PC startet nicht: Ursachen finden und beheben

Wenn der PC oder Laptop nicht startet, kann das unterschiedliche Ursachen haben: Hardware- oder Softwarefehler sorgen dafür, dass ein Gerät nicht reibungslos funktioniert. In diesem Artikel stellen wir die häufigsten Fehlerquellen vor.

Der PC fährt nicht hoch: Symptome erkennen, Ursachen ausschließen

Wenn ein Gerät wie der Laptop nicht hochfährt, ist das ärgerlich. Oft steckt dahinter ein kleines Problem in Form eines lockeren Kabels, manchmal liegen die Ursachen allerdings tiefer. Dann benötigen Sie mehr Zeit für die Ursachenforschung und meist auch, um die gefundenen Probleme zu beheben. Fehlerquellen, wenn der PC oder Laptop nicht starten, lassen sich in zwei grobe Kategorien einteilen: Hardware- und Softwareprobleme.
Ob es sich bei der Ursache für die Probleme beim Start eher um fehlerhafte Software handelt oder die Ursache in den verbauten Teilen liegt, ist auf den ersten Blick oftmals nicht direkt ersichtlich. Indikatoren für Hardwareprobleme können beispielsweise plötzlich auftretende Geräusche sein: Ein Klackern deutet auf einen defekten Lüfter hin oder klickende Geräusche auf eine kaputte Festplatte. Auch wenn es aus dem Gehäuse verschmort riecht, kann man von einem Problem mit der Hardware ausgehen
Software-Defekte treten hingegen in vielen Fällen auf, nachdem Updates oder neue Programme installiert wurden. Hier hilft es nachzuvollziehen, was an der Konfiguration verändert wurde, seit der PC oder Laptop das letzte Mal funktioniert hat.

Vorsicht bei Hardware-Problemen

Alles, was am und um den PC herum verbaut ist, nutzt sich mit der Zeit ab. Die Folge: Komponenten werden anfälliger für Störungen und Bauteile müssen ausgetauscht oder komplett ersetzt werden. Bei den Ursachen, die die Hardware betreffen, sollten Sie im Zweifelsfall eine Fachwerkstatt aufsuchen. Gerade wenn man sich mit der Technik nicht auskennt und beispielsweise beim Laptop das Gehäuse öffnet und Teile entnimmt, kann dies das Problem verschlimmern.

Stromverbindung prüfen

Der PC startet gar nicht erst? Dann sollte der erste Weg zum Stromkabel und Netzteil führen. Sind die entsprechenden Kabel im PC oder Laptop fest eingesteckt, sitzt das Kabel fest in der Steckdose und ist die Mehrfachsteckdose auch eingeschaltet? Beim Aufräume, beispielsweise Staubsaugen, können sich immer wieder mal Verbindungen lockern. Manchmal hilft es auch, den PC kurze Zeit komplett vom Strom zu nehmen und nach einigen Minuten wieder anzuschließen.
Immer wieder liegt die Ursache im Netzteil. Netzteile weisen in vielen Fällen Abnutzungserscheinungen durch Überhitzen auf. Dies kann beispielsweise durch verstopfte Lüftungslöcher auftreten. Um zu prüfen, ob das Netzteil die Ursache ist, kann man beim Laptop einfach auf den Akkubetrieb wechseln. Bei PCs führt die Fehlersuche dann meist zum Ersatzteil in Form eines neuen Netzteils.

Flackernde Streifen auf dem Bild sprechen für Grafikkartenprobleme

Bei Systemen, die eine dezidierte und eine integrierte Grafikkarte verbaut haben, kann mit der im Prozessor integrierten Grafikkarte getestet werden, ob das System rund läuft. Sollte dies der Fall sein, liegt die Ursache klar in einem Defekt der zusätzlich verbauten Karte und der Laptop startet deshalb nicht. Wenn das Gerät über mehrere Steckplätze verfügt, kann die Grafikkarte auch in einem anderen Platz getestet werden. Auch eine anderes Kartenmodell eignet sich für einen Test.

Arbeitsspeicher: Eine der häufigsten Ursache bei Startproblemen

Kaputte RAM-Blöcke sind oftmals die Fehlerquelle, da diese Komponenten recht anfällig für einen Verschleiß sind. Neben defekten Arbeitsspeicher-Modulen kommt es auch immer wieder vor, dass die Slots nicht mehr richtig funktionieren.
Der erste Schritt zur Ermittlung des Fehlers liegt darin, die freien RAM-Slots zu testen. Funktioniert der RAM-Block auf einem anderen Slot, dann liegt die Ursache in einem defekten Slot. Wenn an den RAM-Einstellungen im BIOS bzw. UEFI nichts geändert wurde und die Slots einwandfrei funktionieren, führt jedoch der Weg um neue Arbeitsspeicher-Module nicht herum.

Software: Updates und neue Programme können das System lahmlegen

Auch wenn es banal klingt: In vielen Fällen hat bereits ein Neustart dafür gesorgt, dass ein PC oder Laptop, der nicht startet, plötzlich wieder funktioniert.
Manchmal liegt die Ursache auch an einem Virus – die besten Antivirenprogramme bieten gegen Viren sehr guten Schutz. Die gängigen Anbieter liefern mit ihren Programmen teils auch Notfall-Backups, mit denen eine Rettung des Systems und damit auch der Daten gestartet werden kann. Sollte der Virus nicht entfernt werden können, ist eine Neuinstallation des Betriebssystems der sicherste Weg.

