drag-and-Drop-Funktion, und durch das Programm ohne Ihr Zutun übersetzt. Da ein App-Builder nur einen Teil des Vokabulars der Programmiersprache nutzt bzw. nur einige Kommandos für die Benutzeroberfläche aufbereitet worden sind, steht den Nutzenden jedoch nur eine gewisse Anzahl an App-Funktionen zur Verfügung.
9 empfehlenswerte App-Baukästen
Bei den nun vorgestellten App-Makern handelt es sich ausschließlich um Software, mit der sich eine Native Mobile App umsetzen lässt – mit jedem der App-Baukästen können Sie Android- und iOS-Anwendungen erstellen. Manche ermöglichen darüber hinaus auch die Entwicklung einer Web-App oder einer Website. Die Bedienung der Software erfolgt dabei ganz unkompliziert im Browser.
Die Preisspanne der App-Builder ist dabei relativ groß; bei jedem der Programme können Sie zwischen verschiedenen Paketen wählen, in unterschiedlichen Preissegmenten.
Mit jedem der neun App-Builder können Sie Social-Media-Kanäle wie Facebook oder Twitter in Ihre Anwendung einbinden und Streaming-Plattformen wie YouTube oder SoundCloud implementieren. Außerdem können Sie alle gelisteten App-Baukastensysteme testen, bevor Sie für die Nutzung zahlen. Im Folgenden konzentrieren wir uns auf die Alleinstellungsmerkmale der einzelnen App-Baukästen.
AppMachine

Bei AppMachine handelt es sich um einen App-Baukasten, der sowohl iOS- als auch Android-Applikationen unterstützt. Der App-Maker zeichnet sich insbesondere durch die Funktion aus, Daten von Google Sheets oder Excel direkt in Ihre App zu übertragen. So lassen sich viele grundlegende App-Inhalte ganz einfach von dort importieren.
Weiterhin bietet AppMachine eine beachtliche Anzahl an Design-Möglichkeiten und Templates sowie eine gut nachvollziehbare Darstellung und Bedienung der verschiedenen App-Features. Zudem unterstützt AppMachine die Entwicklerinnen und Entwickler auch bei Veröffentlichung und Vermarktung der eigenen App. Allerdings hat der Native-App-Baukasten auch seinen Preis – AppMachine positioniert sich im oberen Preissegment der App-Builder.
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| ✓ Zahlreiche Designelemente | ✗ Kostspielig |
| ✓ Datenimport | |
| ✓ Veröffentlichung in den App Stores | |
| ✓ Eigene Landingpage für App möglich |
AppYourself

Mit AppYourself hat es auch der App-Creator eines deutschen Unternehmens in unsere Liste geschafft. Dieser besticht vor allem damit, dass bei der Erstellung einer App je nach Plan ein Design-Service in Anspruch genommen werden kann. Diesem teilen Sie mit, was Sie sich für Ihre App vorstellen – Sie erhalten dann eine fertige Baukasten-App ohne eigenen Aufwand.
Auch das Hosting auf deutschen Servern ist ein hervorstechendes Merkmal. Auf diese Weise können Sie sichergehen, dass alle personenbezogenen Daten im Sinne der DSGVO verarbeitet werden. Der App-Maker ist zudem einer der wenigen Baukästen, die vollständig auf Deutsch angeboten werden. Er bietet einen unkomplizierten Editor für die App-Erstellung; allerdings sind die Design-Möglichkeiten stärker eingeschränkt als bei anderen Systemen.
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| ✓ Design-Service vorhanden | ✗ Kostspielig |
| ✓ CMS zur Pflege von Inhalten | ✗ Wenige Vorlagen |
| ✓ Hosting in Deutschland | |
| ✓ Veröffentlichung in den App Stores möglich |
FlutterFlow

Mit FlutterFlow erhalten Sie eine No-Code/Low-Code-Plattform, die es ermöglicht, Apps für Android, iOS und auch für das Web aus einem einzigen visuellen Editor heraus zu gestalten. Die Lösung basiert auf dem Flutter-Framework von Google und erlaubt sowohl das Drag-and-Drop-Erstellen von Benutzeroberflächen als auch die Exportierung von sauberem Dart-Code, was für Programmiererinnen und Programmierer vorteilhaft ist. Außerdem bietet der App-Maker KI-Unterstützung, was den Workflow weiter vereinfachen kann.
Besonders praktisch: Datenbank- und API-Anbindungen (z. B. zu Firebase oder Supabase) sind integriert, sodass auch Funktionalitäten wie Authentifizierung oder Push-Benachrichtigungen ohne tiefgehende Programmierkenntnisse umgesetzt werden können. Dennoch bleibt FlutterFlow für einen App-Builder anspruchsvoll, wenn sehr individuelle Funktionen oder hochperformante native Features benötigt werden.
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| ✓ Plattformübergreifende App-Erstellung | ✗ Eher komplex |
| ✓ Exportierbarer Code | |
| ✓ Backend-Integration | |
| ✓ Viele Widgets und Templates |
GoodBarber

Dieser Native-App-Baukasten für iOS- und Android-Anwendungen überzeugt mit vielfältigen Design-Möglichkeiten. Sie haben die Auswahl zwischen einer Menge professionell und geschmackvoll aussehenden Gestaltungsvorlagen, die sich außerdem gut individualisieren lassen. GoodBarber punktet weiterhin durch sehr viele Add-ons, die den Funktionsumfang beispielsweise um Geofencing, iBeacons oder auch Community-Management erweitern. Dank KI-Integration lassen sich Inhalte noch schneller und SEO-optimiert erstellen.
Der App-Maker ermöglicht es obendrein, mit mehreren Entwicklerinnen und Entwicklern an einer App zu arbeiten – den einzelnen Mitarbeitenden können hierbei verschiedene Rollen (wie Administrator oder User) zugeordnet werden. Wer eine Shopping-App erstellen möchte, findet dafür sogar ein gesondertes Angebot. Apps können für Android, iOS und für das Web (in Form einer Progressive Web App) entwickelt werden.
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| ✓ Unterstützung beim Marketing | ✗ Kein Zugriff auf den Quellcode |
| ✓ CMS und KI zur Pflege von Inhalten | |
| ✓ Veröffentlichung in den App Stores möglich |
Mobincube

Bei Mobincube handelt es sich um einen der wenigen Baukästen, mit dem Sie eine vollwertige Native App selber machen und kostenlos anbieten können. Die Gratis-Variante verfügt dabei bereits über erstaunlich viele Funktionen und Templates – allerdings müssen Sie Werbeeinblendungen in Kauf nehmen.
Wenn man sich für ein kostenpflichtiges Angebot entscheidet, kann man mit diesen Anzeigen auch selbst Geld verdienen: Mobincube hat ein eigenes Werbenetzwerk, von dem Anzeigen in der App dargestellt werden – wenn nun ein User eine in Ihrer App dargestellte Werbung anwählt, erhalten Sie hierfür einen kleinen Betrag. In den kostenpflichtigen, aber dennoch günstigen Paketen können Sie diese Werbeeinblendungen deaktivieren und auf eine größere Palette an Funktionen und Templates zurückgreifen.
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| ✓ Kostenlose Version verfügbar | ✗ Werbeeinblendungen in Gratis-Version |
| ✓ Werbenetzwerke können Einnahmen generieren | ✗ Intro des App-Builders in günstigen Plänen kann nicht entfernt werden |
Shoutem

Zwei Merkmale stechen bei Shoutem besonders heraus: Zum einen können Sie eigens für die App entwickelte Social-Media-Funktionen für die Umsetzung einer eigenen Community-Plattform nutzen. Zum anderen ist Shoutem an zahlreiche Werbenetzwerke angebunden, wodurch sich viele Optionen für das In-App-Advertising ergeben. Der App-Baukasten für Android und iOS zeichnet sich ferner durch eine einfache Bedienung aus. Auch Shopping-Systeme lassen sich mit Shoutem leicht realisieren. Dafür kann man die App mit Shopify verknüpfen, um so auf verschiedenen Plattformen synchron verkaufen zu können.
Mit vielen Templates, die sich alle an individuelle Wünsche anpassen lassen, kann man bereits ein sehr gutes App-Design zusammenstellen. Noch mehr Komplexität erhält man mit Shoutem for Developers. Hier kann man auch in den Quelltext eingreifen und so noch mehr Funktionen hinzufügen.
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| ✓ CMS zur Pflege von Inhalten | ✗ Apps für iOS nur im Premium-Angebot enthalten |
| ✓ Veröffentlichung in den App Stores möglich | ✗ Kostspielig |
| ✓ Möglichkeit, Quelltext zu bearbeiten |
Bravo Studio