Betriebssystem startet nicht: Windows bietet etliche Optionen zur Reparatur

In vielen Fällen hilft die automatische Reparatur vom Betriebssystem weiter. Bei Windows 10 und Windows 11 wird die automatische Reparatur direkt nach zwei oder drei missglückten Startversuchen ausgelöst.
Tipp
Je nachdem, welches Betriebssystem Sie verwenden, kann es unterschiedliche Ursachen geben, die die den Start behindern.
  • Wenn Windows 11 nicht startet, gibt es eine Reihe von spezifischen Tricks, wie man das Betriebssystem wieder zum Laufen bekommt. Mehr dazu im entsprechenden Artikel.
  • Auch bei Ubuntu können spezifische Ursachen dafür verantwortlich sein, dass der PC nicht startet. Lesen Sie mehr dazu im Artikel „Ubuntu 22.04 startet nicht“.
  • Der Mac startet nicht wie gewohnt? In unserem Artikel erfahren Sie mehr zu den möglichen Ursachen.
Windows-Nutzerinnen und -Nutzer können sich auch anders behelfen: Mit der Tastenkombination STRG+F8 gelangen Sie beim Start in den abgesicherten Modus. Dort stehen einige praktische Funktionen zur Verfügung, mit denen Sie eine Wiederherstellung einleiten können.
  • Starthilfe: Hierdurch werden automatische Startreparaturen durchgeführt, mit denen Probleme bei Windows behoben werden können.
  • Starteinstellungen: Dadurch ist es möglich, Windows direkt im abgesicherten Modus starten zu lassen. In diesem Modus können neue, fehlerhafte Treiber und Programme einfach entfernt werden. Ebenso ist es in diesem Modus möglich, eine Sicherung der Daten zu erstellen.
  • Eingabeaufforderung: Dieser Menüpunkt ist für Nutzerinnen und Nutzer, die sich mit den zur Verfügung stehenden Eingabebefehlen von Windows bereits auskennen. Mit dieser Funktion ist es möglich, sehr genau in die Analyse und Behebung potenzieller Fehler einzusteigen.
  • Updates deinstallieren: Damit lassen sich beschädigte Windows-Updates entfernen, sollten diese für den fehlerhaften Neustart verantwortlich sein.
  • System wiederherstellen: Hier können Sie das System mithilfe eines sogenannten Wiederherstellungspunkts in einen Zustand aus der Vergangenheit zu setzen, zu dem das System noch funktioniert hat.
Sollte keine der aufgeführten Funktionen für eine Verbesserung des Zustands sorgen, gibt es noch einen letzten Schritt: Über Erweiterte Optionen > Problembehandlung > Diesen PC zurücksetzen kann die vorhandene Windows-Installation komplett zurückgesetzt werden.
Tipp
Die unterschiedlichen Versionen von Windows können auf verschiedene Weise zurückgesetzt werden:
Bevor Sie Ihren Windows-Rechner zurücksetzen, empfehlen wir eine genaue Ursachenanalyse mithilfe unseres Artikels „Windows startet nicht“. Wenn der PC zurückgesetzt wird, werden die meisten Fehler behoben. Auch persönliche Daten bleiben bestehen. Jedoch gehen alle zusätzlich installierten Programme verloren und müssen im Anschluss neu installiert werden. Deshalb sollten Sie diesen Weg erst dann einschlagen, wenn alle anderen Versuche erfolglos waren.

Treiberupdates und neue Programme

Auch wenn Updates meist bekannte Fehler beheben oder für eine besser Performance sorgen, können diese Veränderungen am System die Ursache für Startprobleme sein. Häufig sind Grafikkartentreiber oder neue Programme der Auslöser für eine Verkettung von Ereignissen innerhalb des bisher funktionierenden Zusammenspiels auf Ihrem Rechner. Die Folge: Anstatt wie ein Uhrwerk ineinanderzugreifen, klemmt der Ablauf und PC oder Laptop verweigern den Dienst.
Auch hier hilft es, dass Betriebssystem in einem abgesicherten Modus zu starten, bei dem neue Treiber und Updates nicht mitgestartet werden. Wenn der PC nach Installation eines neuen Treibers oder Programms nicht mehr funktioniert, dann kann oft die vorherige Version des Treibers oder eine Deinstallation die Lösung sein.
## BIOS/UEFI-Änderungen können Probleme machen Auffällig für Probleme bei der Software sind Geräusche beim Starten des PCs oder Laptops, wie beispielsweise ein Piepen während des Boot-Vorgangs (dies kann je nach Gehäuse auch über eine LED als visuelles Signal angezeigt werden).
Sollte dies direkt nach Start der Fall sein, liegt die Ursache in den meisten Fälle im BIOS (Basic Input/Output System) oder bei neueren Modellen im sogenannten Unified Extensible Firmware Interface, kurz UEFI. Durch den Start des BIOS bzw. UEFIs werden die Betriebssoftware und der Start weiterer Komponenten eingeleitet. Das Problem steckt im Detail: Der Laptop führt nicht mehr hoch, wenn hier unbedacht Änderungen vorgenommen werden. Beispielsweise weil Start-Routinen anders definiert worden sind. Die unterschiedlichen BIOS-Piepstöne können übrigens auch bei der Fehlersuche helfen.
Wenn sich im BIOS beispielsweise durch eine manuelle Konfiguration Fehler eingeschlichen haben, hilft es, einen BIOS Reset durchzuführen. Dazu muss der sogenannte CMOS gelöscht werden. Hierfür entfernt man kurz die dafür eingesetzte Batterie. Im Anschluss stellt das BIOS die Standardeinstellung wieder her.
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