Bei Bravo Studio handelt es sich um einen App-Maker, der sich vor allem an Designerinnen und Designer richtet. Die No-Code-Plattform ermöglicht, Ihre Figma- oder Adobe XD-Designs ohne Programmierkenntnisse in voll funktionsfähige native iOS- und Android-Apps mit passendem Mobile-App-Design zu verwandeln.
Mit Bravo Studio können Nutzerinnen und Nutzer ihre UI-Designs direkt in Apps umwandeln, indem sie sogenannte Bravo Tags verwenden. Diese Tags verbinden die Designelemente mit interaktiven Funktionen wie Navigation, Push-Benachrichtigungen und API-Integrationen. Die Plattform unterstützt auch die Anbindung an externe Datenquellen wie Airtable, Firebase und REST-APIs, um dynamische Inhalte in die App zu integrieren.
Ein besonderes Merkmal von Bravo Studio ist die Möglichkeit, Designänderungen in Echtzeit vorzunehmen. Änderungen, die in Figma oder Adobe XD vorgenommen werden, werden automatisch in der App aktualisiert, was eine schnelle Anpassung ermöglicht. Zudem bietet Bravo Studio eine Vorschau-App namens Bravo Vision, mit der Nutzerinnen und Nutzer ihre App direkt auf ihrem Smartphone testen können, bevor sie sie veröffentlichen.
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| ✓ Direkte Umwandlung von Designs in native Apps | ✗ Plugin für Adobe XD nötig |
| ✓ Echtzeit-Synchronisierung | ✗ Branding nur in hochpreisigen Versionen entfernbar |
| ✓ KI-Unterstützung |
Thunkable

Thunkable ist ein App-Maker, der es Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, native Android- und iOS-Apps sowie Web-Apps ohne Programmierkenntnisse zu erstellen. Mit einer visuellen Drag-and-Drop-Oberfläche und einer umfangreichen Blockprogrammierung können sowohl Anfängerinnen und Anfänger als auch erfahrene Entwickelende interaktive und funktionale Apps kreieren.
Die Plattform bietet eine Vielzahl von Komponenten wie Buttons, Listen, Karten und APIs, die einfach in die App integriert werden können. Für komplexere Logik können Nutzende die Blockprogrammierung einsetzen, um Bedingungen, Schleifen und Ereignisse zu definieren, oder mit dem KI-Assistenten arbeiten. Dies ermöglicht eine hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der entwickelten Apps.
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| ✓ Intuitive Drag-and-Drop-Oberfläche | ✗ Blockprogrammierung erfordert etwas Einarbeitung |
| ✓ Echtzeit-Testmöglichkeit auf Endgeräten | ✗ Branding nur in hochpreisigen Versionen entfernbar |
| ✓ Umfangreiche Komponenten und Widgets |
SAP Build Apps

SAP Build Apps bietet Full-Stack-Programmierung auf visueller Basis. Die Entwicklungsumgebung Composer Pro ermöglicht es Nutzenden, pixelgenaue Benutzeroberflächen zu erstellen, komplexe Logik zu implementieren und APIs zu integrieren, ohne eine einzige Zeile Code zu schreiben.
Mit SAP Build Apps haben Sie die Möglichkeit, Anwendungen für verschiedene Plattformen wie Web, iOS und Android zu erstellen, ohne den Code für jede Plattform separat schreiben zu müssen. Eine nahtlose Integration in Ihr SAP-System ist selbstverständlich unkompliziert möglich.
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
| ✓ Intuitive Benutzeroberfläche | ✗ Eingeschränkte Anzahl an Vorlagen |
| ✓ Integrationsmöglichkeiten mit APIs | |
| ✓ Teamarbeit möglich |
Tabelle: Native-App-Baukästen im Überblick
| Lösung | Nutzergruppe | Keyfeature | Preismodell |
|---|---|---|---|
| AppMachine | KMU ohne Entwicklerinnen und Entwickler | Datenimport, zahlreiche Designtemplates | +++ |
| AppYourself | Unternehmen mit Datenschutzanforderungen | Hosting auf deutschen Servern | +++ |
| FlutterFlow | Teams mit Entwicklerinnen und Entwicklern | Integrierter Codeexport | ++ |
| GoodBarber | KMU, Fokus auf E-Commerce | Extra Plan für Onlineshops | ++ |
| Mobincube | Privatnutzende ohne hohes Budget | Kostenlose, werbefinanzierte Version | + |
| Shoutem | KMU mit Entwicklerinnen und Entwicklern | Erweiterbarkeit, Codeeinsicht möglich | ++ |
| Bravo Studio | Designerinnen und Designer | App-Erstellung aus Figma-Designs | ++ |
| Thunkable | KMU mit Entwicklerinnen und Entwicklern | Blockprogrammierung für komplexere Abläufe | ++ |
| SAP Build Apps | SAP-Nutzende | Integration von APIs und SAP | +++ |
- Professionelle Templates
- Änderungen am Design mit nur einem Klick
- Domain, SSL und E-Mail-Postfach inklusive
Fazit: Direkter Vergleich - Selbst programmieren vs. Baukasten
| Kriterium | Baukasten | Selbst programmieren |
|---|---|---|
| Time-to-Market | Sehr schnell (Vorlagen/Module) | Länger (Architektur, Implementierung) |
| Budget | Planbar/niedrig (Abo) | Höher (Dev-Zeit/Team) |
| Individuelle Features | Begrenzt | Maximal |
| Native Geräte-APIs | Eingeschränkt / Add-ons | Vollzugriff |
| Skalierung/Leistung | Für KMU/Standard-Use-Cases | Für komplexe/performante Apps |
| Ownership/Code | Oft kein Vollzugriff | Voller Code-Besitz |
Stellen wir uns vor, ein kleines Café möchte eine mobile App entwickeln, um seine Kundinnen und Kunden über Angebote, Events und Treueaktionen zu informieren. Würde das Café die App selbst programmieren, müsste es zunächst ein Entwicklerteam engagieren, das sowohl die iOS- als auch die Android-Version erstellt. Die Kosten wären hoch und die Entwicklungszeit könnte mehrere Monate dauern. Zudem müssten Updates und Anpassungen von Fachleuten umgesetzt werden, was zusätzlichen Aufwand bedeutet.
Entscheidet sich das Café hingegen für einen Baukasten, kann es die App innerhalb weniger Wochen selbst gestalten. Vorlagen, Module und Drag-and-Drop-Funktionen erleichtern die Umsetzung auch ohne technische Vorkenntnisse. Push-Benachrichtigungen, Menüanzeigen oder Standortintegration sind je nach Anbieter schon vordefiniert und einsatzbereit. Die Kosten sind kalkulierbar und liegen deutlich unter einem professionellen Entwicklungsprojekt. Auch Anpassungen oder Erweiterungen lassen sich flexibel und schnell umsetzen.
Der Kompromiss liegt darin, dass Baukasten-Apps in der Individualisierung und komplexen Funktionen begrenzt sein können, während selbst programmierte Apps genau auf die Bedürfnisse zugeschnitten werden können. Für kleine Unternehmen oder Projekte mit engem Budget und klar definierten Anforderungen ist ein Baukasten oft die effizientere Wahl. Wer maximale Kontrolle, komplexe Funktionen oder tiefgehende Integrationen benötigt, profitiert hingegen vom klassischen Entwicklungsweg. Letztlich hängt die Entscheidung von Ressourcen, Zeitrahmen und gewolltem Funktionsumfang ab.

